Intermezzo
Themenstarter
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- 08.11.2014
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- 3.225
- Modell
- 2 x Boxer, 2 x Eintopf mit zunehmend weniger Laufleistung/Jahr, dafür mit mehr Pedal-Kilometer
Etwas spät aber hoffentlich nicht zu spät. Mein Reisebericht.
Mallorca ist durchzogen von vielen kleinen Wegen und Straßen, die auf Mallorquin Camina(s) genannt werden. Diese verbinden die verstreut liegenden Fincas und kleineren Ansiedlungen und ermöglichen den Bauern ihre Felder zu erreichen. Es sind allerdings mehr als nur Feldwege oder Anliegerstraßen. Teilweise asphaltiert und mit eigenen Name versehen, wie beispielsweise die "Camina de Mesquida", die den Ort Mesquida an das übrige Straßennetz anbindet. Oft endet der Asphalt und es geht dann auf Schotterwegen weiter. Neben diesen Caminas gibt es dann noch tatsächlich ungeschotterte Feldwege, Pfade und Single-Trails, die das Herz jedes (Hobby-)Enduristen höher schlagen läßt.
Das schöne dabei ist, daß man die Wege nach eigener Einschätzung der rechtlichen Lage und nach Rücksprache mit Einheimischen alle befahren darf. Es sei denn das Befahren ist durch Beschilderung ausdrücklich verboten, was wir allerdings nur ganz, ganz selten beobachtet haben.
Mit dem begriff Mallorca verbinden die meisten den Ballermann, All-Inklusive-Tourismus, Baden und Animation. Dies stimmt sicherlich, wenn man die entsprechenden Orte an den Küsten in den entsprechenden Reisezeiten im Sommer aufsucht. Außerhalb der Saison und abseits der sonst üblichen Reiserouten, zeigt sich dem Reisenden jedoch ein ganz anderes Bild von Mallorca. Ein beschaulicheres und von Menschenmassen verschontes, ursprünglicheres Bild. Das ist die Art von Mallorca die wir lieben und weshalb wir nun schon zu dritten mal dort waren.
Mallorca ist eigentlich immer eine Reise wert und von Deutschland mit Flugzeiten unterhalb von zwei Stunden auch für einen Kurztripp schnell und einfach zu erreichen. Die schönste Zeit um dort Motorrad zu fahren ist nach unserer eigenen Einschätzung die Zeit von Anfang März bis bis Ende April. Die Mandelblüte Ende Februar bis Anfang März hat ihren ganz besonderen Reiz, verzaubert sie doch die ganze Insel in ein all überragendes weißes Blütenmeer, das durch die orangen und gelben Farbtupfer der Zitrusfrüchte unterbrochen wird.
Während tagsüber die Temperaturen in der Ebene schon die 20 Grad-Marke erreichen, ist Neuschnee in den Bergen der Transmontana im Westen der Insel durchaus nichts ungewöhnliches. Wir selbst hatten es schon Mitte März erlebt.
Das war 2013 im März
Der Tourismus befindet sich im März noch im Tiefschlaf, es ist die Zeit der trainierenden Amateur-Radrennfahrer, die in Teamstärke auf den einschlägigen Straßen der Transmontana um Puigpuent, Orient, Soller, Calmari und Polenca sowie im südöstlichen Bereich um Santanyi anzutreffen sind. Durch ihre teilweise rücksichtslose Fahrweise oft nervend (besonders in den Kehren), aber für Motorradfahrer eigentlich unproblematisch.
Für 2015 hatten wir uns aufgrund der möglichen Urlaubstermine die zweite Woche im April rausgesucht. Die Temperaturen deutlich wärmer als im März und mit deutlichen Anzeichen, daß die Urlaubssaison auf Mallorca nun langsam beginnt. Die Insel erwacht langsam aus ihrem Winterschlaf. Deutlich weniger Radfahrer bevölkern die Insel, dafür steigt die Anzahl der Mietwagenfahrer, mit all den damit verbundenen Problemen auf den engen, kurvenreichen und oft schwer zu befahrenen Straßen im Gebirge. Da wir die üblichen Touristenstrecken aber sowie schon alle kannten und diesmal bewußt nur die kleineren, bisher weniger bekannten Sträßchen suchten, störten uns die Touristen nur wenig. Dort wo wir diemal waren, verirrte sich kein Tourist hin.
Über die Jahre hatten wir gute Erfahrungen mit Mallorquin Bikes in Fellanitx gemacht, wo wir auch dieses mal wieder zwei kleine 650iger Einzylinder für sechs Tage mieteten. Nicht ganz billig aber den Preis wert. Und mit einem tollen Service und einer für Wiederholungstäter schon fast familiären Betreung durch Anke, Johannes und das Team.
