Liebe Leute, es scheint, als würde ich einigen wie
@Arik mit meiner Meinung tierisch auf den Senkel gehen und man wirft mir Larmoyanz und Schwächlichkeit vor. Das ist schade und ich möchte mich dafür entschuldigen, wenn ich für Verstimmung sorge.
Ganz generell muss ich hier aber noch einmal meine eigenen Parameter sagen, damit kein falscher Eindruck entsteht:
Ich bin 1.80 groß, 98 kg schwer, 55 Jahre alt und ein eher sportlicher, athletischer Typ.
Ich habe in meinen Händen ausreichend Kraft um die GS zur Not auch noch mit EINEM Finger zum Stehen zu bringen. Darum geht es hier doch gar nicht. Und ich muss auch nichts üben, weil ich seit meinem 7. Lebensjahr Motorrad fahre.
Auch, wenn das offenbar viele machen und ich selbst es früher gemacht habe, halte ich das Bremsen mit weniger Fingern als der ganzen Hand nicht für eine gute Idee. Man gewöhnt sich dadurch eine einen bestimmten, komplexeren Bewegungsablauf an und das kann dazu führen, dass man dann auch im Notfall nur mit einem oder zwei Fingern bremst, was mit Sicherheit gegenüber der ganzen Hand ein Nachteil ist, weil man nicht so schnell maximalen Druck aufbauen kann.
Allgemein möchte ich sagen, dass wir hier, also die stolzen BMW R1300 GS Besitzer, im Schnitt doch mindestens 24.000 € für ein sehr gutes Motorrad ausgegeben haben. Und für dieses Geld erwarte zumindest ICH mir, dass das Motorrad in Fragen der Sicherheit TOP ausgetattet ist und optimal finktioniert.
Vielen Posts hier und auch meiner eigenen Erfahrung entnehme ich, dass die R1300 GS KEIN TOP Ergebnis bei der vorderen Bremse abliefert.
Die benötigte Handkraft ist zu hoch und die Dosierung der Bremsleistung ist dadurch eingeschränkt, was bei vielen dazu führt, dass sie dann in den Regelbereich des ABS kommen, was zumindest auf trockener Straße allerhöchstens im Notfall der Fall sein sollte.
Mich wundert sehr, dass man diesen Mängel nicht ansprechen und kritisieren darf! Ich erwarte mir - weil es ein Sicherheitsfaktor ist - von JEDEM Motorrad eine hervorragende Bremse.
Es ist vollkommen egal, ob es sich dabei um eine Reiseenduro, ein Cross Over Bike oder ein Hyper Naked Bike handelt! Die Bremsleistung und Bedienung sollte IMMER gleich gut sein!!!
Und Sätze wie "dann fahr halt vorsichtiger" oder "trainier mal Deine Unterarmmuskeln" sind da für mich ÜBERHAUPT NICHT zielführend.
Die BMW GS hat zumdindest seit den 1200er Modellen immer sehr gut gebremst und wurde auch dafür gelobt. Und ich bin zum Vergleich inzwischen ZWEI 1250er Modelle mit Hayes Bremsen gefahren - eine GS und eine GSA - die BEIDE weniger Kraft am Hebel benötigt haben und deren Anlage sich viel besser dosieren lies.
Und auch bei diesen Anlagen bremst teilintegral das Hinterrad mit, wenn man am vorderen Bremshebel zieht.
Ich bremse generell nur mit der Hand, auch bei anderen Motorrädern, weil man im Zweifelsfall bei einer Vollbremsung sowieso durch die dynamische Achslastverteilung so gut wie keine Bremsleistung mehr am Hinterrad hat und eine moderne Doppelscheibe vorne zu einer immensen Bremsverzögerung fähig ist.