Hi
das soll-maß für die 4Vs liegt zw. 0,05 u 0,4 mm. also schon eine extreme toleranz.
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wichtig ist, ringsum wirklich an der engsten stelle zu messen, denn die lagerböcke weisen hier sehr große ungenauigkeiten auf.
DAS ist das Problem. Aus technischer Sicht ist das Mass sozusagen "egal", die riesige Toleranz weil die Böcke nicht genau bearbeitet sind.
Wodurch entsteht das Klappern?
Die Nocke der Nockenwelle betätigt den Kipphebel. Der dreht sich um eine Achse und betätigt das Ventil. Damit die Chose nicht klemmt wenn sie warm wird stellt man etwas Spiel ein. Gemessen wird zwischen Ventilende und Kipphebel.
Man könnte ebensogut zwischen Kipphebel und Nockenwelle messen, es ist nur die Frage ob man da hinkommt und wie der Kipphebel übersetzt. Je nach Länge seiner beiden Arme bewegen sich deren Enden zwar im gleichen Winkel aber (u.U.) unterschiedlich weit!
Bei unbetätigtem Ventil (das ist der überwiegende Teil der Steuerzeit!) "schlabbert" der Kipphebel also etwas auf dem Nockenwellengrundkreis.
Kann man einfach nachprüfen. Hat man die Ventile eingestellt (und sind sie geschlossen) kann man den Kipphebel etwas bewegen (nicken lassen). Bereits hier hört man ein "Tack" wenn man das abrupt macht.
Dazu kann man ihn auf seiner Achse verschieben (um sein Achsialspiel).
Nachdem seine Lagerbohrung grösser ist als die Achse kann man ihn auch (theoretisch) etwas verdrehen. Das fühlen nur sehr Feinfühlige und diejenigen die auch das Gras wachsen hören. Wenn man ihn tatsächlich verdrehen kann ist sind seine Lager im Eimer. Das Verhältnis Lagerdurchmesser zu Lagerungslänge ist derart gross, dass das m.M. Theorie ist.
Ventileinstellung_Theorie
Soweit die Voraussetzungen
Jetzt dreht sich der Kram, der Kipphebel liegt theoretisch erst mal -dank seinem Spiel- entweder an der Nockenwelle an oder am Ventilende oder er hängt beidseitig in der Luft?
Praktisch liegt er am Ventil an weil ihn der Ölfilm auf der rotierenden Nockenwelle "anlupft".
Jetzt kommt die kurze, flach steigende Anlauframpe. Er setzt auf (klack; Spiel weg) und verdrängt das unter ihm befindliche Öl. Zumindest teilweise, ganz schafft er es hoffentlich nicht. Er wird durch die Nocke hochgedrückt, folgt deren Verlauf, erreicht die Ablauframpe und löst sich wieder vom Untergrund. Der Ölfilm unter ihm wird wieder dicker.
Nehmen wir an er würde spielfrei auf der Nockenwelle gleiten (Ventilspiel =0), dann entfiele das "Klack" wenn er die Anlauframpe erreicht und seine Beschleunigung wäre minimal (aber keineswegs"0"!).
Nehmen wir an er hätte extremes Spiel (1mm), dann würde er die Rampe ignorieren ("überfahren") und direkt auf die Steigung knallen. Sanft anheben um die Beschleunigung "in Grenzen" zu halten entfällt, der Krach wird sehr deutlich und bei 1mm wäre der Verschleiss extrem.
Also nur soviel Klack, dass bei allen Betriebszuständen das Ventilspiel >0 ist. Tendenz: Im Winter darf es auch ganz minimal eingestellt sein, im Sommer eher etwas mehr. Da denkt der hersteller mit und gibt Werte an mit denen es immer passen sollte.
DAS ist die Ursache des Klapperns!
Aber das Axialspiel!!
Damit der Kipphebel ordentlich geschmiert ist wird Öl durch seine Achse gedrückt und läuft seitlich durch die Lagerspalte ab.
Ist das Lagerspiel zu gross, läuft das Öl ungehindert und der Öldruck ist im Keller.
Ist der Spalt so klein, dass das Öl mit Gewalt durchgequetscht werden muss besteht a) Öldruck und b) besteht Hoffnung dass das ganze Lager geölt ist und die Brühe nicht nur an einer Stelle "vorbeipfeift".
Ist der Spalt zu klein, sagt das Überdruckventil -speziell bei kaltem Öl- "Du kannst mich mal und öffnet. Jedes(!) Lager ist dann nur "restgeschmiert" bis es warm genug ist.
Mache ich das Achsialspiel kleiner so gibt es die Möglichkeit, dass die Ränder des Lagerbocks und die des Kipphebels ganz leicht aneinander reiben und somit das "Klack" dämpfen. Ein Sch...zustand weil verschleissverursachend.
Es greift aber ein zweiter Effekt: Das Öl muss ja aus dem Lager raus und quetscht sich dabei zwischen Lagerbock und Kipphebel durch. Je kleiner der Spalt ist, desto schwieriger ist das und auch so wird der Kipphebel bei seinem "Klack" etwas gedämpft. In diesem Fall ohne Verschleiss.
Diejenigen die auf der Renne unterwegs sind wissen, dass dünnflüssiges Öl, Kolben mit viel Spiel, etc. Leistung bringen. Nicht gigantisch aber messbar. Deshalb ist in solchen Fällen von wenig Spiel eher abzuraten. Wer 100 kg bei 1,80 wiegt hat andere Möglichkeiten.
Wer das Achsialspiel einstellen will sollte sich klarmachen, dass er dabei eine Zylinderkopfschraube lösen muss.
Und die ziehe selbst ich nicht "aus dem Handgelenk" fest.
gerd