Die 650iger waren für unseren Bedarf vollkommen ausreichend, zumal diese etwas kürzer übersetzt und damit deutlich agiler waren, als wir es von den Standardversionen her gewohnt sind. Die Maschinen sind gut gewartet, zuverlässig und sparsam. Nach Aussagen von Johannes sollen die 650iger 2016 gegen aktuelle Modell getauscht werden, da mittlerweile einfach zu alt. Wir sind gespannt.
Zusätzlich habe ich mir für einen Tag eine G450 XChallenge gegönnt, mit der ich mit noch einem Mitstreiter und Rainer als Guide auf Endurotour gegangen bin. Spätestens beim Auf und Ab und über Stock und Stein im Wald hinter Villafranca merkte ich, wo meinen Grenzen sind. Ich denke weniger fahrerisch, da wäre sicherlich noch ein bißchen was gegangen, die Kondition war das Problem. Auf die 60 zugehend merke ich zusehend mehr, was nicht mehr so geht wie früher. Es läßt sich leider nicht weg diskutieren.
Beim nächsten mal nehme ich eine etwas einfacher zu handelnde WR 250 und laß es etwas gemütlicher angehen. Sofern ich dies in der Hitze des Gefechts überhaupt entscheiden kann.
Hier warten wir auf unseren Guide dem der Sprit ausgegangen ist. Von der Endurotour gibt es leider keine Bilder, da ich mit Fahren genug zu tun hatte.
Die Trackaufzeichnungen der 6 Tage zeigen, daß wir uns in 2015 im Wesentlichen auf das Landesinnere beschränkt hatten. Einige Abstecher zum Hotel Formentor, nach Betlem, nach Port Valdemossa, Col de Soller, Bunyola und da Tal von Orient und zur Cala Tortas gehörten aber einfach mit dazu.
Die restlichen Strecken mit Cap Formentor, Saint Elm, Sa Calobra, Küstenstraße usw. hatten wir Jahre vorher schon mehrmals befahren.
Da meine Freundin am Flughafen in Frankfurt arbeitet, sind wir in den Genuß von Reisegutscheinen gekommen, die wir für Flug und Unterkunft verwendet haben. Als Unterkunft wählten eine Hotelanlage in Cala d'Or aus. Das war ein Zugeständnis an unsere Bequemlichkeit und das Ergebnnis der guten Erfahrungen, die wir bezüglich Unterkunft und Essen schon vorher dort gemacht haben. Die Motorräder hatten wir morgens bei MB in Felanitx in Empfang genommen und gaben sie am letzten Tag nachmittags wieder ab. Hierzu wurden wir von MB per Auto abgeholt. Auch diesen Service kann ich nur loben.
Für alle denen im März das manchmal doch bescheidene Wetter bei uns auf die Nerven geht, die die Zeit haben und auch sonst nix besseres vorhaben, kann ich Malle zum Warmfahren nur empfehlen. Wir haben es jetzt mehrmalig gemacht und kommen langsam auch in einen Bereich wo es mit dem Entdecken zusehend schwieriger wird. Wobei ich mir absolut sicher bin noch vieles nicht zu kennen, was es dort nocht gibt. Auch streckenmäßig, wenn man die bekannten Hauptouristikrouten mal außen vorläßt, die man aber zumindest einmal wenigstens gefahren sein sollte. Diese Strecken sind traumhaft.
Kurvenreich und dennoch einfach zu fahren ist die Küstenstraße im Westen. Deutlich anspruchsvoller sind die Straßen etwas abseits etwa über Puigpunjent und insbesondere auch die Fahrt über den Col de Soller, dessen Kehren in der Westauffahrt sich vor denen am Stilfser Joch nicht zu verstecken brauchen. Das gleiche gilt für die Fahrt über den Col de Honor im Orient-Tal.
Für all diejenigen die immer schon überlegt haben sowas mal zu machen, bisher allerdings noch zögerten, hoffe ich etwas zur Entscheidungsfindung beigetragen zu haben. Auch die "normalen" Straßen sind sehr schön und die Landschaft grandios. Wie immer ist es schwer die eigenen Eindrücke die im Gedächtnis festgebrannt sind anderen zu vermitteln.
Und für alle die wenig Zeit haben die Insel selbst zu erkunden -die schönsten Ecken findet man meist erst bei zweiten mal- oder einfach keine Lust zum Planen haben, können ja auch an einer geführten Tour teilnehmen.
Für alle die das mögen eine sicherlich sinnvolle und auch recht preiswerte Alternative.
