"Motorrad"-Dauertest - Fehler gefunden

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sampleman

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Hallo Leute,

wie wir ja alle wissen, ist die BMW R1200GS LC beim 50.000-km-Dauertest ja unrühmlich aufgefallen: Bei 43.153 km brach ein Kugellager im Getriebe und sorgte für einen Totalschaden an der Getriebe-Motor-Einheit. Dennoch hat die LC recht gut abgeschnitten. Mit 68 Punkten kommt sie Platz 18, den teilt sie sich mit der Honda Fireblade, der BMW F800S und der Victory Hammer S. Es gab nur eine BMW, die jemals besser abgeschnitten hat, die K1200S, sie kam 2006 mit 75 Punkten auf Rang 11.

Das Ergebnis hat mich etwas gewundert. "Motorrad" bewertet beim Test neben der Zuverlässigkeit auch die Unterhaltskosten und den Wertverlust. Muss eine Maschine außerplanmäßig in die Werkstatt, gibt es Minuspunkte (Defekte, die im Rahmen der normalen Servicetermine abgestellt werden können, wiegen nicht so schwer). Hat eine Maschine unterwegs eine Panne, wiegt das besonders schwer. Wie kann eine Maschine, die einen Motor-Totalschaden hatte, genau so gut abschneiden wie eine, die auf 50.000 km nur dreimal außerplanmäßig in die Werkstatt musste und keine Panne hatte (Honda Fireblade)?

Vergleichen wir mal: Die Blade bekam für ihre drei Werkstattbesuche und keine Panne 27 Punkte, das ist schon ein Drittel der Miete. Die F800S musste viermal in dei Werkstatt und hatte eine Panne, sie bekam 21 Punkte. Die LC musste fünfmal in die Werkstatt und hatte eine Panne. Dafür bekam sie noch 20 Punkte und eine Fußnote (abgewertet wg. Motorschadens). Zum Vergleich: Das schlechteste Motorrad in der Tabelle ist die KTM 1190 RC8, sie bekam für 10 außerplanmäßige Werkstattbesuche und 3 Pannen 0 Punkte. Hört sich logisch an, ist es aber nicht. Denn die Ducati 1098 hatte sogar 12 Werkstattbesuche und 3 Pannen, bekam aber 5 Punkte, die BMW K1300 GT kam auf 11 Werkstattbesuche und 4 Pannen, sei bekam auch 0 Punkte. Alle drei wurden laut Tabelle - wie die LC - wegen Motorschadens abgewertet. Halten wir mal fest: Ein Motorrad, das in zwei Jahren fünfmal außerplanmäßig in die Werkstatt muss und einen Motor-Totalschaden hat, bekommt mit 20 Punkten immer noch zwei Drittel der 30 Punkte, die die Honda CBR 600F bekam (keine Panne, kein außerplanmäßiger Werkstattbesuch).

Die LC sammelt Punkte in den Disziplinen Spritverbrauch und Wertverlust, das ist okay, denn da ist sie gut. Das bringt ihr 11 Punkte ein, genau so viel wie der Testsiegerin CBR600F. Zum Vergleich: Die Duc 1198 bekommt nur einen Punkt für den Verbrauch, eine Suzuki V-Strom bekommt nur 2 Punkte für den Wertverlust. Das ist nachvollziehbar.

Allerdings sahnt die LC in der Position "Kosten pro Kilometer" ab, denn da bekommt sie für 6,5 ct. 22 Punkte. Hier verliert die Fireblade, die mit 68 Punkten gesamt genauso viele Punkte hat wie die LC. Sogar die Testsiegerin CBR 600 F hat mit 8,1 ct. pro Kilometer höhere Unterhaltskosten als die LC. Es gibt unter den Top-39 in der Tabelle nur ein einziges Motorrad, das in dieser Disziplin mehr Punkte bekommt als die LC, nämlich die luftgekühlte R1200GS, die 2005 getestet wurde, dort unter anderem einen Getriebedefekt hatte und mit 2 Punkten weniger als die LC auf Platz 25 rangiert.

