ich sehe das wie Mortenhh. Eigentlich wäre es ganz einfach. Wer sieht, dass ein Schneller gern vorbei möchte, lässt eine Lücke in seiner Gruppe, sodass das auch auf kurviger Strecke klappt.
Die Realität ist eine andere. Entweder wird einfach nicht nach hinten geschaut, oder es wird aus welchen Gründen auch immer auf Teufel komm raus nicht vorbei gelassen. Da wird auf der Geraden aufgescheppt, was das Zeug hält, Kurven gerade durchfahren, alles, um bloß niemanden ziehen lassen zu müssen.
Es gibt aber natürlich auch andere, die aufmerksam auch nach hinten sind und Schnelle einfach und schnell durchwinken. Das wäre bei aufmerksamer Fahrweise theoretisch selbst bei großen Gruppen kein Problem.
Das Problem dabei ist ganz sicher auch, daß da z. großen Teil Leute unterwegs sind, die mit dem (anstrengenden, extreme Aufmerksamkeit fordernden) Fahren in der Gruppe bereits zu min. 100% ausgelastet sind (um Gottes Willen kein "Kreisel" Prinzip, das überforderte praktisch alle hinter mir
).
Die sind mit dem Halten der Position innerhalb der Gruppe, dem Abstand zum Vordermann etc. bereits derart ausgelastet, daß sie kaum in der Lage sind, auch noch nach hinten zu schauen (tut das überhaupt noch jemand?). Etwas, was ich als beruflicher Vielfahrer (seit mehr als 30 Jahren), auch bei Dosenführern immer mehr feststelle. Jede Situation mit mehr als drei Fahrzeugen überfordert diese Leute bereits erheblich. Die Geschwindigkeit eines von hinten auflaufenden Fahrzeugs einzuschätzen, gleichzeitig den Abstand zum Vordermann zu wahren (dessen Geschwindigkeit einzuhalten) und dabei noch das Fahrzeug auch nur einigermaßen zu beherrschen, überfordert diese Leute (99.99...% der fahrerenden Allgemeinheit?) massiv.
Zu meinen früheren Einlassungen sei angemerkt:
Mit ~200 Motorrädern war ich einmal unterwegs, irgendwo mittendrin (eine Jubiläumstour des Braunschweiger Chapters der HOG/Harley Owners Group). Trotz Polizeipräsenz brachten es Dosenfahrer fertig, sich in eindeutig gesperrten Kreuzungsbereichen (jeweils min. drei Polizei-BMWs mit entsprechend gekennzeichneten Fahrern -die verpönten
, leuchtenden Westen tragend, mit eindeutiger Aufschrift "POLIZEI", dem aufmerksamen, des Lesens mächtigen KFZ-Führer zur gefälligenn Kenntnis-, zus. noch mehrere,ebenfalls leuchtende Westen tragende HOG-Mitglieder, die von der "berittenen Polizei" Sperraufgaben in den Kreuzungsbereichen zugeteilt bekamen), sich gewaltsam in die "germanische Tatzelwurmschlange" hineinzuzwängen
. Maßregelungen dieser "Führer" seitens der Polizei erfolgten stehenden Fußes ..ähh ... Fahrzeugs
.
Mit ca. 80 Mopeds hinter mir war ich '08 unterwegs, da haben wir m.E. niemand aufgehalten. H-Dömitzer Hafen, vom Dealer aus kurz über BAB2, BAB37 u. B3 (alle mehrspurig, auch eine größere Gruppe an einem Sonntag Morgen kaum ein Hindernis für die wenigen Dosenfahrer), dann auf kleinen Straßen über Bad Bodenteich, Clenze, Lüchow, Gorleben und ein winziges Stückchen B191 (auch nicht wirklich dicht befahren am Sonntag Mittag) über die Elbe, dann rechts ab nach Dömitz (da kann's tats. den einen o. anderen Moped-/Autofahrer aufgehalten haben, halt plötz. dichter Verkehr im Ortszentrum
). Ganz sicher kein Problem.
Im letzten Jahr war die (von mir geplante, die erste Gruppe führte ich) Dealerausfahrt H-"Villa Löwenherz" mit auch ca. 80 Motorrädern (in drei Gruppen) genauso problemlos. Von H über BAB2 nach Bad Nenndorf, über kleine Straßen in's Weserbergland, am Köterberg vorbei nach Lauenförde. Aufgehalten haben wir ganz sicher Leute am Ende der "geführten" Tour, in Lauenförde (plötzliches, hohes!, Verkehrsaufkommen für andere Verkehrsteilnehmer. Ja, und?
Passiert mir auch sonst ziemlich regelmäßig
).
Die "aufgehaltenen" Leute in Dosen sind m.E. genau die, die mich aufhalten, wenn ich beruflich unterwegs bin (mit ziemlich digitalem Gaspedal
). Die, die auf der BAB Sightseeing auf der linken Spur zelebrieren ("Wieso Stau? Vor mir ist doch gar keiner!"
), die auf der Bundes-/Landstraße grad mal 70- knappe 90km/h schaffen (vor "schneller" is' Mammi auf dem Beifahrersitz vor, die mag die Raserei "ganich"
), sich aber nicht entblöden, auch die nächste, allfällige Ortsdurchfahrt mit min. 70km/h zu absolvieren, oder aber wenigstens, bei Aussicht auf das am Horizont sichtbar werdende Ortsausgangsschild, alle vorausfahrenden KFZ mit deutlich oberhalb der in geschlossenen Orten zulässigen Geschwindigkeit zu überholen, nur um anschließend (freie Fahrt, 100km/h zulässig!), mit 70-max. 90km/h wieder im Weg herum zu stehen
.
In bergigem Gelände, Alpen (Harz
)etc., bin ich noch nie in/vor Gruppen von mehr als 10 Mopeds unterwegs gewesen.
Wer da, als Solofahrer ("solo" im Sinne von "allein fahrend") sich außerstande sieht, mit einem leichteren, z.T. deutlich besser motorierten Fahrzeug (besser als 300-400+++kg/50-80PS), an den Teilnehmern der "Gruppenfahrt" vorbei zu kommen, sollte sich weniger Gedanken über den "Tatzelwurm" machen, als vielmehr Gedanken über sein (nicht vorhandenes
) fahrerisches Potential
.
Grüße
Uli