
DiDi 60
Themenstarter
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- 12.12.2007
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- Modell
- R 80 G/S Bj. 81, R 1200 GS Bj. 14
Ich muss los. Am besten direkt nach dem Frühstück. Wobei es schon wieder 10.00 Uhr ist. Aber der Blick aus dem Fenster lässt den wunderbaren Herbsttag erahnen.
Eigentlich wollte ich dieser Tage zu einer längeren Tour aufbrechen. Meinem Navigator in alpinem Gelände noch mal richtig auf den Zahn fühlen. Aber irgendwie war immer was.
So wurden aus "7 Tage Westalpen" über "5 Tage Comer See" und "3 Tage Hochvogesen" leider nur zwei Halbtagestouren, heute und morgen. Na ja, besser als nix ...
Für heute habe ich mir kleine Forststraßen in den Nordvogesen vorgenommen. Bis zur französischen Grenze habe ich nur ein paar Minuten, ich fahr durch den Wald rüber, und dann beginnt direkt ein weitverzweigtes Labyrinth aus im Wald versteckten Sträßchen, zumeist legal befahrbar.
Kurz nach der Grenze biege ich zum ersten Mal ab, das sieht schon mal gut aus, so dürfte es weitergehen.
Ganz schön kühl ist es, obwohl die Sonne alles gibt. Mein Bordcomputer vermeldet 14 Grad. Wieso habe ich Hirni kurz vor der Abfahrt noch das wärmende Futter aus meinem Ralley gezippt?
Ein Altherrenleiden meldet sich. Mann, jetzt schon, bin doch gerade erst los. Also kurz rechts ran.
Solche Strecken fahre ich eigentlich am liebsten mit meiner ollen G/S. Wie dafür gemacht. Doch seit April habe ich jetzt was Neues, fast 15.000 Km bis heute. Macht mächtig Spass, die G/S steht jetzt oft alleine in der Garage. Manchmal beschleicht mich ein schlechtes Gewissen, Undank ist der Welt Lohn.
La Petite Pierre, ein zentraler Anlaufpunkt in den Nordvogesen. Hier hab ich geflittert, ein Wochenende lang. Wie lange ist das jetzt eigentlich schon her?
Eigentlich könnte ich den Ort im Wald umfahren, aber manchmal sitzen Freunde von mir in den Cafes, also los und im Kreisel scharf rechts.
Erwartungsgemäß ist´s dort proppevoll, man sitzt in der Sonne und lässt sich´s gut gehen. Die unvermeidlichen GS stehen im Pulk davor, ich brummele vorbei und ein Cafebesucher nickt mir freundlich zu. Auch ein GS - Fahrer?
15 Minuten später rolle ich hier ein. Direkt hinter dem alten Stadttor ist der Marktplatz, hier sitze ich regelmäßig zur ersten Pause.
Mein Stammcafe hat zu. Na ja, Alternativen hat´s hier noch. Das sieht ganz ok aus, ich will ja auch nur meinen Koffeinpegel nach oben korrigieren. Platz ist auch noch zur Genüge, also hat der Boxer jetzt auch mal Pause.
Genau so was hab ich jetzt gebraucht. Hatte schlecht geschlafen die Nacht und lange wach gelegen. Da passt ein so Cafe, allerdings "sans Lait", da intolerant.
Mein Blick fällt auf diese Tafel. Mein Französisch ist trotz der Nähe zur Grenze nur rudimentär ausgebildet, aber ich komme kurz ins Grübeln. Nein, ich lass es bleiben, kostet mich zuviel Zeit, außerdem habe ich mir zwei Stullen geschmiert und mitgenommen. Das muss heute reichen.
Auf dem Weg zum Motorrad werfe ich noch einen Blick über den Marktplatz. Einfach herrlich, dieser morbide Charme. Irgendwie kommt so was Ähnliches wie Urlaubsgefühl auf, dabei könnte ich in einer guten Stunde schon wieder zu Hause sein. Wenn ich denn wollte. Will ich aber nicht!
Meine letze Aufmerksamkeit vor der Weiterfahrt gilt der Kirche. Ganz schön dicker Bau! Generell sind die Gotteshäuser hier deutlich größer als jenseits der Grenze.
Die nächsten Kilometer rolle ich auf normalen Landstraßen weiter. Auf einer Kuppe zweigt nach rechts ein Schotterweg ab. Soll ich? Soll ich nicht? Ich lass es bleiben, die Route war anders geplant und der Tag ist noch lang.
Von 1871 bis 1918 war Elsass - Lothringen deutsches Reichsland, in diese Zeit fällt also dieser Stein. Ich werde demnächst mal googlen was es damit auf sich hat.
Weiter geht´s, demnächst müsste ich rechts ab, ein besonders langes Stück Route Forestière von ca. 45 Km erwartet mich.
Mittlerweile hat´s 20 Grad, die Sonne macht einen guten Job. Aus dem letzten Ort raus führt das Sträßchen beständig in die Höhe. Die kommende Strecke bin ich zuletzt vor einigen Jahren mit dem Zweiventiler gefahren. Irgendwie hatte ich eine schöne Aussicht in schwacher Erinnerung, da muss also noch einiges kommen.
Schon wieder Pinkelpause. Ja ich weiß, der Cafe!
Hatte ich schon erwähnt dass der AC Schnitzer im Schiebebetrieb herrlich bollert und brazzelt?
Viel los ist hier nicht gerade. Eigentlich gut so! Außer einem Waldarbeiter habe ich auf den letzten 15 Km keine Menschenseele gesehen.
Das Bild zeigt wohl den vielzitierten Ort wo man nicht tot über dem Zaun hängen möchte ...
Mittlerweile wird mir richtig warm. Ich halte an um den Pulli auszuziehen. Gott sei Dank bin ich ein mitdenkender Mensch und habe heute morgen das wärmende Futter aus meinem Rallye gezippt ...
