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Christian S
Themenstarter
- Dabei seit
- 07.05.2009
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- 2.535
- Modell
- BMW R 1150 GS BJ 2000 592.000 km und BMW Sertao 650 BJ 2013 39.200 km am 07.10.2024
Hallo Allerseits,
Aus gegebenem Anlass, dafür ohne Schreckensmeldung im Detail:
Jeder von uns möchte morgen auch noch Motorrad fahren
=> es lohnt sich, die Augen auf zu halten, um Risiken zu reduzieren.
Ich möchte hier nun keine Grunsatzdiskussion zu allen sicherheitsrelevanten Themen starten. Denn da werden wir nicht fertig, und auf Seite 2 befetzen sich die ersten.
Ich beschränke mich daher auf eine Kernaussage und bringe dazu ein paar Beispiele, die gerne ergänzt werden dürfen.
Manches mag für erfahrene Motorradfahrer selbstverständlich sein, aber es sind hier ja auch viele Anfänger und Wiedereinsteiger.
Zudem: Manche bezeichnen auch das als Erfahrung, was sie seit Jahrzehnten falsch machen.
Varahannes (vielen hier sicher ein Begriff) fasst das so zusammen:
Am meisten gefährdet sind diejenigen, die zwar grds. ordentlich fahren und auch größere Schräglagen fahren... sich aber insgesamt eine schlampige Linie angewöhnt haben.
Kernaussage:
Schnell und langsam nahe beieinander ist sehr gefährlich, sollte und kann aber oft vermieden werden, wir aber oft "falsch gemacht"
Warum: Die Folgen sind wegen der großen Gescheindigkeitsdifferenz meist heftig.
Beispiele:
1.) Dort stehen (aus welchen Gründen auch immer), obwohl es nicht unbedingt sein muss... Standstreifen, unübersichtliche Stelle (um mal schnell ein Foto zu machen...) usw.
2. Überholen mit sehr hohen Geschwindigkeitsüberschuss, zB einen mit 20 km/h fahrenden Traktor mit 80 und mehr
3. Überholen, obwohl von links aus einer untergeordneten Straße ein Fahrzeug naht... warum: die schauen zu 50 % nur nach links, ob einer kommt, nicht nach rechts, ob ihnen ein Überholer auf ihrer Seite entgegen kommt.
4. Häufig gesehen:
Nach rechts in eine Hauptstraße einbiegen und dabei großzügig beim Einfahren die Gegenfahrbahn nutzen (Begründung: ich habe geschaut... es war frei). Mag sein, geht aber schief, wenn man jemanden übersieht.
5. An einer Kreuzung steht recht oder links ein Fahrzeug, dass Vorfahrt zu gewähren hat. Die eigene Fahrspur ist 4 Meter breit... und man fährt mit unter einem Meter Abstand an dem Wartepflichtigen vorbei:
Man hätte 3 Meter weiter entfernt vom potentiellen Problem passieren können, nur durch andere Fahrspulwahl.
6. Einbiegen auf die oder abbiegen von der Hauptstraße an einer unübersichtlichen Stelle:
Kennt ihr das: Man sieht eigentlich nicht weit genug, jedenfalls dann nicht, wenn der Vorfahrtsberechtigte etwas flott daher kommt...
Und was macht man:
Man biegt trotzdem ein oder ab:
Geht oft nicht anders, aber man sollte es dann zumindest flott machen und beim Anfahren nicht trödeln
... oder mal kurz checken, ob man stressfrei eine andere Variante wählen kann.
Oder anders herum: Das Tempo ist auf 70 wegen einer gefährlichen Einfahrt reduziert (steht oft ausdrücklich dran)... da können 95 echt zum großen Problem werden, weil der Einbiegende einfach noch nicht über die Straße ist, wenn du mit 95 daherbrennst...
7.
9.
Ok, Schuld hatte der andere, Haftungsquote 100%, aber es wäre so leicht gewesen, den Unfall zu verhindern oder zumindest die Folgen erheblich zu reduzieren.