Wieso kann ein so teures Motorrad solch niedrige Kosten pro Kilometer verursachen? "Motorrad" schreibt dazu: "Zu den Kosten pro Kilometer zählen Ausgaben für Inspektionen, Ersatz- und Verschleißteile, Reifen und Kettensätze." Laut "Motorrad"-Abrechnung verursachte die LC auf 50.000 km 7.828 Euro Kosten, davon sind allein 4.556 Euro Sprit.

Und jetzt kommt der Haken: Kosten für Inspektionen und Reparaturen wurden nur 836,56 Euro berechnet - weil die meisten Schäden auf Garantie oder Gewährleistung liefen. Dazu zählt auch der Motorschaden, der - hätte ihn "Motorrad" selbst bezahlen müssen - mit rund 10.000 Euro zu Buche geschlagen hätte, Ein normaler Motorradfahrer braucht für 50.000 km vier bis sechs Jahre. Aus der Werks-Gewährleistung ist er dann auf jeden Fall raus. Einen kapitalen Motorschaden müsste er selbst bezahlen oder auf Kulanz hoffen.

Nehmen wir mal an, die erwähnten 10 Riesen wären voll in die Kosten eingegangen, dann hätte die LC nicht 6,5 ct. pro Kilometer gekostet sondern 26,5 ct. Das wäre erheblich mehr als die 17,7 ct. pro Kilometer gewesen, die die Schlechteste in dieser Disziplin, die Kawa Z 1000 ABS 2012 erzielte. Die Kawa bekam damals null Punkte. Hätte die LC in dieser Disziplin auch null Punkte bekommen, dann hätte sie statt 68 Punkten nur 46 Punkte bekommen und wäre auf Platz 36 gelandet, kurz vor der unrühmlichen K1300GT, bei der damals die Kupplung explodierte und den ganzen Motor mitnahm.

Nehmen wir mal an, BMW hätte bei einer fünf Jahre alten LC bei einem kapitalen Motor- und Getriebeschaden 50 Prozent der Kosten aus Kulanz übernommen (es ist nicht sicher, dass sie das getan hätten), dann hätte das dennoch nicht viel geholfen: 5.000 Euro Schaden macht auf 50.000 km immer noch 10 Cent pro Kilometer, und für 16,5 Cent pro Kilometer gibt es gerade noch 2 Punkte. Dann hätte die LC 48 Punkte bekommen und wäre auf Platz 35 gekommen.

Insgesamt finde ich, dass das Test-Berechnungsverfahren nicht ausgegoren ist. Es ist ja auch so, dass einige Motorräder den Test schneller absolvieren als andere, weil sie beliebter sind oder sich besser für Langstrecken eignen. Ich denke, das Mindeste wäre, dass "Motorrad" ein Modell für Schäden entwickelt, die bei Testmaschinen aufgrund der sehr hohen Jahresfahrleistung auf Gewährleistung gehen, bei Kundenmaschinen wahrscheinlich nicht. Es wäre vermutlich vernünftig, Schäden, die jenseits der 20.000er Marke eintreten, auf jeden Fall den Unterhaltskosten zuzuschlagen, egal ob die Motorpresse die Reparatur bezahlen muss oder nicht.

Was meint ihr?

Sampleman
 
soaringguy

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In der Kürze liegt die Würze. Mir ist wichtig, dass ich nicht mit Marketingsprech eingelullt werde, sondern klipp und klar kommuniziert wird, woran es lag und was dagegen unternommen wird. Das vermisse ich in der BMW Stellungnahme bei Motorrad. Da wird von Standardbauteil geredet, welches schon seit Jahren verbaut wird..., Einzelfall, errechneter Lebensdauer ohne nähere Angaben, etc. pp..