Das eine oder andere Photo stammt aus Reisen zuvor (nur falls es jemand merkt)
Es wäre doch mal eine Alternative!
Der Tom oder Jupp oder einfach TomJupp
Mallorca ist durchzogen von vielen kleinen Wegen und Straßen, die auf Mallorquin Camina(s) genannt werden. Diese verbinden die verstreut liegenden Fincas und kleineren Ansiedlungen und ermöglichen den Bauern ihre Felder zu erreichen. Es sind allerdings mehr als nur Feldwege oder Anliegerstraßen. Teilweise asphaltiert und mit eigenen Name versehen, wie beispielsweise die "Camina de Mesquida", die den Ort Mesquida an das übrige Straßennetz anbindet. Oft endet der Asphalt und es geht dann auf Schotterwegen weiter. Neben diesen Caminas gibt es dann noch tatsächlich ungeschotterte Feldwege, Pfade und Single-Trails, die das Herz jedes (Hobby-)Enduristen höher schlagen läßt.
Das schöne dabei ist, daß man die Wege nach eigener Einschätzung der rechtlichen Lage und nach Rücksprache mit Einheimischen alle befahren darf. Es sei denn das Befahren ist durch Beschilderung ausdrücklich verboten, was wir allerdings nur ganz, ganz selten beobachtet haben.
Mit dem begriff Mallorca verbinden die meisten den Ballermann, All-Inklusive-Tourismus, Baden und Animation. Dies stimmt sicherlich, wenn man die entsprechenden Orte an den Küsten in den entsprechenden Reisezeiten im Sommer aufsucht. Außerhalb der Saison und abseits der sonst üblichen Reiserouten, zeigt sich dem Reisenden jedoch ein ganz anderes Bild von Mallorca. Ein beschaulicheres und von Menschenmassen verschontes, ursprünglicheres Bild. Das ist die Art von Mallorca die wir lieben und weshalb wir nun schon zu dritten mal dort waren.
Mallorca ist eigentlich immer eine Reise wert und von Deutschland mit Flugzeiten unterhalb von zwei Stunden auch für einen Kurztripp schnell und einfach zu erreichen. Die schönste Zeit um dort Motorrad zu fahren ist nach unserer eigenen Einschätzung die Zeit von Anfang März bis bis Ende April. Die Mandelblüte Ende Februar bis Anfang März hat ihren ganz besonderen Reiz, verzaubert sie doch die ganze Insel in ein all überragendes weißes Blütenmeer, das durch die orangen und gelben Farbtupfer der Zitrusfrüchte unterbrochen wird.
Während tagsüber die Temperaturen in der Ebene schon die 20 Grad-Marke erreichen, ist Neuschnee in den Bergen der Transmontana im Westen der Insel durchaus nichts ungewöhnliches. Wir selbst hatten es schon Mitte März erlebt.
Das war 2013 im März
Der Tourismus befindet sich im März noch im Tiefschlaf, es ist die Zeit der trainierenden Amateur-Radrennfahrer, die in Teamstärke auf den einschlägigen Straßen der Transmontana um Puigpuent, Orient, Soller, Calmari und Polenca sowie im südöstlichen Bereich um Santanyi anzutreffen sind. Durch ihre teilweise rücksichtslose Fahrweise oft nervend (besonders in den Kehren), aber für Motorradfahrer eigentlich unproblematisch.
Für 2015 hatten wir uns aufgrund der möglichen Urlaubstermine die zweite Woche im April rausgesucht. Die Temperaturen deutlich wärmer als im März und mit deutlichen Anzeichen, daß die Urlaubssaison auf Mallorca nun langsam beginnt. Die Insel erwacht langsam aus ihrem Winterschlaf. Deutlich weniger Radfahrer bevölkern die Insel, dafür steigt die Anzahl der Mietwagenfahrer, mit all den damit verbundenen Problemen auf den engen, kurvenreichen und oft schwer zu befahrenen Straßen im Gebirge. Da wir die üblichen Touristenstrecken aber sowie schon alle kannten und diesmal bewußt nur die kleineren, bisher weniger bekannten Sträßchen suchten, störten uns die Touristen nur wenig. Dort wo wir diemal waren, verirrte sich kein Tourist hin.
Über die Jahre hatten wir gute Erfahrungen mit Mallorquin Bikes in Fellanitx gemacht, wo wir auch dieses mal wieder zwei kleine 650iger Einzylinder für sechs Tage mieteten. Nicht ganz billig aber den Preis wert. Und mit einem tollen Service und einer für Wiederholungstäter schon fast familiären Betreung durch Anke, Johannes und das Team.