Meistens haben die Schwerverletzten kein Erinnerungen mehr an das konkrete Unfallereignis, wissen also nichts mehr über Ihre Annäherung oder Fahrspurwahl, kurz bevor es passiert ist.
Wenn man dann danach versucht, den Personen zu helfen, spreche ich nur bei Leichtverletzten die obigen Themen an.
Bei Schwerverletzten mache ich das nicht, da es mir keine Hilfe zu sein scheint, dieses Thema anzusprechen, wenn es schon zu spät ist.
Da mich das Thema aber ständig umtreibt (eben beruflich und weil ich häufig unnötig riskante Fahrlinien sehe) gebe ich die Themen mal hier in die Runde. Vielleicht realisiert der ein oder andere, wie leicht es in vielen Situationen ist, ohne Fahrspaßreduzierung die Reserven zu erhöhen und die Risiken zu senken.
Aus gegebenem Anlass, dafür ohne Schreckensmeldung im Detail:
Jeder von uns möchte morgen auch noch Motorrad fahren
=> es lohnt sich, die Augen auf zu halten, um Risiken zu reduzieren.
Ich möchte hier nun keine Grunsatzdiskussion zu allen sicherheitsrelevanten Themen starten. Denn da werden wir nicht fertig, und auf Seite 2 befetzen sich die ersten.
Ich beschränke mich daher auf eine Kernaussage und bringe dazu ein paar Beispiele, die gerne ergänzt werden dürfen.
Manches mag für erfahrene Motorradfahrer selbstverständlich sein, aber es sind hier ja auch viele Anfänger und Wiedereinsteiger.
Zudem: Manche bezeichnen auch das als Erfahrung, was sie seit Jahrzehnten falsch machen.
Varahannes (vielen hier sicher ein Begriff) fasst das so zusammen:
Am meisten gefährdet sind diejenigen, die zwar grds. ordentlich fahren und auch größere Schräglagen fahren... sich aber insgesamt eine schlampige Linie angewöhnt haben.
Kernaussage:
Schnell und langsam nahe beieinander ist sehr gefährlich, sollte und kann aber oft vermieden werden, wir aber oft "falsch gemacht"
Warum: Die Folgen sind wegen der großen Gescheindigkeitsdifferenz meist heftig.
Beispiele:
1.) Dort stehen (aus welchen Gründen auch immer), obwohl es nicht unbedingt sein muss... Standstreifen, unübersichtliche Stelle (um mal schnell ein Foto zu machen...) usw.
2. Überholen mit sehr hohen Geschwindigkeitsüberschuss, zB einen mit 20 km/h fahrenden Traktor mit 80 und mehr
3. Überholen, obwohl von links aus einer untergeordneten Straße ein Fahrzeug naht... warum: die schauen zu 50 % nur nach links, ob einer kommt, nicht nach rechts, ob ihnen ein Überholer auf ihrer Seite entgegen kommt.
4. Häufig gesehen:
Nach rechts in eine Hauptstraße einbiegen und dabei großzügig beim Einfahren die Gegenfahrbahn nutzen (Begründung: ich habe geschaut... es war frei). Mag sein, geht aber schief, wenn man jemanden übersieht.
5. An einer Kreuzung steht recht oder links ein Fahrzeug, dass Vorfahrt zu gewähren hat. Die eigene Fahrspur ist 4 Meter breit... und man fährt mit unter einem Meter Abstand an dem Wartepflichtigen vorbei:
Man hätte 3 Meter weiter entfernt vom potentiellen Problem passieren können, nur durch andere Fahrspulwahl.
6. Einbiegen auf die oder abbiegen von der Hauptstraße an einer unübersichtlichen Stelle:
Kennt ihr das: Man sieht eigentlich nicht weit genug, jedenfalls dann nicht, wenn der Vorfahrtsberechtigte etwas flott daher kommt...