Ich habe absolut keinerlei Vertrauen zur aktuellen R1200 GS LC. Es ist kein zuverlässiger "Reisebikekumpel". Schlichtweg unglaubwürdig. Für mich ein No-Go. So nicht, nein Danke!
 
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Allerdings sahnt die LC in der Position "Kosten pro Kilometer" ab, denn da bekommt sie für 6,5 ct. 22 Punkte. Hier verliert die Fireblade, die mit 68 Punkten gesamt genauso viele Punkte hat wie die LC. Sogar die Testsiegerin CBR 600 F hat mit 8,1 ct. pro Kilometer höhere Unterhaltskosten als die LC. Es gibt unter den Top-39 in der Tabelle nur ein einziges Motorrad, das in dieser Disziplin mehr Punkte bekommt als die LC, nämlich die luftgekühlte R1200GS, die 2005 getestet wurde, dort unter anderem einen Getriebedefekt hatte und mit 2 Punkten weniger als die LC auf Platz 25 rangiert.

Wieso kann ein so teures Motorrad solch niedrige Kosten pro Kilometer verursachen? "Motorrad" schreibt dazu: "Zu den Kosten pro Kilometer zählen Ausgaben für Inspektionen, Ersatz- und Verschleißteile, Reifen und Kettensätze." Laut "Motorrad"-Abrechnung verursachte die LC auf 50.000 km 7.828 Euro Kosten, davon sind allein 4.556 Euro Sprit.
Weil hier mindestens einer nicht rechnen kann!

Tipp: Ich bin´s nicht! ;)


BMW baut mittlerweile billige Motorräder (aber keine günstigen), der Unterhalt pro km kostet mehr als du errechnet hast.
Oder sind das Zahlen von der Zeitschrift?



Die vom Tourenfahrer sind übrigens auch zu dumm zum Rechnen:

http://www.tourenfahrer.de/index.php?id=639


Insgesamt fiel der Verschleiß eher marginal aus. Rechnet man die laufenden Kosten einmal hoch, dann liegt die GS mit ihren 0,127 Cent pro Kilometer (Wertverlust nicht eingerechnet) auf dem Niveau einer XT 660, die bei ihrem TOURENFAHRER-Dauertest nach 50.000 Kilometern zumindest optisch erheblich ramponierter durchs Ziel ging.

(In diesem Artikel ging es um die luftgekühlte R1200GS)

D ist ein schönes Land, bietet es doch reichlich Arbeitsplätze. Scheitert man in der 3. Klasse an den Grundrechenarten, kann man wenigstens noch Journalist werden....
 
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Christian S

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Und jetzt kommt der Haken: Kosten für Inspektionen und Reparaturen wurden nur 836,56 Euro berechnet - weil die meisten Schäden auf Garantie oder Gewährleistung liefen. Dazu zählt auch der Motorschaden, der - hätte ihn "Motorrad" selbst bezahlen müssen - mit rund 10.000 Euro zu Buche geschlagen hätte, Ein normaler Motorradfahrer braucht für 50.000 km vier bis sechs Jahre. Aus der Werks-Gewährleistung ist er dann auf jeden Fall raus. Einen kapitalen Motorschaden müsste er selbst bezahlen oder auf Kulanz hoffen.
Hallo,

erst Mal vielen Dank für deine Mühe. Mir war dein Beitrag nicht zu lang. Du hast dich hier sehr bemüht, die Fakten zusammen zu stellen.

10.000.- € für einen Motorschaden finde ich übertrieben kalkuliert.

Nicht alle Motorradfahrer brauchen 4-6 Jahre für 50000 km, aber der Durchschnitt wohl sogar eher mehr. Der Durchschnitt derjenigen, die sich eine neue 1200'er GS kaufen, schaffen keine 10.000 km / Jahr. Das ist jedenfalls mein Eindruck, wenn ich im LC-Bereich lese. Der dann müßten dort ja die die seit 2013 auf LC unterwegs sind, zw. 10.000 - 20.000 km haben, und das scheint mir nicht so zu sein.

