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sampleman
Themenstarter
In der Abteilung "BMW 1200 LC" ist gerade Polen offen, weil im Dauertest der "Motorrad" die Dauertest-LC bei 44.000 km verreckt ist. Ein Kugellager im Getriebe ist kaputtgegangen, das Getriebe hat's dabei zerrissen, und vermutlich wird jetzt der ganze Motor getauscht. Damit wird absehbar, dass diese BMW im Dauertest-Ranking kaum die mäßige Platzierung übertreffen kann kann, die ihre Vorgängerin belegt hat, Platz 22 von 30, wenn ich mich recht erinnere.
Gleichzeitig fällt mir der Thread um die neu angekündigte Honda Africa Twin ein, in dem alle nach Motorrädern mit 80 PS und unter 200 kg Lebendgewicht rufen.
Ich frage mich, ob wir uns da nicht alle etwas in die Tasche lügen.
Die aktuelle R1200GS LC wiegt 238 kg, vollgetankt, fahrfertig und mit ABS. Sie hat 125 PS aus 1170 ccm, das sind 107 PS pro Liter. Seit Beginn der Auslieferung gibt es Berichte über Unzulänglichkeiten (Kupplung, Getriebe, Schalter), dennoch verkauft sich die Maschine wie geschnitten Brot.
Als zuverlässigste GS aller Zeiten gilt die R1150GS vor 2003. Sie wiegt fahrfertig 263 kg, das sind 25 kg mehr als die aktuelle LC. Sie hat 85 PS aus 1130 ccm, das sind 75 PS pro Liter. Bis auf das Teilintegral-ABS hatte die Maschine wenig Fehler. Dennoch hat sie sich lange nicht so gut verkauft wie die 1200er.
Die Yamaha XTZ 1200 Super Ténére wiegt fahrbereit 261 Kilo, das gilt als bleischwer. Sie hat 110 PS aus 1199 ccm, das sind 92 PS. Der Motor ist in den ersten Gängen gedrosselt. Sie belegt derzeit Platz 2 in der Dauertestwertung von "Motorrad" und ist damit mit Abstand die zuverlässigste Großenduro, die "Motorrad" je getestet hat. Dennoch verkauft sie sich beschissen.
Warum eigentlich?
Sind 260 Kilo für ein ausgewachsenes Reisemopped, das zur Not auch 250 Kilo schultern kann, zu schwer? Oder könnte man sie nicht auch mit 220 Kilo bauen? Ich habe jetzt einen Artikel über das Lebenswerk des Massimo Tamburini (Gründer Bimota, Retter Ducati und MV-Agusta gelesen). Eine Bimota HB2 von 1981, ein Superbike aus der Ära, als Superbikes eigentlich noch nicht erfunden waren, wiegt vollgetankt schon 229 Kilo. Eine Ducati Paso von 1989 wog 222 Kilo, eine Ducati 916 wog 214 Kilo. Und wir reden von hochgezüchteten Rennmaschinen, meist noch nicht einmal soziustauglich - und gewiss nicht gut für eine Laufleistung von 150.000 km. Eine Honda VFR 750F wog Anfang der 90er über 240 Kilo, und Gewichte von 250 Kilo und mehr waren für japanische Tourenmotorräder der Literklasse völlig normal. Dabei hatten die in der Regel weder Kardanantrieb noch Speichenräder, früher hatten sie auch kein ABS und keinen Euro-3-Auspuff.
Ich habe den Eindruck, dass die neue BMW überzüchtet ist. Und dass wir von dem "überzüchtet" wieder runter müssen, wenn wir unkaputtbare Motorräder haben wollen. Und vom Schankheitswahn müssen wir auch runter. Eine Honda Africa Twin wog Anfang der 90er auch 230 Kilo, sie hatte allerdings weniger als halb so viel Leistung wie eine aktuelle GS.
Gleichzeitig fällt mir der Thread um die neu angekündigte Honda Africa Twin ein, in dem alle nach Motorrädern mit 80 PS und unter 200 kg Lebendgewicht rufen.
Ich frage mich, ob wir uns da nicht alle etwas in die Tasche lügen.
Die aktuelle R1200GS LC wiegt 238 kg, vollgetankt, fahrfertig und mit ABS. Sie hat 125 PS aus 1170 ccm, das sind 107 PS pro Liter. Seit Beginn der Auslieferung gibt es Berichte über Unzulänglichkeiten (Kupplung, Getriebe, Schalter), dennoch verkauft sich die Maschine wie geschnitten Brot.
Als zuverlässigste GS aller Zeiten gilt die R1150GS vor 2003. Sie wiegt fahrfertig 263 kg, das sind 25 kg mehr als die aktuelle LC. Sie hat 85 PS aus 1130 ccm, das sind 75 PS pro Liter. Bis auf das Teilintegral-ABS hatte die Maschine wenig Fehler. Dennoch hat sie sich lange nicht so gut verkauft wie die 1200er.
Die Yamaha XTZ 1200 Super Ténére wiegt fahrbereit 261 Kilo, das gilt als bleischwer. Sie hat 110 PS aus 1199 ccm, das sind 92 PS. Der Motor ist in den ersten Gängen gedrosselt. Sie belegt derzeit Platz 2 in der Dauertestwertung von "Motorrad" und ist damit mit Abstand die zuverlässigste Großenduro, die "Motorrad" je getestet hat. Dennoch verkauft sie sich beschissen.
Warum eigentlich?
Sind 260 Kilo für ein ausgewachsenes Reisemopped, das zur Not auch 250 Kilo schultern kann, zu schwer? Oder könnte man sie nicht auch mit 220 Kilo bauen? Ich habe jetzt einen Artikel über das Lebenswerk des Massimo Tamburini (Gründer Bimota, Retter Ducati und MV-Agusta gelesen). Eine Bimota HB2 von 1981, ein Superbike aus der Ära, als Superbikes eigentlich noch nicht erfunden waren, wiegt vollgetankt schon 229 Kilo. Eine Ducati Paso von 1989 wog 222 Kilo, eine Ducati 916 wog 214 Kilo. Und wir reden von hochgezüchteten Rennmaschinen, meist noch nicht einmal soziustauglich - und gewiss nicht gut für eine Laufleistung von 150.000 km. Eine Honda VFR 750F wog Anfang der 90er über 240 Kilo, und Gewichte von 250 Kilo und mehr waren für japanische Tourenmotorräder der Literklasse völlig normal. Dabei hatten die in der Regel weder Kardanantrieb noch Speichenräder, früher hatten sie auch kein ABS und keinen Euro-3-Auspuff.
Ich habe den Eindruck, dass die neue BMW überzüchtet ist. Und dass wir von dem "überzüchtet" wieder runter müssen, wenn wir unkaputtbare Motorräder haben wollen. Und vom Schankheitswahn müssen wir auch runter. Eine Honda Africa Twin wog Anfang der 90er auch 230 Kilo, sie hatte allerdings weniger als halb so viel Leistung wie eine aktuelle GS.