Resümee über meine Gisela

[CC-Rossi]

Hallo,

Viele werden mich und meiner ersten Erfahrungen ja bereits durch meinen Beitrag "Oh nein, schon wieder eine Kaufberat..." etwas kennen gelernt haben.
Jetzt ist meine R1150 GS bereits 1,5 Monate und 1000km bei mir.



Somit ziehe ich hier mal ein Resümee der ersten Erfahrungen vom Erwerb bis jetzt.

Erstmal stand das Kennenlernen auf dem Programm. Also die erste Fahrt wurde Mittwochs im Berufsverkehr mitten in Solingen gestartet und dann ab Düsseldorf auch noch direkt im Sturm und Regen fort geführt. Nach 100km war man dann in der heimischen Garage angekommen.
Der Boxer lief unauffälig und für mich so wie es sein sollte. Die ganzen Geräusche konnte ich da noch nicht einordnen. An das boxertypische Kippeln um die Längsachse rum muß ich mich noch gewöhnen.

Dann gab´s erstmal den vollen Service. Dank dem Forum hier erhält man sehr viele Infos dazu.

Ölwechsel sämtlicher Öle. Hier zeigte sich, das das Getriebeöl, sowie auch Hinterachsöl, mit sehr viel Abrieb versetzt war. Das machte einen schon etwas stutzig, aber noch nicht nervous, bzw. ich redete mir das schön.



Bremsflüssigkeit und Co wurde auch noch getauscht, wobei da erstmal die BMW Bremsenentlüfter die Sache verzögerten, da sie von mir ausgetauscht werden mußten. Hier und da fehlten noch Schräubchen, welche problemlos über Leebmann24 nachbestellt werden konnten.



Ventileinstellung wurde überprüft und obendrauf noch neue Zündkerzen verbaut.

Der Tausch des Benzinfilters war noch etwas kniffeliger, aber gelang auch. Hier stellte ich fest das der verbaute mit Produktionsdatum 08.00 wohl noch der erste sein dürfte und das nach 92tkm. Soviel zu der Tatsache immer in einer BMW-orientierten Werkstatt gewesen zu sein.



Der schwergängige Gaszug wurde noch überredet wieder etwas leichter zu gehen. Das wurde durch den Austausch der durchgeschliffenen Gaszugumlenkung am Griff gegen ein Neuteil realisiert.

So gerüstet ging es nun auf die ersten Fahrten.

Ups, muß jetzt noch was arbeiten heute, Fortsetzung folgt später mit unglücklicherem Ausgang.....

 

[elfer-schwob]

hi rossi,

ich hoffe, es kommt in der nächsten folge deines beitrags nix schlimmeres...!

ein fzg, das viele jahre immer in einer hand war und womöglich auch noch immer in der gleichen werkstatt, muß nicht besser sein als eines, das halter plus service ab und zu mal gewechselt hat.

20 jahre altes moped aus 1. hand kaufen?
niemals!

toitoitoi...

grüße vom elfer-schwob

 

[Franz Gans]

20 jahre altes moped aus 1. hand kaufen?
niemals!

Warum? Meine Kiste steht wartungsseitig auf jeden Fall besser da als jedes von BMW ueber die Jahrzehnte geknuddelte Fahrzeug. Dafuer lege ich als Erst- und Einzigbesitzer meine Hand ins Feuer.

Viele Gruesse
Karl-Heinz

 

[grautnix]

Warum? Meine Kiste steht wartungsseitig auf jeden Fall besser da als jedes von BMW ueber die Jahrzehnte geknuddelte Fahrzeug. Dafuer lege ich als Erst- und Einzigbesitzer meine Hand ins Feuer.

Viele Gruesse
Karl-Heinz

Ohje, das riecht aber stark. [emoji1785][emoji3526][emoji3526]

 

[Torsten_K.]

hi rossi,

20 jahre altes moped aus 1. hand kaufen?
niemals!

toitoitoi...

grüße vom elfer-schwob

Doch. Kann auch gerne 2. oder 3. Hand sein.

 

[CC-Rossi]

So da bin ich wieder.
Man kann den Zustand doch nicht an Hand der Anzahl der Vorbesitzer fest machen. Das ist halt immer eine riesen Portion Glück die man braucht und was wirklich gutes zu erwischen.
Ich denke aber je weniger Vorbesitzer, desto größer die Chance auf was gutes.

Aber der Reihe nach.
Letzte Woche ging es dann auf zu einer großen Eifelrunde.
Ich bin ja die letzten zwei Jahre und 30tkm auf meiner KTM Superduke 1290 zu Hause gewesen. Da ist ja alles komplett anders, Mörder Drehmoment, bretthart, sau viel Schräglagenfreiheit und im Gegensatz zur GS ein winzlig von Motorrad, mit 189 kg Trockengewicht super leicht zu händeln..
Aber.....hat man sich einmal mit der GS angefreundet und den Spirit verstanden, so kommt richtig Freude auf. Kein hektisches Kurvenräubern, nein gleichmäßig durchgleiten und das auch nicht gerade langsam. Sie ist nie fordernt, eher so wie wir machen das schon. Es macht Spaß.
Ich mag sie jetzt schon. Mal kurz abseits der Strasse mußte sie sich auch schon beweisen, also Schotter und leichte Sandpassagen gingen in Anbetracht des Gewichts recht gut.

