Robi650
Themenstarter
Prolog:
Termin 26. Oktober 2024. Unsere ehemalige Schulklasse will sich wieder treffen. Da viele seit der 1. Klasse zusammen und ein wirklich super Haufen waren tun wir das alle 5 Jahre und es sind bis auf 2/3 Leute immer alle da.
Gelegenheit natürlich auch Zeit mit Muddi und alten Kumpels verbringen.
Also Ende Oktober aus dem tiefsten Oberbayern nach Leipzig düsen. Die Liebste nervt 2 Monate vorher ich soll statt Auto zu nehmen den Zug buchen, ist soooo entspannt und billig. Ich dagegen spekuliere heimlich auf einen schönen, zweirädrigen Herbstritt durch Bayern und Sachsen
Das Wochenende naht und der Wetterbericht meldet überregional nicht wirklich warm aber großteils trocken. Geil! Mittwoch eröffne ich der Liebsten das ich Donnerstag nachmittag schon losfahre und nur Landstraße nehme. Sie schüttelt den Kopf, hilft mir aber beim Packen. Sie meint das ich wohl durchfahre...
Ein Koffer ist voll mit Leckereien für Muddi, 4 Gläser eigener Honig und gute 5kg frisch geschlachtete Ochsenteile.
Zelt rein, Schlafsack drauf, zwei Hosen unter die Kombi, Winterklamotten an, neuen Helm auf und ab die ersten Kilometer Autobahn bis Rosenheim.
Eine Stunde später Pinkelpause im niederbayrischen Nirvana.
Nach zwei Stunden erreiche ich dann die Weltstadt Niederkaltenkirchen...
und besuche natürlich die berühmten Sehenswürdigkeiten wie den Leberkas:
die Metzgerei Simmerl, da gibts natürlich auch zwei Leberkassemmeln und ein bißchen Reiseproviant.
Da treffe ich eine verrückte Schwäbin mit ihrem Mann die ich dringend fotografieren muss. Während ich meinen Leberkas mampfe outet sie sich als absolute Eberhofer-Fan, drängelt sie mir ein Gespräch auf und zeigt mir ihre Listen der Drehorte die sie besucht hat und besuchen will. Ihr Mann steht ein wenig verloren neben seinem angetrauten Redeschwall...
Am Eberhofer- Kreisel bekommt der Rudi meinen Helm auf und es gibt ein letztes Foto.
Der Himmel ist bedeckt und es wird langsam ungemütlich, zwar sind immer noch 10-12° aber lauschig ist was Anderes.
Fahrspaß steht an erster Stelle also suche ich mir kleinere Straßen Richtung Oberpfalz die ausnahmslos fast verkehrsfrei und top beieinander sind.
Bei Regensburg überquere ich die Donau und dann gehts wieder in kurviges Geläuf, obwohl die Straßen feucht werden und es leicht neblig wird genieße ich die Fahrt.
Langsam wirds dunkel und ich möchte das letzte Mal dieses Jahr im Zelt schlafen.
Also such ich mir auf Google Maps einen vorraussichtlich schönen Platz aus und tucker dort hin. Dazu muss ich einen Wald durchqueren. Die Wege sind baatzig, teilweise knöcheltief steht das Wasser in den Spurrinnen. Blos raus hier. Dann sehe ich den perfekten Zeltplat - eine Wiese auf einer kleinen Anhöhe, ein Forstweg führt in die Nähe.
Schei...benkleister, die Anhöhe entpuppt sich als Sumpf!? Ich versuche noch mit Schwung rauszufahren aber stecke nach ein paar Sekunden fest. Stehe knöcheltief im Sumpf... hundert Meter vorher und ein paar Meter war noch alles super! Wer kann denn das ahnen! Mittlerweile ist es fast stockdunkel und neblig.
Naja, ist nicht das erste Mal das ich allein im Dreck feststecke. Also, wie im Rettungswesen- 10-für-10 Prinzip. 10 Sekunden durchatmen und nachdenken was die nächsten 10 Minuten passieren soll.
