Hi Zusammen,
ich hab gestern Abend mit einer großen Kombizange, hab mich selbst gewundert, dass die da rein passt, die Stande raus bekommen.
Sah ein bischen nach kaltverschweißt aus, aber nur so in den Anfängen.
Ich werd mir heute eine neue Stange besorgen (die Alte hat vom kaputten Drucklager was abbekommen) und davor schau ich mir noch mal mit einem Endoskop die Sache von innen an (die Auflagefläche an der Feder).
Den Kupplungsbelg hab ich schon vorm Ausbauen des Drucklagers vermessen.
Das waren 5,2mm, also alles noch ok!
Ich schau mal ob ich mit dem endoskop auch bilder machen kann, bis jetzt hab ich nur Filme abspeichern können.
da ich ja jetzt bald meine 10 Beiträge hab, folgen bald Bilder des Zerstörten Lagers un der Stange, sehen beide schon heftig aus.
Gruß Christian
Hi Christian,
Das die Druckstange an der vorderen Seite nen bisken angegrabbelt ist is normal. Solange die nicht blau angelaufen ist war die auch nicht verschweisst, sondern klemmte in der Feder und fertig.
Wenn die Stange jedoch am hinteren Ende eindeutige Laufspuren von den Kugelagerkügelchen des zerbröselten Kolbens aufweisen würde (bitte Fotos reinstellen!) würde ich sie tauschen, sonst nicht.
Zur Nachfolgestange mit Filzring kann ich nur sagen, das die eine Verjüngung in der Mitte der gesamten Länge von etwas mehr als 1mm aufweist in etwa 1 cm Länge. Der Filzring der da rein soll ist aber kein Ring, sondern ein schräg angeschnittenes Stück Filz, welches du darum wickeln musst. Da dieses Stück Filz im Neuzustand natürlich etwas aufträgt, ist das reinschieben der Stange damit etwas fummelig von hinten, da die Stelle mit dem Filz natürlich durchs Loch in der Welle mit hinein muss ohne aus der Nut zu rutschen. Ich habs von vorn reingeschoben weil ich damals die Kupplung gemacht habe unds eh auseinander war, es geht aber auch von hinten. Merk dir bloss wierum die Stange reinkommt und was nach vorn gehört, verkehrt herum ists suboptimal. Das Stück Filz habe ich mit etwas Fett eingeschmiert sodaß der auch aussen was davon hat und zusemmangepresst und rein damit unter Dehbewegungen.
Zum Fetten: vorne kannst du vielleicht auch Kupferpaste nehmen wie Tom schrub, aber Staburags oder die BMW-Paste ist besser. Dieses wird auch in der Regel für Verzahnungen wie vorne zur Kupplung genommen, weil dieses Fett nicht durch Drehzahl nach aussen auf die Kupplung gelangt.
Hinten würde ich in keinem Fall Kupferpaste nehmen, sondern habe bei mir in den Kolben ins Loch wos Kugellager sitzt etwas normales dunkles MoS2 Fett reingedrückt, weil mir der Troppen Fett, der innen auf dem neuen Kolben werksseitig verbracht wurde zuwenig erschien. Guck rein in den neuen Kolben und du wirst wissen was ich meine, machs Loch micht zu voll, weils sonst zuviel wieder rausquillt wenn die Stange reingreift und gut is damit. Den Kolben selbst hab ich mit dem gleichen Fett dünn eingestrichen damit er gut flutscht. Ebenso die blanke Stelle wo hinten der Ausrückhebel draufpatscht. Das das Fett nach vorne wandert und die Kupplung verölt ist eher nicht zu erwarten, das wird unter anderem der Filzring verhindern. Ebenso verhinder der Filzring das klappern der Kupplungsdruckstange, was du aber bei dem Traktormotor wahrscheinlich sowieso nicht hörst.
Wenn du das geschafft hast musst du nur noch die Gummimanschette montieren und durch das Längsloch für den Ausrückhebel mit einem Uhrmacherschraubenzieher die Schlauchschelle festziehen.
Dann kommt der schwierigste Akt: Ausrückhebel mit der Schraube und den Unterlegscheiben "blind" unter Spannung (in der Gummimanschette ist ja auch immerhin ne Feder!) mit der linken Hand die Schraube den ersten Gewindegang einfädeln. Hab dazu den Ausrückhebel mit der rechten Hand gehalten von aussen, die Gummimanschettenfeder leicht zusammendrückend. Bitte vorher auch das Nadellagers des Ausrückhebels fetten. Besorg dir einen Magneten an biegsamer Welle zum rausfischen fals die Schraube reinfällt, ist mir 2 oder 3 mal passiert, dieser Abschnitt hat bei meinen dicken Fingern ne Dreiviertelstunde gdauert. Dann mit den Fingern der linken Hand soweit anziehen wie geht und danach schön fest (nach fest kommt ab, immer den kurzen Maulschlüssel wenden und das Festziehen zum Schluß mit nem Ringschlüssel machen) anziehen.
Einstellung Kupplung: Oben am Hebel so 12 mm das Nachstellgewinde am Zug rausgucken lassen und erstmal lose kontern. Das ist richtig so weils immer enger eingestellt werden muss je nach Verschleiss der Kupplung. Dann unten die Kontermutte am Ausrückhebel lösen. Dann die Schraube der Kupplungsbetätigung so einstellen, das oben am Hebel ca 7 mm Spiel an der vorderen Kante entsteht. Bei neuer Kupplung ist die dann ziemlich weit reingedreht, bei älterer Kupplung entsprechend weiter raus. Nu noch Kontermutter kontern ohne zuviel die Schraube zu bewegen (keine Angst, den Rest gleichst du dann oben wieder auf ca 5-7 mm Spiel an!) und fertig ist die Laube und der Kleingärtner lacht.
So, genug geschriebselt nur noch ne kleine Empfehlung: Wenn du in Zukunft selber schrauben willst empfehle ich dir folgenden Band von Bucheli Nr 6001:
Da steht fast alles drin was die Technik angeht. Hat mir sehr geholfen neben dem Studium von
http://www.powerboxer.de und
http://www.zeebulon.de/Mot/BMW_R1100GS.htm
Nu hau rein und mach fertig, das klappt schon!