Herbert_s41
Themenstarter
Liebe Genießer und Glückssucher!
Glück ist nicht eine Station, wo man ankommt, sondern eine Art zu reisen. Deshalb möchte ich Euch zu einer Kurzreise einladen, bei der Ihr mit Geist und Auge zu Glücksforschern werdet. Wir erlebten mit glücklichen Fügungen und Ausflügen täglich die Alpenkulinarik.
Nun bin ich von meiner Kreativtour zurück und ich freue mich, Euch über die erlebte Tour berichten zu dürfen. Die erlebte kulinarische Menüreise durch zufällig ausgewählte Hotel-Restaurants auf der Strecke hat sich zu einem zusätzlichen Vergnügen in Frankreich ergeben. Bei meiner Tour Ende Mai habe ich bereits erlebt, das die französischen Alpen für mich ein unbestrittenes Paradies darstellen.
Die Zeit bis zum zweiten Tourstart verging wie selten zuvor, bei meiner letzten Exkursion (29.05. – 06.06.10) wurden wir, wg. dem diesjährigen langen Winter immer wieder von der „Route des Grandes Alpes“ über naheliegende Tunnel und Täler an unser Ziel umgeleitet. Somit wurden die meisten klassischen Pässe der „Route des Grandes Alpes“ angefahren aber nur selten überquert. Mehr dazu findet ihr in meinem letzten Tourbericht.
Meine zweite Reise durch die französischen Alpen war als Solotour geplant, da meinem üblichen Begleiter die notwendigen Urlaubstage fehlten. Daher wurde ich nicht wie sonst üblich, von Klaus und seiner blau/weißen 1150 GS begleitet.
Wenige Wochen vor meinem Tourstart hat es sich ergeben, dass Dirk, ein erfahrenen Pan-Treiber aus Viersen, als Begleiter die Rolle von Klaus übernommen hat, wir kennen uns vom Pan-Stammtisch.
Die Tour-Planung verlangte keinen großen Aufwand, es galt die ursprüngliche Tour, nun wie geplant abzuspulen. Kleine Änderungen bezüglich eventueller Übernachtungsmöglichkeiten wurden eingearbeitet und die Streckenführung stand fest.
Auch am Kartenmaterial hatte sich nichts geändert, wie bei der letzten Tour wurden die Michelinkarten 333; 334 u.341 im M 1:150 000 (1cm = 1,5 km) und das Garmin, GPSmap 276c mitgeführt.
Am Sonntagmorgen, 05. Sep. um 6:00 Uhr trafen wir uns am Rastplatz Peppenhoven, an der A61. Nach einem kurzen Hallo, fuhren wir gleich los.
Als wir bereits am Vormittag Colmar im Elsass erreicht hatten, konnte ich nicht an meinem Lieblings-Cafe in Munster vorbeifahren, also wurde eine Cafepause im Hotel Cigogne eingelegt.
Unser voraussichtliche Ankunftszeit in der Schweiz, sollte lt. Navi am frühen Nachmittag sein, also haben wir uns kurz Abgestimmt, dass wir bereits jetzt eine Änderung der Tour durchführen und über die „Route des Crétes“ (Le Hohneck u. Le Markstein) den Weg nach Basel weiterfahren.
In der Schweiz angekommen, kurz die Vignettenkontrolle über uns ergehen lassen und weiter geht es, über die Autobahn zu unserem ersten Ziel.
Als wir die Schweizer Autobahn verlassen, erblicken wir bereits von weitem die sichtbare Kirche von Wassen im Urner Oberland, dem Dorf am Fuße des Sustenpasses, sowie die weltberühmten Kehrtunnels der Gotthardbahn, sie bilden unseren ersten Anziehungspunkt bei unsere Anreise, beim Versuch die Kirche zu besuchen, stellten wir fest, dass die letzten Meter zur Kirche nicht mit der Pan zu erreichen sind, also belassen wir es mit einigen Bildern aus der Ferne.
Somit ist Wassen der Ausgangspunkt unserer ersten Alpenstrecke am Anreisetag. Wir starten beim Kreisel im Dorf, biegen rechts ab Richtung Sustenpass. Der Sustenpassstrasse folgen wir nur 150 Meter und biegen sofort bei der ersten Rechtskurve links ab zum Fotostop. Nach weiteren 100 Meter unterqueren wir die SBB-Bahnlinie und treiben die Pan auf der Sustenstrasse weiter voran. Diese führt auf guter Fahrbahnoberfläche in vier Kehren hinauf Richtung Sustenpass. Dort gibt es eine kurze flachere Bergabstrecke bis man die Meienreuss überquert.
Oben auf dem Pass sollte man nicht die Mühe scheuen, die wenigen Stufen zum Susten Hospitz zu überwinden und den markanten Bruchsteinbau zu besichtigen. Dort oben kann man sich dann beim kleinen nebenan gelegenen Restaurant auf dem Scheitelpunkt des Passes bei Cafe und Gebäck verwöhnen lassen.
Vor dem schweizer Ort Innertkirchen weicht die karge Bergwelt wieder einer mehr bewaldeten Landschaft, erste kleine Siedlungen tauchen auf und laden uns zu einem Schweiz typischen Zwischenstopp ein. Hier in Innertkirchen am Ostufer des Brienzersees endet der Kurventanz des Sustenpasses. Ab hier führen Abzweige zum Grimselpass, zur Eigner Nordwand und zur Aaresschlucht, für einen Besuch fehlt uns leider die Zeit.
Der Sustenpass ist mit 2264 m einer der "hohen" Schweizer Alpenpässe und bildet die kürzeste Verbindung vom Reusstal ins Berner Aaretal. Der Pass selber, wird durch einen 300 Meter langen Scheiteltunnel unterfahren, trotzdem gehört der Sustenpass, zu den Pässen, mit der längsten Wintersperrenzeit in der Schweiz.
Weiter fahren wir nach Ulrichen, hier wohnen wir im Hotel Alpina
Die Zimmer entsprechen unseren Vorstellungen, jedoch die Speisekarte zeigt keinerlei regionaler Spezialitäten, somit nicht weiter erwähnenswert.
Uns ist klar, dass wir uns im Herzen der Zentral-Alpen befinden.
Hier finden wir alles nur Wünschbare! Geniale Strassen, alpine Schmugglerpfade die unsere Bilder lockern, blau leuchtende Bergseen, weiß glitzernden Gleschter- Kulissen.
Ausgangspunkt einer fantastischen Runde und Weiterfahrt ist Ulrichen an der Tankstelle u. Stationspunkt des hiesigen Abschleppdienstes. Wir fahren Richtung Nufenen Pass, bis kurz unterhalb Allacqua, hier geht es rechts über die Brücke, dann die Strecke über Ronco, da dort wenig Verkehr herrscht. Dabei können die beschaulichen kleinen Dörfer durchfahren werden.
Der frühe Aufbruch hat sich gelohnt, wir haben auf der Passstrasse keinen Reiseverkehr. Oben auf dem Nufenenpass, nach circa einer Stunde Fahrzeit angekommen, können wir den verdienten Kaffee genießen.
Von der Nufenenpasshöhe geht es auf der gegenüberliegenden Seite des Nufenen bergab. Es ist schwer sich von diesem fantastischen Hochalpen-Panorama loszureißen. Die wunderschön angelegte Strasse führt zum Griessee. Als Kontrast dazu sieht man schon durch die Wolken hinunter auf das Zwischenziel Airolo. Hier überqueren wir die Grenze zu Bella Italia.
In Airolo suchen wir den Einstieg zur Tremola, ausgeschildert folgen wir den Schildern zur Kaserne. Wir geraten kurz auf die falsche Straße, aber hier gibt es an diesem Tag relativ wenig Verkehr, weil die meisten Autofahrer in diesem Abschnitt die Autobahn bevorzugen. Schon bald sind wir zwischen den Edelkastanien des italienischsprachigen, engen Valle Leventina, von alters her eine Hauptreiseroute, wo Autobahn, Eisenbahnlinie und Kantonstraße soviel Raum beanspruchen, dass kaum noch Platz auf dem Talboden übrig bleibt.
Die Auffahrt zum Pass durch das Val Tremola ist wirklich atemberaubend: Wir spüren ein leichtes holpern im Vorderrad, verursacht vom Kopfsteinpflaster der alten Straße, die vor drei Monaten noch mit einer Schranke abgesperrt war. Im Tal sehen wir die Autos in langen Schlangen in den schützenden Galerien hinab und hinauf fahren.
Gotthardpass, vor drei Monaten noch in einer alpinen Landschaft mit immer höheren Schneewällen neben der Straße -- der Pass war erst kurze Zeit geöffnet -- steigen wir nun zur schneefreien Passhöhe auf, direkt am Hospiz zieren drei Bergseen, das Denkmal General Suvorovs, der Norditalien immerhin von den Franzosen befreite u. über den Gotthard heimwärts zog. Auf dem letzten Teil gibt es keinen Kraftverkehr; die alte Straße wird nur für Oldtimer, Töff-Fahrer und Spaziergänger instand gehalten.
Auf der Passhöhe von fast 2.100 Meter herrscht ein fröhliches Treiben. Hunderte von Touristen und Schulklassen genießen in der prallen Sonne die schöne Aussicht auf die schneebedeckten Berge. Im 18. Jahrhundert überquerten jährlich etwa 16.000 Händler, Pilger, Soldaten und Arbeiter den Pass. Es ist zu vermuten, dass diese Zahl heute leicht an einem sonnigen Tag erreicht wird.
Aber wir müssen weiter. Es warten noch viele Kilometer traumhafter Strassen auf uns.
Furka, der Blick und die warme Luft zu dieser Jahreszeit haben uns zu unserer zweiten Rast kurz hinter Realp gebracht. Den wenigen Autoverkehr genießen wir bei der Auffahrt, oben angekommen finden wir am Wegrand blühende Alpen Blumen, die zwischen den Steinen und dem kargen Alpenboden sprießen. Wahrlich ein Erlebnis, das uns in Erinnerung bleiben wird. Das einzige Manko dieser Rund will ich nicht verschweigen: uns Töff-Fahrer bleiben im Grunde nur vier stets viel zu kurze Sommermonate für diesen Tourengenuss.
Rhonegletscher am Fuße des Dammastock. Der Gletscher hat sich in den letzten Jahren stark zurückgezogen. Hier sehen wir die Furkapassstrasse mit dem Belvedere.
Wenn die Passstrecke gesperrt ist, besteht zwischen Oberwald und Realp die Möglichkeit, den Pass per Verladung mit der Eisenbahn zu unterqueren, wie wir es vor 90 Tagen erlebten.
Weiter geht's, denn es wartet noch ein langer stupider Weg bis Martigny auf uns, wo wir zu günstigen Mineralölpreisen die Tankkörper der Pan bis zur Oberkante ein letztes Mal in der Schweiz befüllen.
Nun war es soweit, der große St. Bernhard überraschte beim letzten Mal mit einer mindestens 2m hohen Schneewand, weil der italienische Straßedienst seinen Winterdienstteil nicht erfüllte. Der Grosse Sankt Bernhard Pass ist der dritthöchste Pass der Schweiz und führt von Martigny nach Aosta in Italien. In einer Höhe von 2.469m und einer Länge von 55 Kilometern kann der St. Bernhard Pass sowohl über die Straße als auch durch den Tunnel überquert werden.
Nun oben angekommen, die klassischen Bilder aufgenommen, damit es einen Kontrast zu den Bildern im Schnee gibt. Danach rollen wir wenige Meter weiter zum Hotel Italia, hier genießen wir den verdienten italienischen Kaffee bzw. Cappuccino und lernen ein nettes Motorrad interessiertes Pärchen aus Darmstadt kennen, bei diesem Gespräch soll es nicht bleiben, wir treffen sie auf unserer Route häufig wieder, aber Später mehr dazu. Napoleons Spuren sind weiterhin überall zu finden, wie bereits in meinem letzten Tourbericht beschrieben.
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Herbert
Glück ist nicht eine Station, wo man ankommt, sondern eine Art zu reisen. Deshalb möchte ich Euch zu einer Kurzreise einladen, bei der Ihr mit Geist und Auge zu Glücksforschern werdet. Wir erlebten mit glücklichen Fügungen und Ausflügen täglich die Alpenkulinarik.
Nun bin ich von meiner Kreativtour zurück und ich freue mich, Euch über die erlebte Tour berichten zu dürfen. Die erlebte kulinarische Menüreise durch zufällig ausgewählte Hotel-Restaurants auf der Strecke hat sich zu einem zusätzlichen Vergnügen in Frankreich ergeben. Bei meiner Tour Ende Mai habe ich bereits erlebt, das die französischen Alpen für mich ein unbestrittenes Paradies darstellen.
Die Zeit bis zum zweiten Tourstart verging wie selten zuvor, bei meiner letzten Exkursion (29.05. – 06.06.10) wurden wir, wg. dem diesjährigen langen Winter immer wieder von der „Route des Grandes Alpes“ über naheliegende Tunnel und Täler an unser Ziel umgeleitet. Somit wurden die meisten klassischen Pässe der „Route des Grandes Alpes“ angefahren aber nur selten überquert. Mehr dazu findet ihr in meinem letzten Tourbericht.
Meine zweite Reise durch die französischen Alpen war als Solotour geplant, da meinem üblichen Begleiter die notwendigen Urlaubstage fehlten. Daher wurde ich nicht wie sonst üblich, von Klaus und seiner blau/weißen 1150 GS begleitet.
Wenige Wochen vor meinem Tourstart hat es sich ergeben, dass Dirk, ein erfahrenen Pan-Treiber aus Viersen, als Begleiter die Rolle von Klaus übernommen hat, wir kennen uns vom Pan-Stammtisch.
Die Tour-Planung verlangte keinen großen Aufwand, es galt die ursprüngliche Tour, nun wie geplant abzuspulen. Kleine Änderungen bezüglich eventueller Übernachtungsmöglichkeiten wurden eingearbeitet und die Streckenführung stand fest.
Auch am Kartenmaterial hatte sich nichts geändert, wie bei der letzten Tour wurden die Michelinkarten 333; 334 u.341 im M 1:150 000 (1cm = 1,5 km) und das Garmin, GPSmap 276c mitgeführt.
Am Sonntagmorgen, 05. Sep. um 6:00 Uhr trafen wir uns am Rastplatz Peppenhoven, an der A61. Nach einem kurzen Hallo, fuhren wir gleich los.
Als wir bereits am Vormittag Colmar im Elsass erreicht hatten, konnte ich nicht an meinem Lieblings-Cafe in Munster vorbeifahren, also wurde eine Cafepause im Hotel Cigogne eingelegt.
Unser voraussichtliche Ankunftszeit in der Schweiz, sollte lt. Navi am frühen Nachmittag sein, also haben wir uns kurz Abgestimmt, dass wir bereits jetzt eine Änderung der Tour durchführen und über die „Route des Crétes“ (Le Hohneck u. Le Markstein) den Weg nach Basel weiterfahren.
In der Schweiz angekommen, kurz die Vignettenkontrolle über uns ergehen lassen und weiter geht es, über die Autobahn zu unserem ersten Ziel.
Als wir die Schweizer Autobahn verlassen, erblicken wir bereits von weitem die sichtbare Kirche von Wassen im Urner Oberland, dem Dorf am Fuße des Sustenpasses, sowie die weltberühmten Kehrtunnels der Gotthardbahn, sie bilden unseren ersten Anziehungspunkt bei unsere Anreise, beim Versuch die Kirche zu besuchen, stellten wir fest, dass die letzten Meter zur Kirche nicht mit der Pan zu erreichen sind, also belassen wir es mit einigen Bildern aus der Ferne.
Somit ist Wassen der Ausgangspunkt unserer ersten Alpenstrecke am Anreisetag. Wir starten beim Kreisel im Dorf, biegen rechts ab Richtung Sustenpass. Der Sustenpassstrasse folgen wir nur 150 Meter und biegen sofort bei der ersten Rechtskurve links ab zum Fotostop. Nach weiteren 100 Meter unterqueren wir die SBB-Bahnlinie und treiben die Pan auf der Sustenstrasse weiter voran. Diese führt auf guter Fahrbahnoberfläche in vier Kehren hinauf Richtung Sustenpass. Dort gibt es eine kurze flachere Bergabstrecke bis man die Meienreuss überquert.
Oben auf dem Pass sollte man nicht die Mühe scheuen, die wenigen Stufen zum Susten Hospitz zu überwinden und den markanten Bruchsteinbau zu besichtigen. Dort oben kann man sich dann beim kleinen nebenan gelegenen Restaurant auf dem Scheitelpunkt des Passes bei Cafe und Gebäck verwöhnen lassen.
Vor dem schweizer Ort Innertkirchen weicht die karge Bergwelt wieder einer mehr bewaldeten Landschaft, erste kleine Siedlungen tauchen auf und laden uns zu einem Schweiz typischen Zwischenstopp ein. Hier in Innertkirchen am Ostufer des Brienzersees endet der Kurventanz des Sustenpasses. Ab hier führen Abzweige zum Grimselpass, zur Eigner Nordwand und zur Aaresschlucht, für einen Besuch fehlt uns leider die Zeit.
Der Sustenpass ist mit 2264 m einer der "hohen" Schweizer Alpenpässe und bildet die kürzeste Verbindung vom Reusstal ins Berner Aaretal. Der Pass selber, wird durch einen 300 Meter langen Scheiteltunnel unterfahren, trotzdem gehört der Sustenpass, zu den Pässen, mit der längsten Wintersperrenzeit in der Schweiz.
Weiter fahren wir nach Ulrichen, hier wohnen wir im Hotel Alpina
Die Zimmer entsprechen unseren Vorstellungen, jedoch die Speisekarte zeigt keinerlei regionaler Spezialitäten, somit nicht weiter erwähnenswert.
Uns ist klar, dass wir uns im Herzen der Zentral-Alpen befinden.
Hier finden wir alles nur Wünschbare! Geniale Strassen, alpine Schmugglerpfade die unsere Bilder lockern, blau leuchtende Bergseen, weiß glitzernden Gleschter- Kulissen.
Ausgangspunkt einer fantastischen Runde und Weiterfahrt ist Ulrichen an der Tankstelle u. Stationspunkt des hiesigen Abschleppdienstes. Wir fahren Richtung Nufenen Pass, bis kurz unterhalb Allacqua, hier geht es rechts über die Brücke, dann die Strecke über Ronco, da dort wenig Verkehr herrscht. Dabei können die beschaulichen kleinen Dörfer durchfahren werden.
Der frühe Aufbruch hat sich gelohnt, wir haben auf der Passstrasse keinen Reiseverkehr. Oben auf dem Nufenenpass, nach circa einer Stunde Fahrzeit angekommen, können wir den verdienten Kaffee genießen.
Von der Nufenenpasshöhe geht es auf der gegenüberliegenden Seite des Nufenen bergab. Es ist schwer sich von diesem fantastischen Hochalpen-Panorama loszureißen. Die wunderschön angelegte Strasse führt zum Griessee. Als Kontrast dazu sieht man schon durch die Wolken hinunter auf das Zwischenziel Airolo. Hier überqueren wir die Grenze zu Bella Italia.
In Airolo suchen wir den Einstieg zur Tremola, ausgeschildert folgen wir den Schildern zur Kaserne. Wir geraten kurz auf die falsche Straße, aber hier gibt es an diesem Tag relativ wenig Verkehr, weil die meisten Autofahrer in diesem Abschnitt die Autobahn bevorzugen. Schon bald sind wir zwischen den Edelkastanien des italienischsprachigen, engen Valle Leventina, von alters her eine Hauptreiseroute, wo Autobahn, Eisenbahnlinie und Kantonstraße soviel Raum beanspruchen, dass kaum noch Platz auf dem Talboden übrig bleibt.
Die Auffahrt zum Pass durch das Val Tremola ist wirklich atemberaubend: Wir spüren ein leichtes holpern im Vorderrad, verursacht vom Kopfsteinpflaster der alten Straße, die vor drei Monaten noch mit einer Schranke abgesperrt war. Im Tal sehen wir die Autos in langen Schlangen in den schützenden Galerien hinab und hinauf fahren.
Gotthardpass, vor drei Monaten noch in einer alpinen Landschaft mit immer höheren Schneewällen neben der Straße -- der Pass war erst kurze Zeit geöffnet -- steigen wir nun zur schneefreien Passhöhe auf, direkt am Hospiz zieren drei Bergseen, das Denkmal General Suvorovs, der Norditalien immerhin von den Franzosen befreite u. über den Gotthard heimwärts zog. Auf dem letzten Teil gibt es keinen Kraftverkehr; die alte Straße wird nur für Oldtimer, Töff-Fahrer und Spaziergänger instand gehalten.
Auf der Passhöhe von fast 2.100 Meter herrscht ein fröhliches Treiben. Hunderte von Touristen und Schulklassen genießen in der prallen Sonne die schöne Aussicht auf die schneebedeckten Berge. Im 18. Jahrhundert überquerten jährlich etwa 16.000 Händler, Pilger, Soldaten und Arbeiter den Pass. Es ist zu vermuten, dass diese Zahl heute leicht an einem sonnigen Tag erreicht wird.
Aber wir müssen weiter. Es warten noch viele Kilometer traumhafter Strassen auf uns.
Furka, der Blick und die warme Luft zu dieser Jahreszeit haben uns zu unserer zweiten Rast kurz hinter Realp gebracht. Den wenigen Autoverkehr genießen wir bei der Auffahrt, oben angekommen finden wir am Wegrand blühende Alpen Blumen, die zwischen den Steinen und dem kargen Alpenboden sprießen. Wahrlich ein Erlebnis, das uns in Erinnerung bleiben wird. Das einzige Manko dieser Rund will ich nicht verschweigen: uns Töff-Fahrer bleiben im Grunde nur vier stets viel zu kurze Sommermonate für diesen Tourengenuss.
Rhonegletscher am Fuße des Dammastock. Der Gletscher hat sich in den letzten Jahren stark zurückgezogen. Hier sehen wir die Furkapassstrasse mit dem Belvedere.
Wenn die Passstrecke gesperrt ist, besteht zwischen Oberwald und Realp die Möglichkeit, den Pass per Verladung mit der Eisenbahn zu unterqueren, wie wir es vor 90 Tagen erlebten.
Weiter geht's, denn es wartet noch ein langer stupider Weg bis Martigny auf uns, wo wir zu günstigen Mineralölpreisen die Tankkörper der Pan bis zur Oberkante ein letztes Mal in der Schweiz befüllen.
Nun war es soweit, der große St. Bernhard überraschte beim letzten Mal mit einer mindestens 2m hohen Schneewand, weil der italienische Straßedienst seinen Winterdienstteil nicht erfüllte. Der Grosse Sankt Bernhard Pass ist der dritthöchste Pass der Schweiz und führt von Martigny nach Aosta in Italien. In einer Höhe von 2.469m und einer Länge von 55 Kilometern kann der St. Bernhard Pass sowohl über die Straße als auch durch den Tunnel überquert werden.
Nun oben angekommen, die klassischen Bilder aufgenommen, damit es einen Kontrast zu den Bildern im Schnee gibt. Danach rollen wir wenige Meter weiter zum Hotel Italia, hier genießen wir den verdienten italienischen Kaffee bzw. Cappuccino und lernen ein nettes Motorrad interessiertes Pärchen aus Darmstadt kennen, bei diesem Gespräch soll es nicht bleiben, wir treffen sie auf unserer Route häufig wieder, aber Später mehr dazu. Napoleons Spuren sind weiterhin überall zu finden, wie bereits in meinem letzten Tourbericht beschrieben.
*********** E N D E ******* T E I L 1 ***********************
Herbert