Die 650iger waren für unseren Bedarf vollkommen ausreichend, zumal diese etwas kürzer übersetzt und damit deutlich agiler waren, als wir es von den Standardversionen her gewohnt sind. Die Maschinen sind gut gewartet, zuverlässig und sparsam. Nach Aussagen von Johannes sollen die 650iger 2016 gegen aktuelle Modell getauscht werden, da mittlerweile einfach zu alt. Wir sind gespannt.
Zusätzlich habe ich mir für einen Tag eine G450 XChallenge gegönnt, mit der ich mit noch einem Mitstreiter und Rainer als Guide auf Endurotour gegangen bin. Spätestens beim Auf und Ab und über Stock und Stein im Wald hinter Villafranca merkte ich, wo meinen Grenzen sind. Ich denke weniger fahrerisch, da wäre sicherlich noch ein bißchen was gegangen, die Kondition war das Problem. Auf die 60 zugehend merke ich zusehend mehr, was nicht mehr so geht wie früher. Es läßt sich leider nicht weg diskutieren.
Beim nächsten mal nehme ich eine etwas einfacher zu handelnde WR 250 und laß es etwas gemütlicher angehen. Sofern ich dies in der Hitze des Gefechts überhaupt entscheiden kann.
Hier warten wir auf unseren Guide dem der Sprit ausgegangen ist. Von der Endurotour gibt es leider keine Bilder, da ich mit Fahren genug zu tun hatte.
Die Trackaufzeichnungen der 6 Tage zeigen, daß wir uns in 2015 im Wesentlichen auf das Landesinnere beschränkt hatten. Einige Abstecher zum Hotel Formentor, nach Betlem, nach Port Valdemossa, Col de Soller, Bunyola und da Tal von Orient und zur Cala Tortas gehörten aber einfach mit dazu.
Die restlichen Strecken mit Cap Formentor, Saint Elm, Sa Calobra, Küstenstraße usw. hatten wir Jahre vorher schon mehrmals befahren.
Da meine Freundin am Flughafen in Frankfurt arbeitet, sind wir in den Genuß von Reisegutscheinen gekommen, die wir für Flug und Unterkunft verwendet haben. Als Unterkunft wählten eine Hotelanlage in Cala d'Or aus. Das war ein Zugeständnis an unsere Bequemlichkeit und das Ergebnnis der guten Erfahrungen, die wir bezüglich Unterkunft und Essen schon vorher dort gemacht haben. Die Motorräder hatten wir morgens bei MB in Felanitx in Empfang genommen und gaben sie am letzten Tag nachmittags wieder ab. Hierzu wurden wir von MB per Auto abgeholt. Auch diesen Service kann ich nur loben.
Für alle denen im März das manchmal doch bescheidene Wetter bei uns auf die Nerven geht, die die Zeit haben und auch sonst nix besseres vorhaben, kann ich Malle zum Warmfahren nur empfehlen. Wir haben es jetzt mehrmalig gemacht und kommen langsam auch in einen Bereich wo es mit dem Entdecken zusehend schwieriger wird. Wobei ich mir absolut sicher bin noch vieles nicht zu kennen, was es dort nocht gibt. Auch streckenmäßig, wenn man die bekannten Hauptouristikrouten mal außen vorläßt, die man aber zumindest einmal wenigstens gefahren sein sollte. Diese Strecken sind traumhaft.
Kurvenreich und dennoch einfach zu fahren ist die Küstenstraße im Westen. Deutlich anspruchsvoller sind die Straßen etwas abseits etwa über Puigpunjent und insbesondere auch die Fahrt über den Col de Soller, dessen Kehren in der Westauffahrt sich vor denen am Stilfser Joch nicht zu verstecken brauchen. Das gleiche gilt für die Fahrt über den Col de Honor im Orient-Tal.
Für all diejenigen die immer schon überlegt haben sowas mal zu machen, bisher allerdings noch zögerten, hoffe ich etwas zur Entscheidungsfindung beigetragen zu haben. Auch die "normalen" Straßen sind sehr schön und die Landschaft grandios. Wie immer ist es schwer die eigenen Eindrücke die im Gedächtnis festgebrannt sind anderen zu vermitteln.
Und für alle die wenig Zeit haben die Insel selbst zu erkunden -die schönsten Ecken findet man meist erst bei zweiten mal- oder einfach keine Lust zum Planen haben, können ja auch an einer geführten Tour teilnehmen.
Für alle die das mögen eine sicherlich sinnvolle und auch recht preiswerte Alternative.
Das eine oder andere Photo stammt aus Reisen zuvor (nur falls es jemand merkt)
Es wäre doch mal eine Alternative!
Der Tom oder Jupp oder einfach TomJupp
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