Kosten / Kilometer sollte m.E. den Gesamtaufwand enthalten. Andererseits verhagelt es jedem Motorradtyp völlig die Bilanz, wenn man einen Ausreißer (kaum alle LC werden in den 1. 50.000 km einen Motorschaden haben) voll einbezieht. Hier sollte man diese solche Kosten mit einem gewissen Prozentanteil berücksichtigen, keine Ahnung, ob nun 30 oder 60 % ein guter Wert wäre.

Ich kann zu den Kosten aber auch etwas beitragen. Ich habe über 200.000 km lang die Kosten erfasst:
Motorräder - BMW 1150 GS - Kosten - 2008
Ich habe alles berücksichtigt, auch den Anschaffungspreis von 18.800.- DM, gebraucht 1 Jahr alt, Zubehör usw. Ich habe viele Kundendienste selbst gemacht, das hat den Durchschnitt gesenkt.
Das Ergebnis läuft auf etwas mehr als 20 Cent/Kilometer hinaus, daran kann man sich orientieren, wenn man sein Motorrad lange fährt und den Kleinkram (Ölwechsel, Bremsbeläge usw.) selbst macht
 
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Weil hier mindestens einer nicht rechnen kann!

Tipp: Ich bin´s nicht! ;)


BMW baut mittlerweile billige Motorräder (aber keine günstigen), der Unterhalt pro km kostet dagegen mehr als du errechnet hast.
Oder sind das Zahlen von der Zeitschrift? Wohl kaum!
Woher sollen denn die Zahlen sonst sein? Das einzige, was ich geschätzt habe waren die 10 K für den Tauschmotor, ausgehend davon, dass "Motorrad" selbst die Kosten für die Teile mit 7,9 K angibt, und dann muss das Ding auch noch aus- und eingebaut werden. In der Test-Kostenrechnung taucht der Motor einfach nicht auf.

Sampleman
 
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Woher sollen denn die Zahlen sonst sein? Das einzige, was ich geschätzt habe waren die 10 K für den Tauschmotor, ausgehend davon, dass "Motorrad" selbst die Kosten für die Teile mit 7,9 K angibt, und dann muss das Ding auch noch aus- und eingebaut werden. In der Test-Kostenrechnung taucht der Motor einfach nicht auf.

Sampleman
Ach, die 6,5 Cent sollen ohne Sprit sein!? Ja, sorry dann passt´s.
Allerdings ist es wirklich so dass der Tauschmotor nie in die Rechnung mit einfließen darf da BMW ihn hätte bezahlen müssen.
Motorschaden binnen 5 Jahren wäre hart, da würde ich gegen BMW vor Gericht ziehen falls sie die Kosten nicht großteils tragen würden, nach 10 Jahren ist dagegen nichts mehr zu holen. Binnen 2 Jahren machen sowieso die meisten Fahrer die 50000 km nicht voll.....
Edit: Was an der Rechnung von Motorrad grundlegend falsch ist, ist die Tatsache dass Steuer und Versicherung nicht in die Unterhaltskosten mit einberechnet werden. Hier läuft eine 600er zwangsweise billiger als eine 1200er.
Hinzu kommt die Berechnungsgrundlage des Wertverlustes. Hier wird vom Anschaffungspreis der Händler-VK abgezogen.
Total verquer, denn entscheidend ist der Händler-EK!
Ein Witz mit Anlauf!!

Was auch nicht sein kann: 836,56 Euro Inspektionskosten. Hier wurde entweder wirklich geschummelt oder Motorrad bekommt auf den Service einen Rabatt den niemand anderes bekommt. Ottonormalfahrer kommt auf 50000 km damit nie hin.
 
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AmperTiger

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danke Frank, dass du dir die Arbeit gemacht hast. Bestätigt mich vollumfänglich.
 
FrankS

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...Insgesamt finde ich, dass das Test-Berechnungsverfahren nicht ausgegoren ist...
Bedeutet das dann im Umkehrschluss, dass du glaubst, es gäbe ein ausgegorenes Berechnungsverfahren, bei dem dann tatsächlich die Liste der besten Motorräder rauskommt?
 
