Wenn man - wie ich - keine Boxer-GS 1200 haben möchte, wird die Auswahl klein.
Ein kleiner Fahrbericht KTM 990 EFI Adventure:
Mein Erster (!) und ich will gleich vorausschicken, dass dieser Bericht nur meine persönliche Erfahrung widerspiegelt und keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder Objektivität erhebt.
Mein Erfahrungsschatz mit anderen Motorrädern ist bescheiden und beschränkt sich auf Piaggio Vespa ET 4 (ja, ich schäme mich), Yamaha so eine Enduro 125 ccm (genaue Bezeichnung weiß ich nimmer), Yamaha XT 600 E (für Weicheier, die zu doof sind ein Motorrad anzukicken), BMW F 650 GS Dakar, diese unsägliche Fahrschulmaschine Yamaha XJ 600 oder so ähnlich und eben die KTM.
Ich hole die Maschine beim KTM-Zentrum in Heilbronx.
Draufsitzen – und sich sofort wohlfühlen, wie daheim. So war das.
Klasse Sitzposition, so wie ich es gerne mag. Beste Übersicht, Sitzhöhe 860 mm.
Kurze Einweisung, Start, Motor springt sofort an und die Töpfe (hier: Akrapovic) blubbern ihr Lied. Wow. Losfahren, erstmal ganz verhalten …
Nach 1.2 km volltanken (Das Ding hat 2 Tanks!).
Weiterfahren. Noch in der Stadt. Das Motorrad fühlt sich unglaublich leichtfüßig an und lässt sich fast wie ein Einzylinder fahren. Alles easy. Sobald die Fuhre rollt, ist vom vermeintlich hohen Grundgewicht nichts mehr zu spüren. Obwohl die KTM schwerer ist als meine anderen Enduros, bewegt sie sich durchs Stadtgetümmel wie ein Leichtkraftrad – nur mit einem Leistungspotential, das mich beinahe vom gemütlichen Hocker haut.
Nach 10 Minuten Fahrt zur Eingewöhnung stellt sich absolutes Wohlfühlen ein und ich bin eins mit der KTM.
>>> Ab jetzt führe ich hier einfach nur noch meine weiteren Eindrücke auf (ungeordnet und ganz frisch nach 260 km Testen):
Kupplung geht etwas schwerer als ich es von der BMW gewöhnt bin. Macht nix.
Das Getriebe bzw. die Schaltung ist ein Traum. Der 1. macht noch “Klack“, die weiteren 5 rufen allerhöchstens ein leises “Klick“ auf. So eine exakte und leichtgängige Schaltung hatte ich noch nie.
Sehr direkte Gasannahme, der Gasgriff ist leichtgängig und die KTM reagiert spontan auf jede kleine Bewegung. Das hat natürlich auch starke Lastwechselreaktionen zur Folge. Stört mich persönlich nicht, von Einzylindern ist man das gewohnt.
Die Leistungsentfaltung ist gewaltig. Und das in allen Gängen und bei jeder Geschwindigkeit. Ab 5.000 UPM wird’s dann schon fast brachial.
Trotzdem lässt sich das Motorrad auch untertourig (< 3.000) prima bewegen.
Die Bremsen (vor allem vorne) sind höchst effektiv – in die Eisen steigen ist fast wie Ankern.
Man kann richtig Krach machen mit den Töpfen, leise durch die Ortschaften fahren funktioniert aber ebenso.
Kurvenfahren ist genial und der gesamte Fahrspass, den die Adventure bietet, ist für mich momentan nicht in Worte zu fassen und hat alle meine Vorstellungen bei weitem übertroffen.
Das Ding ist der Hammer!