Also- Gepäck runter und 100m zurücktragen. Zelt aufbauen, Isomatte aufblasen, Schlafsack fertig machen.
Zurück zum Motorrad. Luft runterlassen und dann 20m Umkreis checken ob es noch schlammiger wird oder eher besser.
Karre anlassen und mit schleifender Kupplung schieben, vielleicht klappts?
Und ja, das nun leichtere Motorrad bewegt sich und ich kann in einem großen Kreis raus aus dem Baatz. Puh.
Also erstmal was essen, Bierchen trinken und lauschen. Die Straße liegt hinter einem Hügel - es ist absolut still, nur im Wald gibt es Geräusche und aus dem entfernten Ort klingen die Kirchenglocken.
Ich rufe noch die Liebste an, schicke Fotos und den Standort. Dann schlafe ich wie ein Stein. Nachts denke es regnet, aber morgens sehe ich das ich unter einem riesigen Baum stand. Das Zelt ist patschnass, das Motorrad auch. Die Luftfeuchte ist irre hoch. Wettercheck sagt aber keinen Niederschlag vorraus.
Also zusammenpacken, das nasse Zeug in den Koffer würgen, Regenklamotten an und auf gehts in die nächste Bäckerei zum Frühstück.
Ach, das ist übrigens meine Spur vom Vorabend, die letztens erst frisch geputzte Karre sieht aus wie Sau.
So, das nächste Ziel ist die Saalequelle, schlappe 130km. Da wollte ich schon immer mal hin. Außerdem soll sie dieses Jahr Ausgangspunkt für eine Radeltour an der Saale entlang sein.
Die Strecke entpuppt sich als Motorradtraum, zum Beispiel geht es durchs wunderschöne Tal der Fichtelnaab. Nie vorher gehört. Reisen bildet halt.
Die Preistafeln am Biergarten "Zum Reiserbesen" verheißen bezahlbaren fränkischen Genuß. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen...
Termin 26. Oktober 2024. Unsere ehemalige Schulklasse will sich wieder treffen. Da viele seit der 1. Klasse zusammen und ein wirklich super Haufen waren tun wir das alle 5 Jahre und es sind bis auf 2/3 Leute immer alle da.
Gelegenheit natürlich auch Zeit mit Muddi und alten Kumpels verbringen.
Also Ende Oktober aus dem tiefsten Oberbayern nach Leipzig düsen. Die Liebste nervt 2 Monate vorher ich soll statt Auto zu nehmen den Zug buchen, ist soooo entspannt und billig. Ich dagegen spekuliere heimlich auf einen schönen, zweirädrigen Herbstritt durch Bayern und Sachsen
Das Wochenende naht und der Wetterbericht meldet überregional nicht wirklich warm aber großteils trocken. Geil! Mittwoch eröffne ich der Liebsten das ich Donnerstag nachmittag schon losfahre und nur Landstraße nehme. Sie schüttelt den Kopf, hilft mir aber beim Packen. Sie meint das ich wohl durchfahre...
Ein Koffer ist voll mit Leckereien für Muddi, 4 Gläser eigener Honig und gute 5kg frisch geschlachtete Ochsenteile.
Zelt rein, Schlafsack drauf, zwei Hosen unter die Kombi, Winterklamotten an, neuen Helm auf und ab die ersten Kilometer Autobahn bis Rosenheim.
Eine Stunde später Pinkelpause im niederbayrischen Nirvana.
Nach zwei Stunden erreiche ich dann die Weltstadt Niederkaltenkirchen...
und besuche natürlich die berühmten Sehenswürdigkeiten wie den Leberkas:
die Metzgerei Simmerl, da gibts natürlich auch zwei Leberkassemmeln und ein bißchen Reiseproviant.