So, damit muss man leider rechnen. Mein Navigator sagt mir, dass ich hier links rein soll. Das Schild sagt mir, dass ich hier links nicht rein darf.
Obwohl ich mir bei der Planung der Routen viel Mühe gebe, kommt sowas halt mal vor.
Das gehört übrigens zu meinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen. Routen planen heißt für mich mit einer guten Karte und dem Laptop bei einem Glas Rotwein was zusammenzudengeln. Bei Zweifeln hilft oft ein Blick in Goggle Earth oder Street View. Übrigens erstaunlich wo die mit dem Kamerawagen schon durch sind, selbst hier in den abgelegenen Seitentälern der Vogesen.
Ich fahre natürlich rechts lang ...
Groß verfahren kann ich mich nicht, und die Sträßchen sind alle ein Erlebnis. Ich habe auf meinem Navigator zusätzlich noch eine Freizeitkarte installiert, da sind alle Waldwege darauf die in der Standartkarte nicht mehr sind. Denke aber nicht das ich die brauche. Noch nicht.
Nach mittlerweile 25 Km ohne Zivilisation fahre ich einfach frei Schnauze. Hat auch was, und zum Überleben habe ich ja noch meine zwei Stullen. Reserven bilden, habe ich mal beim Bund gelernt.
Mein Navigator routet immer noch, ich lass ihn und habe keine Neuberechnung gemacht. Ich denke dass ich bald wieder auf die geplante Route stoße.
Dieses Teil habe ich immer im Tankrucksack, obwohl ich auch gute Wanderkarten von der Gegend hier habe.
Die brauchts aber nicht wirklich, diese Karte ist echt klasse und auch für meine Tagesritte reicht die Abdeckung voll aus.
Und da bin ich wieder auf meiner geplanten Route. Eigentlich wäre ich von links gekommen und dann nach rechts weiter.
Jetzt muss ich mich entscheiden, ich fahre links hoch, dort kommt ein kleiner Pass.
Noch immer ist mir niemand begegnet. Also ablegen möchte ich mich hier nicht unbedingt, da helfen auch die zwei Stullen nicht wirklich weiter.
Am letzten Abzweig stand ein Auto, niemand drinnen. Pilzesammler? Wanderer? Jäger?
Da isser, der kleine "Col"!
Guter Platz um jetzt was zu essen. Durst habe ich auch, aber für eine Flasche hatte ich keinen Platz mehr. Egal, die nächste Kneipe kommt ja irgendwann.
Mir fällt wieder auf wie gespenstig ruhig es ist. Und kaum zu Ende gedacht bollert es aus meiner Richtung den Pass hoch. Motorräder! Drei GS und eine KTM Adventure mit Aachener Kennzeichen rollen über die Lichtung. Die Jungs schauen kurz genau so erstaunt wie ich, dann sind sie auch schon weg.
Wo andere ihren Urlaub machen kann ich einfach für ein paar Stunden so hinfahren! Sehr geil!
Ich packe zusammen und frage mich warum die KTM als Letzter fahren musste. Um die GS einzusammeln?
Eigentlich geht´s hier ja nicht runter, ich wäre ja ursprünglich von dort gekommen. Aber dann würde mir ja ein Teil der geplanten Route fehlen, und das will ich nicht. Weil ich nämlich Ende Oktober nochmal hier her will, vielleicht mit der G/S. Vorher muss ich leider noch mit Frauchen Urlaub machen.
Na ja, für einen richtigen Indian Summer reicht es noch nicht, außerdem zuviel Nadelholz und zu wenig Laub.
Als ich mit meinem Handy das Bild mache fällt mein Blick auf die Uhrzeit. Uupps, wo ist denn die Zeit geblieben? Jetzt wird es aber Zeit. Meine Frau hat heute Abend einen wichtigen Termin, und ich wollte vor ihrer Abfahrt eigentlich zu Hause sein.
Mit Forststraßen schaffe ich das nicht mehr, also auf schnellstem Wege Richtung Heimat.
Na klasse! Komplettsperrung. Ich überlege ob ich es versuchen soll, ein Scheitern würde mich noch mehr Zeit kosten. Also kurzer Blick auf die Karte und einem bärtigen RT - Fahrer mit Jethelm hinterher. Der hatte hier wohl auch gedreht bzw. sich nicht durchgetraut. Immerhin kurz vor Schluss noch einen Motorradfahrer gesehen.
Nach 5 Km habe ich die Landstraße erreicht, los geht´s, die Strecke ist nun breiter, der Schnitzer klingt aufgeregter.
Ich brauche kein Navi mehr und keine Karte, die Strecke kenne ich auswendig. Wenn das mal blos keinen Mecker gibt zuhause.
Die letzten Kilometer führen über meine Hausstrecke, kein Verkehr, der Schnitzer klingt jetzt zornig.
Als ich daheim ankomme ist meine Frau natürlich schon weg.
Helm ab, raus aus den Klamotten. Bin doch ganz schön geschafft. 270 Km, hört sich nicht viel an.
Ich mache mir ein Bitburger auf und laufe noch mal um das Motorrad. Die Wasserpumpe ist auch noch dicht, was ein geiler Tag!
Eigentlich wollte ich dieser Tage zu einer längeren Tour aufbrechen. Meinem Navigator in alpinem Gelände noch mal richtig auf den Zahn fühlen. Aber irgendwie war immer was.
So wurden aus "7 Tage Westalpen" über "5 Tage Comer See" und "3 Tage Hochvogesen" leider nur zwei Halbtagestouren, heute und morgen. Na ja, besser als nix ...
Für heute habe ich mir kleine Forststraßen in den Nordvogesen vorgenommen. Bis zur französischen Grenze habe ich nur ein paar Minuten, ich fahr durch den Wald rüber, und dann beginnt direkt ein weitverzweigtes Labyrinth aus im Wald versteckten Sträßchen, zumeist legal befahrbar.

