China fährt die Förderung runter. Das ist die Nachricht. Da es mittlerweile nahezu unmöglich ist, einen Verbrenner in den chinesischen Großstädten zuzulassen, muss das nicht mehr weiter gefördert werden. 2030 hat die chinesiche Regierung gerade verlautbaren lassen, ist Ende für alle neuen Verbrenner in China. Klingt irgendwie nicht nach einer Strategieänderung.
Das hat mit dem Weltwandel, aber nicht mit dem Klimawandel zu tun. Man muss das in ein realistisches Licht rücken.
A) Die chinesische Regierung scheint fest davon auszugehen, mit den USA auf einen kalten Krieg zuzusteuern. Entsprechend gewinnt die Geostrategie an Bedeutung. Ziel ist es, autark zu sein, weil sie kein ausreichend eigenes Öl haben, aber durch die die starke Fokussierung auf Elektromobilität nahm der durchschnittliche Verbrauch zu, das Land brauchte daher mehr Erdöl.
Dadurch hatte China den Verbrenner vernachlässigt und nun treten wieder andere Technologien wie Methanol und der traditionellen Verbrenner wieder aus diesem einfachen Grund stärker in den Vordergrund. Methanol kann aus Kohle gewonnen werden. Und Kohle haben sie genug. In China gehen in den nächsten 10 Monaten 140 neue Kohlekraftwerke ans Netz. China fördert gerade Methanol massiv. Alleine in den vergangenen Monaten wurden über 100.000 Taxis von Benzin auf Methanol umgerüstet. Dabei lag der Zuschuss höher als die Umbaukosten.
B) Die Strategie der chinesischen Regierung basiert auf einer Gesamtbetrachtung des Energieverbrauchs. Es wird auch der Ernergieaufwand der Fahrzeugproduktion und der Treibstoffproduktion berücksichtigt.
C) Der Ausbau der Ladestationen funktioniert nicht
D) Das Ministerium für Ökologische Umwelt ist zu dem Schluss kommen, dass Elektroautos gar nichts bringen.
Der Smog bleibt in den Städten.
E) Man setzt auf CO2-neutrale Kraftstoffe, daher wieder Verbrenner.
F) Nach 1,98 Millionen zugelassenen Autos in 2019, waren darunter kombiniert lediglich 97.000 Fahrzeuge mit Wasserstoff-, Elektro- oder Plug-In-Hybridantrieb.
G) Viele der chinesische Kunden haben das Vertrauen in Elektroautos verloren. Die Marke BYD hat in den vergangenen fünf Jahren knapp eine Milliarde Euro Subventionen für ihr Elektroprogramm erhalten. Inzwischen schreibt BYD Verluste. Es kauft keiner die Autos.
H) Bei den chinesischen Behörden wächst das Bewusstsein für die zahlreichen Nachteile batterieelektrischer Autos bei der Bevölkerungsdichte in den Städten gegenüber Wasserstoffautos und auch dem klassischen Verbrenner. Besonders schwer wiegen die Umweltprobleme bei den benötigten Mengen – sowohl beim Gewinnen der erforderlichen Schwermetalle als auch beim Entsorgen der giftigen Abfälle.
Alle politische Entscheidungen jetzt, im Jannuar 2020, deuten an, dass der Brennstoffzelle in China die Zukunft gehört. Und die Staatlichen Subventionen werden nun anstatt in Elektroautos nunmehr in die Entwicklung der Wasserstoff-Brennstoffzelle gesteckt. Allein im Jangtsekiang-Flussdelta werden bis 2030 20 Wasserstoff-Korridore entstehen.
Die Quote für „New Energy Vehicles“ (NEV) besteht aber weiterhin. Im laufenden Jahr müssen batterieelektrische Fahrzeuge, Plug-in-Hybride und Brennstoffzellenautos im Verkauf auf einen Anteil von zehn Prozent kommen. Bis 2023 steigt die Quote jährlich um zwei Prozentpunkte.
Also, 100.000 neue Verbrenner in 2020 = 10.000 NEV .
Der Umweltschutz und die CO2-Einsparungen rücken da weit in den Hintergrund. Denn laut Pariser Klimaabkommen hat China zugestimmt seine CO2-Emissionen erst ab 2030 zu reduzieren. Eine Verpflichtung für welche China praktisch keinen Aufwand betreiben muss, sondern Ziele welche im Rahmen der natürlichen Wirtschaftsentwicklung erreicht werden können. Die Chinesen gehen davon aus, dass man vor 2030 bereits den Höhepunkt der wirtschaftlichen Entwicklung erreicht hat und man ohne großen Anstrengungen auf natürlichem Wege eine Reduzierung der CO2-Emissionen erreicht.
China ist darüber hinaus politisch nationalistisch und richtet sich im Zweifelsfall sowieso nach den Vorgaben des Wirtschaftsplanungsministeriums im eigenen Land. Wir Europäer sind nur zu arrogant und denken, dass alle springen, wenn wir hopp sagen.