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Bedeutet das dann im Umkehrschluss, dass du glaubst, es gäbe ein ausgegorenes Berechnungsverfahren, bei dem dann tatsächlich die Liste der besten Motorräder rauskommt?
Zuverlässigkeit ist (mehr als nur) eine Zier!
Den Testern ist dies jedoch nicht so wichtig wie Fahrleistungen und Luxus. Und den meisten Kunden auch nicht.
Nun kaufe zumindest ich kein Moped nach Testsiegen, etc., muss auch feststellen dass mir kein Moped auf den Hof käme das in 2...3 Jahren 10 mal oder gar öfter in der Werkstatt stand. Manch anderen, ja sogar vielen, ist dies jedoch total egal, dem trägt Motorrad Rechnung.
Wie viel man auf ein Punktesystem gibt bleibt daher jedem selbst überlassen. Korrekt sollte es halt sein, sprich einheitlich.
Sampleman rechnet sich durch sein eigenes Punktesystem (was nicht zwingend falsch ist sondern nur auf seine Prioritäten umgemünzt wurde) die LC faktisch schlecht. Aus meiner Sicht zurecht, für mich gäbe es auch mindestens 30...35 andere Mopeds die ich eher kaufen würde als die unzuverlässige weil anfällige LC.
Man kann es immer aus einem anderen Blickwinkel sehen, wichtig für die Objektivität (Vergleichbarkeit) ist lediglich ihn nicht zu verändern.
10000,-€ Schaden sind kein Pappenstiel, dafür kauft sich die Masse ein komplettes Bike um damit schmerzfrei 10 Jahre über die Runden zu kommen. Wen das nicht interessiert kann sein Augenmerk auf andere Dinge richten, deswegen steht auch die Dauertest-GS nur auf Platz 18 obwohl sie statistisch die beliebteste, weil meist verkaufte (zugelassene) Maschine ist.
Hobbys sind nun mal mehr emotional angehauchte Beschäftigungen die nicht auf zutiefst rationalen Entscheidungen basieren, deswegen wird "den bedauerlichen Einzelfällen" auch kaum Bedeutung zugemessen.
Jeder bewertet anders, deswegen stünde bei mir eine RC8 nicht einmal unter den Top 100.
 
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sampleman

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Bedeutet das dann im Umkehrschluss, dass du glaubst, es gäbe ein ausgegorenes Berechnungsverfahren, bei dem dann tatsächlich die Liste der besten Motorräder rauskommt?
Es ist ein ewiges Dilemma: Das Volk liebt Rankings - und das Volk kotzt im Strahl, wenn die rankings nicht so aussehen, wie sie das gerne wollen.

"Motorrad" gilt in der Branche als die Redaktion, die den größten Test-, Mess- und Datenaufwand treibt. Sie schütten die Leute mit Zahlen zu - und erwarten offensichtlich nicht, dass jemand diese Zahlen tatsächlich liest. Anders ist das nicht zu erklären.

Eine kurzfristige Antwort auf deine Frage weiß ich nicht. Aber ich kenne mich ein wenig mit Produkttests aus, und ich könnte mir vorstellen, ein Testschema zu entwickeln, das besser und nachvollziehbarer ist als das, was "Motorrad" da macht. Honoraranfragen gern per PN.
 
sampleman

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Das vllt. schon, aber dann steht dort, da es ja nach Qualität und Kosten geht, keine BMW mehr drin :eekek:
Ach, das glaube ich noch nicht mal. Die aktuelle, im "Motorrad" veröffentlichte Dauertestliste umfasst 39 Plätze. Die beste BMW rangiert auf Platz 11. Und ich glaube nicht, dass andere europäische Motorräder immer unbedingt zuverlässiger und standfester sind als BMWs.
 
