Von der Fähre nach Island und auch solchen von, nach und in Norwegen (nicht denen, wo man das gegenüberliegende Ufer schon sieht), bin ich gewohnt, dass es als Angelegenheit der Motorradfahrer angesehen wird, ihre Fahrzeuge zu sichern. Das Fährpersonal ist dabei mal mehr mal weniger hilfsbereit, hat aber oft viel Anderes zu tun.
Gurte liegen normalerweise bereit, aber es kann bei Hochbetrieb schon passieren, dass die knapp werden oder keine vernüftigen mehr da sind (in den 90er Jahren bei der Color Line gabs nur Stricke).
Ich jedenfalls verlasse mich nicht auf die Verfügbarkeit von Gurten auf der Fähre, sondern packe eigene ein, auch wenn ich sie dann doch nicht brauchen sollte. Meine Bezugsquelle dafür sind ganz einfach Baumärkte.
Wie stark man sichern muss, hängt natürlich vor allem auch von den erwarteten Wetterverhältnissen ab. Bei der Hinfahrt auf meiner letztjährigen Island-Reise war ein Motorrad offenbar nicht ausreichend gesichert worden und war gegen die Nachbarmotorräder gefallen. Größere Schäden gab es dadurch wohl nicht, aber man sollte es nicht darauf ankommen lassen.
Sicher kann man den Gurt auch über die Sitzbank spannen und diese sollte eigentlich auch robust genug sein, die ideale Methode ist das aber nicht, weil der Gurt auf der Sitzbank rutschen könnte was hieße, dass keine ausreichende seitliche Fixierung ist. Gegen Dreck könnte man ja etwas unterlegen.
Richtig ist, das Motorrad auf den Seitenständer zu stellen und dann zunächst an der Ständerseite einen Gurt am Rahmen in der Nähe der Fußraste zu Befestigungspunkten am Boden der Fähre zu ziehen. Als nächstes ebenso auf der gegenüberliegenden Seite. Beim Straffen dieses Gurts muss das Motorrad kräftig in die Federn gedrückt werden, damit es nicht vorkommen kann, dass die Gurte bei Gewichtsverlagerungen aufgrund von Schiffsbewegungen soweit entlastet werden, dass sie sich lösen können. Wenn verfügbar, kann man noch einen Keil ans Rad klemmen oder einen Gurt längs spannen.
So gewappnet kann man auch dann noch ruhig schlafen, wenn die See nicht ganz ruhig ist.
Eckart