Kurz nach der Grenze biege ich zum ersten Mal ab, das sieht schon mal gut aus, so dürfte es weitergehen.
Ganz schön kühl ist es, obwohl die Sonne alles gibt. Mein Bordcomputer vermeldet 14 Grad. Wieso habe ich Hirni kurz vor der Abfahrt noch das wärmende Futter aus meinem Ralley gezippt?
Ein Altherrenleiden meldet sich. Mann, jetzt schon, bin doch gerade erst los. Also kurz rechts ran.

Solche Strecken fahre ich eigentlich am liebsten mit meiner ollen G/S. Wie dafür gemacht. Doch seit April habe ich jetzt was Neues, fast 15.000 Km bis heute. Macht mächtig Spass, die G/S steht jetzt oft alleine in der Garage. Manchmal beschleicht mich ein schlechtes Gewissen, Undank ist der Welt Lohn.

La Petite Pierre, ein zentraler Anlaufpunkt in den Nordvogesen. Hier hab ich geflittert, ein Wochenende lang. Wie lange ist das jetzt eigentlich schon her?
Eigentlich könnte ich den Ort im Wald umfahren, aber manchmal sitzen Freunde von mir in den Cafes, also los und im Kreisel scharf rechts.
Erwartungsgemäß ist´s dort proppevoll, man sitzt in der Sonne und lässt sich´s gut gehen. Die unvermeidlichen GS stehen im Pulk davor, ich brummele vorbei und ein Cafebesucher nickt mir freundlich zu. Auch ein GS - Fahrer?