Naja, die Reifenkante ist halt schnell erreicht.


Zwischendurch wurde dann noch etwas abgespeckt. Das H&B Rohrgedöns wurde demontiert.


Freitag wurde dann nochmal ein kleineres Ründchen gedreht und ich achtete vermehrt auf die Geräuschkulisse. Also das Getriebe ist schon laut am heulen und wenn man im Schubbetrieb unter 2500 kommt, so kommt da noch ein Rattern dazu.
Zu Hause hab ich dann direkt das neue Getriebeöl abgelassen um es mal genauer zu betrachten.



Bereits nach 1000km wieder voller Abrieb. O.K, ein Teil davon wird der Rest von vor dem ersten Wechsel noch sein, aber das Getriebe hat da sicherlich ein Problem. Glücklicherweise bin ich da schraubertechnisch etwas bewandert und somit steht meine Gisela bereits in meiner Hobbywerkstatt und wartet darauf ihr Getriebe ab zu geben.

Also die nächsten Fragen die von mir kommen handeln somit sicherlich über´s Getriebe.
Ich bin dennoch guter Dinge und bin jetzt nicht sonderlich verärgert.

 

[Franz Gans]

Ohje, das riecht aber stark.

Wonach denn? Musst Du halt das Fenster aufmachen.

Viele Gruesse
Karl-Heinz

 

[CC-Rossi]

Die erste Frage ist schon da.
Handelt es sich bei den Getriebelagern um Lager im Standartmaß, also ich würde dann gerne beim "Lagerfachhandel" vorbei fahren und mir SKF Lager besorgen. Oder sind das BMW-typische, welche man nur bei BMW selber beziehen kann.

 

[CC-Rossi]

Und die nächste Frage.
Die 1150er Getriebe werde ja nur auf Blockmaß ausdistanziert, da jede Welle auch nur eine Distanzscheibe aufweißt kann man ja auch nicht mehr machen.
Ist es zu erwarten, das sich bei reinem Lagertausch das Blockmaß verändert. Also weisen neue originale Lager Toleranzen gegenüber den alten auf, oder paßt das immer eins zu eins.

Ich wollte nur die 6 Stück Kugellager der drei Wellen erneuern und nicht die Nadellager der Gängräder.

Danke....

 

[elfer-schwob]

hi rossi,
sauberer griff ins clo!
mein beileid!

zur frage:
nachdem nur die blockmaße distanziert werden müssen, sind anscheinend alle gehäuse auf einzweiwenige hundertstel identisch...!!!
nachdem ich das nicht glauben kann/will, wirds auf das andere hundertstel beim lagertausch auch nicht ankommen.

meine praktische erfahrung mit reinem kugellagertausch, wie du es auch vorhast: mit neuen standard-lagern aus dem lagerladen identische blockmaße.

ob natürlich nicht (auch) ein nadellager der schalträder betroffen ist, merkst du erst beim zerlegen.

der lagerwechsel selbst ist kein hexenwerk. wichtig: heiiizen!

viel spaß,
rainer


ps:

zum dauerhalter:

einige defekte kommen schleichend (gaszug wächst ein, getriebe fängt zu heulen an, federbeine sind luftpumpen usw)
und der fahrer gewöhnt sich dran.
sobald die alte kuh in neue, erfahrene hände kommt, fallen diese mängel sofort auf.
so wie in deinem falle...


pps:
am zerlegten getriebe den ruckdämpfer checken/neu ausdistanzieren!

 

[CC-Rossi]

Dankeschön Rainer für die Infos!

Naja ich werd´s überleben mit dem Getriebe. Ist halt etwas mehr Schrauberei, aber dann weiß man auch was man hat.
Die reinen Materialkosten halten sich ja in Grenzen und durch sowas freundet man sich noch viel mehr mit seinem Gefährt an.


Im August geht´s erst Richtung Norwegen, bis dahin sollte sie tippi toppi sein.

 

[CC-Rossi]

Heute ging es dann los. Es sollte dem Getriebeheulen an den Kragen gehen.

Zum Anfang offenbahrte sich direkt ein Mangel. Die untere Schraube des Anlasseres war lose, warum das zeigte sich bald. Es wurde bei der Montage das Kabel zum Seitenständer eingeklemmt. Dieses hat natürlich nachgegeben und somit war die Schraube lose. Es handelt sich zudem um einen Zubehör-Anlasser. Also wird dieser schon ma lausgetauscht worden sein.


Nach ca 3,5 h war das Getriebe draußen.