Und was macht man:
Man biegt trotzdem ein oder ab:
Geht oft nicht anders, aber man sollte es dann zumindest flott machen und beim Anfahren nicht trödeln
... oder mal kurz checken, ob man stressfrei eine andere Variante wählen kann.
Oder anders herum: Das Tempo ist auf 70 wegen einer gefährlichen Einfahrt reduziert (steht oft ausdrücklich dran)... da können 95 echt zum großen Problem werden, weil der Einbiegende einfach noch nicht über die Straße ist, wenn du mit 95 daherbrennst...
7.
8.Darf ich noch einen der wichtigsten Punkte, der hier vergessen wurde, erwähnen?
Abstand halten.
Lernt man in der Fahrschule und sollte auch mit Benzin im Blut immer beherzigt werden. Kollidiert nur permanent mit dem Bedürfnis schnell zu fahren. Und wird auch oft kompromittiert durch Leute (zumeist Autofahrer) die sich dann in diesen "Abstand" noch hineinzwängen. Da könnte man verzweifeln - jedoch ist Abstand halten die wichtigste Lektion.
Ein Punkt in der "Risiken erkennen" Liste vermisse ich noch (oder habe ihn nur übersehen):
Tunlichst vorsichtig sein wenn ein Fahrzeug vor einem / am Kopf einer Fahrzeug-Schlange plötzlich "grundlos" langsamer wird. Ich habe schon ein paarmal leider erleben müssen wie dann plötzlich ein paar Fahrer weiter hinten darin die Chance sahen, jetzt schnell zu überholen ... Pech nur, wenn der Wagen vorne in dem Moment den Blinker gesetzt hat um nach links abzubiegen (gerne in Ortschaften oder bei Landwirtschaftsfahrzeuge ausserhalb). Da hilt einem das "ich war im Recht" auch nicht mehr wenn man in die Seite einschlägt ... in solchen Situationen bin ich mittlerweile extrem vorsichtig geworden udn hupe lieber ma um sicher zu sein, dass er mich gesehen hat und nicht plötzlich nach links abbiegt.
9.
Ich habe beruflich damit zu tun und denke mir immer wieder:Ansonsten habe ich mir noch ein paar Kleinigkeiten angeeignet wie z.B.
-auf der BAB niemals am Stauende zu stehen
-tote Winkel schnellstmöglich verlassen
-Überholvorgänge schnellstmöglich abschließen
-Beim Überholen den nachfolgenden Kollegen ausreichend Platz zum einscheren lassen
-Abstand halten zu jedem landwirtschaftlichen Fahrzeug das in meiner Nähe fährt
-lieber einen Umweg fahren, als auf den letzten Drücker mittels scharfer Bremse in eine verpasste Abbiegung zu kommen.
Fahr- und Ausweichmanöver, Vollbremsungen, Linien und Kurven trainiere ich jedes Jahr im Frühling beim Perfektionstraining. Ich hoffe, dass mir das hilft, immer mit Spaß und unfallfrei Fahren zu können.
Ok, Schuld hatte der andere, Haftungsquote 100%, aber es wäre so leicht gewesen, den Unfall zu verhindern oder zumindest die Folgen erheblich zu reduzieren.
Meistens haben die Schwerverletzten kein Erinnerungen mehr an das konkrete Unfallereignis, wissen also nichts mehr über Ihre Annäherung oder Fahrspurwahl, kurz bevor es passiert ist.
Wenn man dann danach versucht, den Personen zu helfen, spreche ich nur bei Leichtverletzten die obigen Themen an.
Bei Schwerverletzten mache ich das nicht, da es mir keine Hilfe zu sein scheint, dieses Thema anzusprechen, wenn es schon zu spät ist.
Da mich das Thema aber ständig umtreibt (eben beruflich und weil ich häufig unnötig riskante Fahrlinien sehe) gebe ich die Themen mal hier in die Runde. Vielleicht realisiert der ein oder andere, wie leicht es in vielen Situationen ist, ohne Fahrspaßreduzierung die Reserven zu erhöhen und die Risiken zu senken.
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