Zörnie

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Ach, das glaube ich noch nicht mal. Die aktuelle, im "Motorrad" veröffentlichte Dauertestliste umfasst 39 Plätze. Die beste BMW rangiert auf Platz 11. Und ich glaube nicht, dass andere europäische Motorräder immer unbedingt zuverlässiger und standfester sind als BMWs.
Sicherlich würden auch weiterhin BMWs in der Liste sein. Wichtig ist aber, das Deutschlands meistverkaufte möglichst weit vor auftaucht. Notfalls würde MOTORRAD mit der Begründung des Leserwillens die Kriterien ändern.
 
sampleman

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Sampleman rechnet sich durch sein eigenes Punktesystem (was nicht zwingend falsch ist sondern nur auf seine Prioritäten umgemünzt wurde) die LC faktisch schlecht.
Wie kommst du eigentlich auf diesen BS?

Mir ist nur anlässlich des LC-Dauertestendes die aktuelle Dauertest-Tabelle in die Hände gefallen. Und da bin ich mal der Frage nachgegangen, wie es sein kann, dass ein Motorrad, das im Dauertest einen schweren Motorschaden erleidet, im Testergebnis genauso gut bewertet wird wie ein anderes, das auf 50.000 km lediglich drei außerplanmäßige Werkstattbesuche hatte. Es mag ja sein, dass schwere Schäden wie der geschilderte bei BMW eher die Ausnahme als die Regel sind, aber das kann ja den anderen Maschinen nicht zum Nachteil gereichen. Vor allem, weil die BMW lt. "Motorrad" wegen des Motorschadens im kapitel "Zuverlässigkeit" abgewertet wurde.

Die Antwort: Die LC holt besonders viele Punkte im Kapitel "Kosten pro Kilometer", wo sie die zweitgünstigste von allen getesteten Maschinen ist - eine Bewertung, die ich nicht nachvollziehen kann, denn eine teure 1200er BMW ist bestimmt im Betrieb nicht besonders günstig, vor allem wenn mehrmals etwas außerplanmäßig repariert werden muss. Wir erinnern uns: Die LC bekam 68 Punkte. 22 Punkte, das ist fast ein Drittel der Gesamtpunktzahl, bekam sie in dem Kapitel "Kosten pro km". Und das ist nicht nachvollziehbar.

Die einzige Zahl, die ich "selbst erfunden habe" ist eine Schätzung von 10.000 Euro für den kompletten Tausch von Motor und Getriebe, da bin ich von den 7,9K für die Teile ohne Arbeit ausgegangen.
 
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Sicherlich würden auch weiterhin BMWs in der Liste sein. Wichtig ist aber, das Deutschlands meistverkaufte möglichst weit vor auftaucht. Notfalls würde MOTORRAD mit der Begründung des Leserwillens die Kriterien ändern.
Na ja: Platz 18. das ist jetzt aber wirklich nicht besonders weit vorn. Du unterstellst, dass "Motorrad" ein Interesse daran hat, BMW besser zu behandeln als andere Hersteller. Damit wäre ich vorsichtig, solange es dafür keine wirklichen Belege gibt. Und wenn sie das hätten machen wollen, weißt du, was dann das einfachste gewesen wäre: Den Getriebedefekt einfach zu verschweigen. Das haben sie aber nicht gemacht.
 
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Trabbelju

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Und wenn sie das hätten machen wollen, weißt du, was dann das einfachste gewesen wäre: Den Getriebedefekt einfach zu verschweigen. Das haben sie aber nicht gemacht.
Trotzdem hast du da einen scheinbaren Widerspruch entdeckt, denn es gab einen kapitalen Motorschaden.
Eine relativ hohe Punktbewertung für die LC trotz allem erscheinen mir unter genauer Betrachtung schon etwas merkwürdig und eigentlich nicht so ganz nachvollziehbar.
Vielleicht solltest du doch mal in der Redaktion vom "Motorrad" nachfassen, denn gegenüber anderen Mitbewerbern erscheint mir die Bewertung etwas optimistisch.
Ich erinnere mich dunkel an einen Dauertest einer Kawasaki Z 200, der von Motorrad nach einem Motorschaden mit "Technischer K.O." tituliert wurde. Die Verkaufszahlen tendierten danach gegen Null.
 