15 Minuten später rolle ich hier ein. Direkt hinter dem alten Stadttor ist der Marktplatz, hier sitze ich regelmäßig zur ersten Pause.

Mein Stammcafe hat zu. Na ja, Alternativen hat´s hier noch. Das sieht ganz ok aus, ich will ja auch nur meinen Koffeinpegel nach oben korrigieren. Platz ist auch noch zur Genüge, also hat der Boxer jetzt auch mal Pause.

Genau so was hab ich jetzt gebraucht. Hatte schlecht geschlafen die Nacht und lange wach gelegen. Da passt ein so Cafe, allerdings "sans Lait", da intolerant.

Mein Blick fällt auf diese Tafel. Mein Französisch ist trotz der Nähe zur Grenze nur rudimentär ausgebildet, aber ich komme kurz ins Grübeln. Nein, ich lass es bleiben, kostet mich zuviel Zeit, außerdem habe ich mir zwei Stullen geschmiert und mitgenommen. Das muss heute reichen.

Auf dem Weg zum Motorrad werfe ich noch einen Blick über den Marktplatz. Einfach herrlich, dieser morbide Charme. Irgendwie kommt so was Ähnliches wie Urlaubsgefühl auf, dabei könnte ich in einer guten Stunde schon wieder zu Hause sein. Wenn ich denn wollte. Will ich aber nicht!

Meine letze Aufmerksamkeit vor der Weiterfahrt gilt der Kirche. Ganz schön dicker Bau! Generell sind die Gotteshäuser hier deutlich größer als jenseits der Grenze.

Die nächsten Kilometer rolle ich auf normalen Landstraßen weiter. Auf einer Kuppe zweigt nach rechts ein Schotterweg ab. Soll ich? Soll ich nicht? Ich lass es bleiben, die Route war anders geplant und der Tag ist noch lang.
Von 1871 bis 1918 war Elsass - Lothringen deutsches Reichsland, in diese Zeit fällt also dieser Stein. Ich werde demnächst mal googlen was es damit auf sich hat.
Weiter geht´s, demnächst müsste ich rechts ab, ein besonders langes Stück Route Forestière von ca. 45 Km erwartet mich.

Mittlerweile hat´s 20 Grad, die Sonne macht einen guten Job. Aus dem letzten Ort raus führt das Sträßchen beständig in die Höhe. Die kommende Strecke bin ich zuletzt vor einigen Jahren mit dem Zweiventiler gefahren. Irgendwie hatte ich eine schöne Aussicht in schwacher Erinnerung, da muss also noch einiges kommen.

Schon wieder Pinkelpause. Ja ich weiß, der Cafe!
Hatte ich schon erwähnt dass der AC Schnitzer im Schiebebetrieb herrlich bollert und brazzelt?

Viel los ist hier nicht gerade. Eigentlich gut so! Außer einem Waldarbeiter habe ich auf den letzten 15 Km keine Menschenseele gesehen.
Das Bild zeigt wohl den vielzitierten Ort wo man nicht tot über dem Zaun hängen möchte ...

Mittlerweile wird mir richtig warm. Ich halte an um den Pulli auszuziehen. Gott sei Dank bin ich ein mitdenkender Mensch und habe heute morgen das wärmende Futter aus meinem Rallye gezippt ...



So, damit muss man leider rechnen. Mein Navigator sagt mir, dass ich hier links rein soll. Das Schild sagt mir, dass ich hier links nicht rein darf.
Obwohl ich mir bei der Planung der Routen viel Mühe gebe, kommt sowas halt mal vor.
Das gehört übrigens zu meinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen. Routen planen heißt für mich mit einer guten Karte und dem Laptop bei einem Glas Rotwein was zusammenzudengeln. Bei Zweifeln hilft oft ein Blick in Goggle Earth oder Street View. Übrigens erstaunlich wo die mit dem Kamerawagen schon durch sind, selbst hier in den abgelegenen Seitentälern der Vogesen.
Ich fahre natürlich rechts lang ...