Da treffe ich eine verrückte Schwäbin mit ihrem Mann die ich dringend fotografieren muss. Während ich meinen Leberkas mampfe outet sie sich als absolute Eberhofer-Fan, drängelt sie mir ein Gespräch auf und zeigt mir ihre Listen der Drehorte die sie besucht hat und besuchen will. Ihr Mann steht ein wenig verloren neben seinem angetrauten Redeschwall...
Am Eberhofer- Kreisel bekommt der Rudi meinen Helm auf und es gibt ein letztes Foto.
Der Himmel ist bedeckt und es wird langsam ungemütlich, zwar sind immer noch 10-12° aber lauschig ist was Anderes.
Fahrspaß steht an erster Stelle also suche ich mir kleinere Straßen Richtung Oberpfalz die ausnahmslos fast verkehrsfrei und top beieinander sind.
Bei Regensburg überquere ich die Donau und dann gehts wieder in kurviges Geläuf, obwohl die Straßen feucht werden und es leicht neblig wird genieße ich die Fahrt.
Langsam wirds dunkel und ich möchte das letzte Mal dieses Jahr im Zelt schlafen.
Also such ich mir auf Google Maps einen vorraussichtlich schönen Platz aus und tucker dort hin. Dazu muss ich einen Wald durchqueren. Die Wege sind baatzig, teilweise knöcheltief steht das Wasser in den Spurrinnen. Blos raus hier. Dann sehe ich den perfekten Zeltplat - eine Wiese auf einer kleinen Anhöhe, ein Forstweg führt in die Nähe.
Schei...benkleister, die Anhöhe entpuppt sich als Sumpf!? Ich versuche noch mit Schwung rauszufahren aber stecke nach ein paar Sekunden fest. Stehe knöcheltief im Sumpf... hundert Meter vorher und ein paar Meter war noch alles super! Wer kann denn das ahnen! Mittlerweile ist es fast stockdunkel und neblig.
Naja, ist nicht das erste Mal das ich allein im Dreck feststecke. Also, wie im Rettungswesen- 10-für-10 Prinzip. 10 Sekunden durchatmen und nachdenken was die nächsten 10 Minuten passieren soll.
Also- Gepäck runter und 100m zurücktragen. Zelt aufbauen, Isomatte aufblasen, Schlafsack fertig machen.
Zurück zum Motorrad. Luft runterlassen und dann 20m Umkreis checken ob es noch schlammiger wird oder eher besser.
Karre anlassen und mit schleifender Kupplung schieben, vielleicht klappts?
Und ja, das nun leichtere Motorrad bewegt sich und ich kann in einem großen Kreis raus aus dem Baatz. Puh.
Also erstmal was essen, Bierchen trinken und lauschen. Die Straße liegt hinter einem Hügel - es ist absolut still, nur im Wald gibt es Geräusche und aus dem entfernten Ort klingen die Kirchenglocken.
Ich rufe noch die Liebste an, schicke Fotos und den Standort. Dann schlafe ich wie ein Stein. Nachts denke es regnet, aber morgens sehe ich das ich unter einem riesigen Baum stand. Das Zelt ist patschnass, das Motorrad auch. Die Luftfeuchte ist irre hoch. Wettercheck sagt aber keinen Niederschlag vorraus.
Also zusammenpacken, das nasse Zeug in den Koffer würgen, Regenklamotten an und auf gehts in die nächste Bäckerei zum Frühstück.
Ach, das ist übrigens meine Spur vom Vorabend, die letztens erst frisch geputzte Karre sieht aus wie Sau.
So, das nächste Ziel ist die Saalequelle, schlappe 130km. Da wollte ich schon immer mal hin. Außerdem soll sie dieses Jahr Ausgangspunkt für eine Radeltour an der Saale entlang sein.
Die Strecke entpuppt sich als Motorradtraum, zum Beispiel geht es durchs wunderschöne Tal der Fichtelnaab. Nie vorher gehört. Reisen bildet halt.
Die Preistafeln am Biergarten "Zum Reiserbesen" verheißen bezahlbaren fränkischen Genuß. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen...