monthy
Themenstarter
Liebe und Nicht-liebe Leser,
dieser Reisebericht enthält meine persönlichen Eindrücke während unserer USA-Reise im Juni 2009, ist damit also subjektiv und beinhaltet zwar schwerpunktmäßig die einwöchige Motorradtour, lässt sich aber zugleich auch auf Eindrücke ein, die nicht unmittelbar mit dem Motorradfahren zusammen hängen. Um einen optimalen Service zu bieten, empfehlen wir, den auf Motorradgeschichten fixierten Mitbürgern, in den Kapiteln vorzuspringen.
Anreise.
Vorher mussten wir natürlich noch die speziellen Einreiseformalitäten überstehen. Wenn man im Internet googelt, findet man zuerst die kostenpflichtigen ESTA-Angebote. Das hatte mich nun doch stark irritiert, sodass ich dann auf der Internetseite des auswärtigen Amtes den richtigen Link zum kostenfreien ESTA gefunden hatte.
Beeindruckend sind die Fragen dort. Sinngemäß und auszugsweise:
Nehmen Sie Drogen?
Sind Sie ein Verbrecher?
Haben Sie während 1933 - 1945 an Naziverbrechen teilgenommen?
Dass die USA manchmal einfach gestrickt sind, gehört ja zu unserem Klischee. Das hier aber übertraf bei weitem den Unterhaltungswert mancher RTL-Abendshow! Wie viel Verbrecher sich schon daraufhin gemeldet haben? Der Fairness halber sei erwähnt, dass die Einreiseabfertigung und auch die spätere Gepäckabfertigung dermaßen schnell und unkompliziert vonstatten ging. Die Fingerabdrücke wurden mit einem Scanner sehr schnell gezogen, so dass mein antiquiertes Bild mit dem blauen Stempelkissen auch ins Archiv der alten Krimisendungen verbannt wurde.
Schon aus dem Flugzeug wurde die Stadt ihrem Klischee gerecht - rund um Las Vegas tiefe schwarze Nacht und ein beeindruckendes Lichtermeer mittendrin.
Die Ankunft
Nachdem wir mit dem Busshuttle recht zügig im Harrah`s (unserem Hotel) eingetroffen sind, hatten wir auch schon die Keycards in unseren Händen – endlich da!
Denkste… dazwischen war noch die Hotelzimmertür und ein darin befindliches Schloss, welches wohl die nächtliche Arbeit für unzumutbar betrachtete. Also, waren wir denn falsch? Es ist ja schon spät und das Englisch ist hier schon ein wenig anders als das in der Schule/Seminar. Man will ja auch nicht als unterbemittelt gelten. Wieder 17 Stockwerke abwärts und jemand anderes fragen, ob das der richtige Flügel bzw. auch Zimmer gewesen sein könnte. Bestätigung! Ok, jetzt auf zur Rezeption. Neue Keycards und wieder rauf – Nee, das glaube ich nicht – geht ja wieder nicht. Ich mit Gepäck oben geblieben, Kristina macht die ersten Fahrstuhlmeilen. Sie kommt mit einem Securityman an und… welch Erleichterung… es geht auch bei ihm nicht. Er lässt uns mit seiner Masterkeycard rein und versichert uns, sofort neue Keycards zu holen. Wir packen aus und sind erleichtert. Als wir uns gerade auf den Weg machen, kommt er uns frohen Mutes entgegen – mit einer weiteren Dame vom der Security. Na denn, das schauen wir uns lieber noch an. Ihr ahnt es schon… Die Erklärung, dass das Hotelmanagement beim Einkauf der Keycards ein paar Cent gespart hat und nun dauernd Probleme mit der Keycards auftauchen, hebt um halb zwei Nachts nicht unbedingt unsere Laune. Auch habe ich den Verdacht, dass das Schloss selber eine Macke hat. Das schließt der Securitymann inzwischen auch nicht mehr aus und so packen wir ein – gehen zur Rezeption und erklären landestypisch höflich aber bestimmt, dass wir nun gerne ein Zimmer mit funktionierender Keycard hätten (wie gut man plötzlich Englisch kann, wenn man sich ärgert). Schwups, bekommen wir ein Sorry und ein Upgrade. Das Zimmer hat eine Tür mit einem Schloss und die Keycards funktionieren (meine zumindest 1,5 Tage lang). Zimmer mit Blick auf den Strip – das müssen wir uns noch ansehen. Schließlich wurden wir mit dem Shuttle am Hintereingang abgesetzt.
Nachts um halb vier – es ist die Hölle los. Es blinkt und überall funkeln übergroße Neonreklamen. Es sind noch sehr viele Menschen unterwegs – wir ziehen den Altersdurchschnitt deutlich nach oben. In den Casinos sitzen ebenso noch zahlreiche Menschen vor den einarmigen Banditen. Wir ziehen den Altersdurchschnitt hier deutlich nach unten. Hauptsächlich ältere Matronen (sorry, trifft es aber) verzocken hier die nächsten Burger.
Erster Tag in Las Vegas
Lassen wir mal das Frühstück beiseite – klassischer Fehlgriff durch Unwissenheit am ersten Tag. Die Matronen sind schon oder noch da…? In den Casinos bimmelt, jingelt und piept es an jeder Ecke. Menschen, die völlig starr auf die, uns unverständlichen Zeichen, starren. Sind die noch hier? Die bewegen sich seelentechnisch in einem anderen Universum – ja, es sind auch männliche „Matronen“ dabei, aber deutlich in der Unterzahl. Die spielen lieber Poker und Roulette.
Nach dem ersten flüchtigen Eindruck, wollen wir die Stadt von „oben“ sehen und fahren per Monorailbahn zum Stratospheretower. Schon von unten kann man die Fahrgeschäfte sehen.
Von oben sieht man sie auch und kann dabei auch die Schreie der Fahrgäste viel besser hören. Nichts für uns und für Herzkranke – warum tun Menschen sich das selber an? Vegas ist von oben interessant, besteht es doch nicht nur aus dem Strip. Rund um Vegas ist es sogar recht bergig. Auffällig die Helikopterdichte hier, so wie bei uns die Luftballons beim Straßenfest.
Es ist schon recht warm geworden und wir verziehen uns vorzugsweise in die Hotelcasinos.
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