Groß verfahren kann ich mich nicht, und die Sträßchen sind alle ein Erlebnis. Ich habe auf meinem Navigator zusätzlich noch eine Freizeitkarte installiert, da sind alle Waldwege darauf die in der Standartkarte nicht mehr sind. Denke aber nicht das ich die brauche. Noch nicht.

Nach mittlerweile 25 Km ohne Zivilisation fahre ich einfach frei Schnauze. Hat auch was, und zum Überleben habe ich ja noch meine zwei Stullen. Reserven bilden, habe ich mal beim Bund gelernt.
Mein Navigator routet immer noch, ich lass ihn und habe keine Neuberechnung gemacht. Ich denke dass ich bald wieder auf die geplante Route stoße.

Dieses Teil habe ich immer im Tankrucksack, obwohl ich auch gute Wanderkarten von der Gegend hier habe.
Die brauchts aber nicht wirklich, diese Karte ist echt klasse und auch für meine Tagesritte reicht die Abdeckung voll aus.

Und da bin ich wieder auf meiner geplanten Route. Eigentlich wäre ich von links gekommen und dann nach rechts weiter.
Jetzt muss ich mich entscheiden, ich fahre links hoch, dort kommt ein kleiner Pass.

Noch immer ist mir niemand begegnet. Also ablegen möchte ich mich hier nicht unbedingt, da helfen auch die zwei Stullen nicht wirklich weiter.
Am letzten Abzweig stand ein Auto, niemand drinnen. Pilzesammler? Wanderer? Jäger?

Da isser, der kleine "Col"!
Guter Platz um jetzt was zu essen. Durst habe ich auch, aber für eine Flasche hatte ich keinen Platz mehr. Egal, die nächste Kneipe kommt ja irgendwann.
Mir fällt wieder auf wie gespenstig ruhig es ist. Und kaum zu Ende gedacht bollert es aus meiner Richtung den Pass hoch. Motorräder! Drei GS und eine KTM Adventure mit Aachener Kennzeichen rollen über die Lichtung. Die Jungs schauen kurz genau so erstaunt wie ich, dann sind sie auch schon weg.
Wo andere ihren Urlaub machen kann ich einfach für ein paar Stunden so hinfahren! Sehr geil!
Ich packe zusammen und frage mich warum die KTM als Letzter fahren musste. Um die GS einzusammeln?


Eigentlich geht´s hier ja nicht runter, ich wäre ja ursprünglich von dort gekommen. Aber dann würde mir ja ein Teil der geplanten Route fehlen, und das will ich nicht. Weil ich nämlich Ende Oktober nochmal hier her will, vielleicht mit der G/S. Vorher muss ich leider noch mit Frauchen Urlaub machen.

Na ja, für einen richtigen Indian Summer reicht es noch nicht, außerdem zuviel Nadelholz und zu wenig Laub.
Als ich mit meinem Handy das Bild mache fällt mein Blick auf die Uhrzeit. Uupps, wo ist denn die Zeit geblieben? Jetzt wird es aber Zeit. Meine Frau hat heute Abend einen wichtigen Termin, und ich wollte vor ihrer Abfahrt eigentlich zu Hause sein.
Mit Forststraßen schaffe ich das nicht mehr, also auf schnellstem Wege Richtung Heimat.

Na klasse! Komplettsperrung. Ich überlege ob ich es versuchen soll, ein Scheitern würde mich noch mehr Zeit kosten. Also kurzer Blick auf die Karte und einem bärtigen RT - Fahrer mit Jethelm hinterher. Der hatte hier wohl auch gedreht bzw. sich nicht durchgetraut. Immerhin kurz vor Schluss noch einen Motorradfahrer gesehen.
Nach 5 Km habe ich die Landstraße erreicht, los geht´s, die Strecke ist nun breiter, der Schnitzer klingt aufgeregter.
Ich brauche kein Navi mehr und keine Karte, die Strecke kenne ich auswendig. Wenn das mal blos keinen Mecker gibt zuhause.
Die letzten Kilometer führen über meine Hausstrecke, kein Verkehr, der Schnitzer klingt jetzt zornig.
Als ich daheim ankomme ist meine Frau natürlich schon weg.
Helm ab, raus aus den Klamotten. Bin doch ganz schön geschafft. 270 Km, hört sich nicht viel an.
Ich mache mir ein Bitburger auf und laufe noch mal um das Motorrad. Die Wasserpumpe ist auch noch dicht, was ein geiler Tag!

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