Dann kam der Heißluftfön zum Einsatz....



Da ist die Heulsuse. Das Eingangslager der Antriebswelle ist defekt. Alleanderen Lager waren noch fit.


Dann noch alles schon gereinigt und dann war erstmal Feierabend.


Morgen geht´s weiter.

Jetzt stellt sich noch die Frage ob man direkt die Kupplung erneuert. Das ist momentan ja nun ein klacks.



Gruß Uli

 

[Truckie]

Super Job bisher Uli.
Die Frage nach der Kupplung würde ich, falls die nicht wie neu ist, mit raus damit beantworten. Ausbauen und genau prüfen auf jeden Fall (Belagstärke und Zustand, 4V0 Kupplung Belagabmessungen).
Auf jeden Fall auch noch einen kritischen Blick auf den Nehmerzylinder werfen.

Grüße Volker

 

[CC-Rossi]

Achso, ja der Nehmerzylinder war feucht und in dem Schacht befand sich etwas Bremsflüssigkeit. Der ist somit leicht undicht.
Ich hab den noch nicht zerlegt, aber es der sollte ja wie ein Bremszylinder aufgebaut sein, also mit Kolben und Gummidichtung in der Nut.
Bei leebmann24 gibt´s den nur komplett. Ich werd mal zerlegen und sehen ob man da was retten kann.
Hat den schon mal jemand überholt, oder muß ich den tatsächlich komplett tauschen.

Jetzt muß ich mal ganz doof fragen, weil ich so ein Kupplungstyp vorher noch nie gesehen hab, was muß erneuert werden.
Reicht es aus nur die Reibscheibe zu tauschen, oder sollte man dann auch immer die Anpressplatte mit tauschen. Und was ist mit den restlichen Teilen wie Membranfeder usw.

 

[Truckie]

Den Zylinder empfehle ich nur komplett zu tauschen. Alles andere ist Lotterie.
Wenn Kupplung dann auch mit Druckplatte. Die sind meist ein ticken weicher vom Stahl her als die Schwungscheibe und werden dadurch schneller uneben was gleich wieder die neue Mitnehmerscheibe belastet...

Grüße Volker

 

[elfer-schwob]

hi rossi,

die kupplung fährt sich „tonnig“ ab. neuer belag auf alten druckplatten wird nix!
leg mal ein lineal radial über die metall-druckplatten, dann weißt du bescheid!

nehmerzyl. kann man zwar zerlegen. einzelteile gibts meines wissens aber nicht. also auch neu!

schau mal bei tills.de rein!

ansonsten auch von mir respekt für deine schrauberleistung und deinen gleichmut, mit dem du die „neu“ gekaufte GS zerlegst.
ich hätt längst nen hass...

grüße vom elfer-schwob

 

[CC-Rossi]

Jetzt ist mir noch eine Ungereimheit aufgefallen.
Laut Aufbauskizze bei leebmann besitzt die Antriebswelle einen Sicherrungsring. Den gab es bei meiner Welle definitiv nicht.
Ich wüßte auch nicht, wo der noch reinpassen sollte. Wenn dann mit in der Nut der Sicherungsstreifen?

Ist die Zeichnung falsch, was ich mir kaum vorstellen kann, oder fehlt der wirklich bei mir.




Nochmal zur Kupplung:
Anpreßplatte, Reibscheibe und Membrane sollten neu, richtig? Oder verliert die Membrane nicht an Spannkraft und kann weiter verwendet werden.

 

[CC-Rossi]

So, war dann mal bei Tills.de, alle Fragen zur Kupplung haben sich erledigt.

 

[Truckie]

Jetzt ist mir noch eine Ungereimheit aufgefallen.
Laut Aufbauskizze bei leebmann besitzt die Antriebswelle einen Sicherrungsring. Den gab es bei meiner Welle definitiv nicht.
Ich wüßte auch nicht, wo der noch reinpassen sollte. Wenn dann mit in der Nut der Sicherungsstreifen?

Ist die Zeichnung falsch, was ich mir kaum vorstellen kann, oder fehlt der wirklich bei mir.

Ich glaube da ist alles in Ordnung.
Meiner Erinnerung nach, gab es die Welle ca ab 2002-2004 nur noch ohne die zweite Nut. Vermutlich wurde bei dir die Welle schonmal gewechselt, könnte sein....
Was sagen die Getriebegötter hier?

Grüße Volker

 

[CC-Rossi]

Ich hab´s selber raus bekommen. Der Sprengring sitzt nicht auf der Welle, sondern in dem Zylinder mit der Feder des Ruckdämpfers. Der ist halt größenmäßig etwas klein dargestellt.

Die Kupplung hab ich dann auch ausgebaut. Mit 5,4mm Stärke wäre es zwar noch eine zeitlang gut gegangen, aber jetzt wird gewechselt. Die Q soll ja noch einige km bei mir bleiben und ich habe nicht wirklich Lust das Getriebe nochmals aus zu bauen.