FlyingCircus
Themenstarter
- Dabei seit
- 17.05.2006
- Beiträge
- 342
Hallo Zusammen,
eine ernste Frage, mit der Bitte um ernsthafte Antworten. Mir ist nicht so ganz zum Lachen seit gestern.
Ich fahre eine R1200GS ADV Produktion Mai 2006 (KW17).
Dass die hinteren Bremsbeläge nach 11.000 KM völlig runter sind, scheint normal zu sein. Die unverschämte (weil man für blöd erklärt wird) und unisono abgegebene Antwort: "das System bremst eben hinten immer mit" kann mich nicht befriedigen, denn egal wo gebremst wird, die Hauptlast ist und bleibt vorne. Durch "mitbremsen" verschleißen Beläge, aber nicht hinten mehr als vorne. Ok, abgehakt. Zeigt nur, wie ehrlich man zu den Kunden ist.
Auch, das die Hinterradbremse eigentlich nicht zu benutzen ist, habe ich abgehakt. ABS Regelbereich kommt sofort, Verzögerung nahe null.
Gestern hatte ich allerdings ein Erlebnis, das mich dazu gebracht hat, die GS stehen zu lassen und nur noch auf dem Anhänger zum Händler zu fahren.
Ich fahre hinter einem PKW her in Bad Münstereifel, Tempo zwischen 20 und 25 km/h. Der Opa macht plötzlich eine Vollbremsung und bleibt ganz stehen. Ich ziehe nur den Handbremshebel, das Motorrad bremst stark und dann nach ca. 0,5 sec. geht die Bremse vollständig auf. Perplex halte ich die Bremse unverändert gezogen, nach ca. 5-7 Metern wirft die GS den Anker bis zum Stillstand.
Niemand hätte mir das geglaubt, wenn ich aufgefahren wäre. Jeder hätte von "unangepaßter Fahrweise" gesprochen, wenn ich das auf der Autobahn erlebt hätte und nichts mehr erzählen könnte.
Die Batterie war nicht entladen, das Motorrad wird nahezu täglich gefahren. Ich bin vorher ca. 30 KM gefahren, habe selbstverständlich auch vorher gebremst und hinterher auch. Der Effekt ist 11.000 KM vorher nicht aufgetreten und die nachfolgenden 300 KM (Moseltour mit Weinbergen rauf und runter in Hunsrück und Eifel) auch nicht. Bei nachfolgenden Probebremsungen auf freier Privatstraße bis in den Regelbereich des ABS aus verschiedenen Geschwindigkeiten ist der Effekt nicht mehr aufgetreten.
"BMW Direkt" erklärte mir:
1. "Das ist die Schrecksekunde. Man glaubt nur, daß die Bremse aufmacht. Dieser Effekt wäre durch einen Test der Zeitschrift Motorrad im letzten Jahr bewiesen worden." Stimmt nicht, kann schon unterscheiden zwischen ABS Regelverhalten und offener Bremse.
2. "Das Motorrad hätte durch den Überschlagschutz versucht, daß Hinterrad am Boden zu halten." Bei ca. 20 km/h??????
3. "Der Untergrund wäre nicht geeignet gewesen für eine Vollbremsung." Der Untergrund war Asphalt, trocken, ohne Fremdkörper (Laub, Split etc.).
4. "Wenn mir die Bremse zu dieser Zeit nicht zur Verfügung gestanden hätte, wäre das im Fehlerspeicher notiert."
Den letzten Punkt bitte auf der Zunge zergehen lassen: ein Entwickler hat also bewußt eine Fehlermeldung programmiert, für den Fall, daß die Bremse nicht zu Verfügung steht. Wenn man so etwas bei vollem Bewußtsein programmiert, ist dieser Fall also vorgesehen.
Ich gehe aus Erfahrung davon aus (kann mich natürlich täuschen), daß im Fehlerspeicher nichts steht. Niemand wird diesen Fehler reproduzieren können auf einer Probefahrt.
Ich will hier nichts dramatisieren, mag meine GS, möchte sie auch behalten. Aber nicht mit einer Bremse, die "irgendwann" einmal aufmacht oder gar nicht "zur Verfügung steht". Das bezeichne ich als definitiv lebensgefährlich.
Frage: wer hat vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Es geht mir nicht um einen teuren und sinnlosen Rechtsstreit, um Wandlung oder Minderung oder etwas in der Art, sondern nur darum, nicht alleine da zu stehen und mir technisch nicht nachvollziehbare Antworten von geschulten Mitarbeitern anzuhören, sondern eine Lösung zu finden.