Zörnie

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Na ja: Platz 18. das ist jetzt aber wirklich nicht besonders weit vorn. Du unterstellst, dass "Motorrad" ein Interesse daran hat, BMW besser zu behandeln als andere Hersteller. Damit wäre ich vorsichtig, solange es dafür keine wirklichen Belege gibt. Und wenn sie das hätten machen wollen, weißt du, was dann das einfachste gewesen wäre: Den Getriebedefekt einfach zu verschweigen. Das haben sie aber nicht gemacht.
Ja, ich unterstelle MOTORRAD in der Tat, bei den Herstellern nach zweierlei Maß zu messen. Aber das erwarte ich bei einem deutschen Motorradmagazin gegenüber einem deutschen Hersteller auch nicht anders, denn ich gehe davon aus, dass das in anderen Ländern (GB, I, J, USA) auch nicht anders läuft.
Und einen miserablen Test schön rechnen und einen kapitalen Schaden verschweigen sind zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe. Da würden wohl auch die wolkigsten BMW-Schönschreiber in Stuttgart protestieren.
 
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Mir ist nur anlässlich des LC-Dauertestendes die aktuelle Dauertest-Tabelle in die Hände gefallen. Und da bin ich mal der Frage nachgegangen, wie es sein kann, dass ein Motorrad, das im Dauertest einen schweren Motorschaden erleidet, im Testergebnis genauso gut bewertet wird wie ein anderes, das auf 50.000 km lediglich drei außerplanmäßige Werkstattbesuche hatte.
Weil so die Regeln sind nach denen das Testergebnis ermittelt wird. Fertig!

Motorrad könnte sie verfeinern, dann wäre BMW aber wirklich weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen zu finden. Machen sie aber nicht, interessiert sie nicht, interessiert die Kunden nicht und ist auch BMW total egal.
Genau deswegen haben wir mittlerweile auch die Qualität die wir haben. Juckt aber nicht solange die Kiste gut aussieht, viel Luxus bietet und gut fährt. Wen es nicht mehr interessiert dass eine Neumaschine mit VA, Zubehör und die PSA in Summe an die 30000,-€ kostet, der macht sich auch über 5 Punkte hin oder her in einem Ranking keine Sorgen mehr, genauso wenig über einen Motorschaden.
Motorrad bewertet nach einem mehr oder weniger festen Muster, das Ergebnis kann jeder sehen. Steht die GS ganz vorn bei einem Test, dann sind die Fans aus dem Häuschen und fühlen sich bestätigt. Steht sie weit hinten, dann wird sie trotzdem gekauft.
An dem Umstand wird sich auch mit einem Test der nächsten LC nichts ändern, denn BMW hat eine sehr große und treue Fangemeinde. BMW spannt bisweilen den Bogen bezüglich Qualitätsauswahl der Einzelteile bis zum Anschlag und hat trotz Watschn´diverser Dauertests bei den Kunden immer noch einen großen Stein im Brett. Ergo: alles Prima!!
 
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Dauertests bei den Kunden immer noch einen großen Stein im Brett. Ergo: alles Prima!!
Das glaube ich nicht. Ich glaube das BMW mit der LC ( zumindest bei mir ) viel Kredit verspielt hat. Noch läuft der Absatz. Wenn es so weitergeht ( mit den Defekten und Rückrufakt.) bald nicht mehr. Habe gestern einen LC-Fahrer getroffen. bj 3/14 das Mopped. 1 neue Batterie, 1 neue Wasserpumpe, bei 7000 km die Hinterradbremse komplett platt die Beläge. Wenn BMW das Mopped nicht in den Griff bekommen, wird meine nächste keine LC.

Saludos
 
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