Viele Grüße und danke für ernsthafte Antworten
Gert
eine ernste Frage, mit der Bitte um ernsthafte Antworten. Mir ist nicht so ganz zum Lachen seit gestern.
Ich fahre eine R1200GS ADV Produktion Mai 2006 (KW17).
Dass die hinteren Bremsbeläge nach 11.000 KM völlig runter sind, scheint normal zu sein. Die unverschämte (weil man für blöd erklärt wird) und unisono abgegebene Antwort: "das System bremst eben hinten immer mit" kann mich nicht befriedigen, denn egal wo gebremst wird, die Hauptlast ist und bleibt vorne. Durch "mitbremsen" verschleißen Beläge, aber nicht hinten mehr als vorne. Ok, abgehakt. Zeigt nur, wie ehrlich man zu den Kunden ist.
Auch, das die Hinterradbremse eigentlich nicht zu benutzen ist, habe ich abgehakt. ABS Regelbereich kommt sofort, Verzögerung nahe null.
Gestern hatte ich allerdings ein Erlebnis, das mich dazu gebracht hat, die GS stehen zu lassen und nur noch auf dem Anhänger zum Händler zu fahren.
Ich fahre hinter einem PKW her in Bad Münstereifel, Tempo zwischen 20 und 25 km/h. Der Opa macht plötzlich eine Vollbremsung und bleibt ganz stehen. Ich ziehe nur den Handbremshebel, das Motorrad bremst stark und dann nach ca. 0,5 sec. geht die Bremse vollständig auf. Perplex halte ich die Bremse unverändert gezogen, nach ca. 5-7 Metern wirft die GS den Anker bis zum Stillstand.
Niemand hätte mir das geglaubt, wenn ich aufgefahren wäre. Jeder hätte von "unangepaßter Fahrweise" gesprochen, wenn ich das auf der Autobahn erlebt hätte und nichts mehr erzählen könnte.
Die Batterie war nicht entladen, das Motorrad wird nahezu täglich gefahren. Ich bin vorher ca. 30 KM gefahren, habe selbstverständlich auch vorher gebremst und hinterher auch. Der Effekt ist 11.000 KM vorher nicht aufgetreten und die nachfolgenden 300 KM (Moseltour mit Weinbergen rauf und runter in Hunsrück und Eifel) auch nicht. Bei nachfolgenden Probebremsungen auf freier Privatstraße bis in den Regelbereich des ABS aus verschiedenen Geschwindigkeiten ist der Effekt nicht mehr aufgetreten.
"BMW Direkt" erklärte mir:
1. "Das ist die Schrecksekunde. Man glaubt nur, daß die Bremse aufmacht. Dieser Effekt wäre durch einen Test der Zeitschrift Motorrad im letzten Jahr bewiesen worden." Stimmt nicht, kann schon unterscheiden zwischen ABS Regelverhalten und offener Bremse.
2. "Das Motorrad hätte durch den Überschlagschutz versucht, daß Hinterrad am Boden zu halten." Bei ca. 20 km/h??????
3. "Der Untergrund wäre nicht geeignet gewesen für eine Vollbremsung." Der Untergrund war Asphalt, trocken, ohne Fremdkörper (Laub, Split etc.).
4. "Wenn mir die Bremse zu dieser Zeit nicht zur Verfügung gestanden hätte, wäre das im Fehlerspeicher notiert."
Den letzten Punkt bitte auf der Zunge zergehen lassen: ein Entwickler hat also bewußt eine Fehlermeldung programmiert, für den Fall, daß die Bremse nicht zu Verfügung steht. Wenn man so etwas bei vollem Bewußtsein programmiert, ist dieser Fall also vorgesehen.
Ich gehe aus Erfahrung davon aus (kann mich natürlich täuschen), daß im Fehlerspeicher nichts steht. Niemand wird diesen Fehler reproduzieren können auf einer Probefahrt.
Ich will hier nichts dramatisieren, mag meine GS, möchte sie auch behalten. Aber nicht mit einer Bremse, die "irgendwann" einmal aufmacht oder gar nicht "zur Verfügung steht". Das bezeichne ich als definitiv lebensgefährlich.
Frage: wer hat vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Es geht mir nicht um einen teuren und sinnlosen Rechtsstreit, um Wandlung oder Minderung oder etwas in der Art, sondern nur darum, nicht alleine da zu stehen und mir technisch nicht nachvollziehbare Antworten von geschulten Mitarbeitern anzuhören, sondern eine Lösung zu finden.
Viele Grüße und danke für ernsthafte Antworten
Gert