Als ich meine Honda XL 600 hatte, lief mir mal eine Katze gegen das Hinterrad als ich gerade mit Schmackes anfuhr. Die Katze hat's in die Speichen gerissen und laut Augenzeugen ( das geschah direkt vor einem Kiosk wo bis 18:00 unsere örtlichen Berufstrinker arbeiten ) 4 oder 5 komplette Radumdrehungen mitgemacht, bevor sie im hohen Bogen nach hinten weggeschleudert wurde. Äußerlich sah man dem armen Tier kaum etwas an. Als ich sie dann aber am Schwanz hochhob, um sie bei den Besitzern abzugeben, war das, als ob man einen mit Kieselsteinen gefüllten Sack hochhebt.
Ein paar Jahre später flog mir ein Vogel schnurstracks von rechts kommend ins Vorderrad meiner Africa Twin. Ich denke es war eine Amsel die da regelrecht in den Speichen verpuffte.
Im Jahr darauf flog mir bei etwa Tempo 100 ein schwarzer Vogel von der Größe einer Amsel vorne in die Verkleidung meiner Africa Twin. Das gab einen Mords Schlag und einen tiefen Kratzer unter dem Scheinwerfern.
Zwei oder drei Jahre später flog mir ein Vogel genau von vorne gegen den Helm. Der Vogel ( vermute ein Spatz ) hat das Visier des Nolan Endurohelm den ich trug zum Glück nicht durchschlagen. Der Vogel rutschte nach oben weg und riss den Sonnenschild über den Visier glatt ab. Bis ich das Blut und die Federn sah, dachte ich, jemand hat einen Stein geworfen. Ich dachte mir reißt es die Rübe ab, so hart war der Einschlag.
Danach hatten Tiere ein paar Jahre keine Begegnungen mit mir. Als ich 2009 meine GS etwa 6 Monate fuhr, rannten im morgendlichen Zwielicht im Herbst, vor mir ein Reh und ein Kitz über die Landstraße. Ich ging sofort voll in die Eisen. Wäre alle gut gegangen, wenn das Kitz nicht plötzlich kehrt gemacht hätte. Weil auf der Gegenfahrbahn ein Auto kam und es rechts einen kleinen Abhang runter ging, konnte ich nur noch draufhalten und mir grad noch denken " Dass wird sehr schmerzhaft ! "
Ich hatte noch in etwa 30 - 40 km/h auf dem Tacho, als das Vorderrad meiner GS das Kitz ziemlich genau in der Mitte des Rumpfes traf. Habe das Kitz mit Vorderrad glatt überfahren. Das Kitz wurde zwischen Vorderrad und Motor eingeklemmt und mitgeschleift. Als ich endlich zum halten kam, spurtete das Kitz mir scharrenden Hufen los. Es rannte voll in dem entgegenkommen Ford Galaxy. Aus mir unbegreiflichen Gründen gab der Fahrer des Ford Galaxy kräftig Gas und suchte das Weite.
Obwohl es erst von mir überfahren und dann von dem Ford Galaxy frontal erfasst wurde, lebte das Kitz noch. Habe das Kitz dann an den Straßenrand gezogen und die Polizei gerufen. Die Polizei interessiert der Wildunfall nicht die Bohne. Immerhin war der Beamte den ich am Apparat hatte so freundlich, mir die Nummer des zuständigen Jagdpächters zu geben. Auf den musste dann anderthalb Stunden warten, bis er endlich mit seinem Jägergrünen G-Modell angedieselt kam. Der Jäger hat das Kitz mit einen Schuss aus dem Schrotlauf seines Drillings erlöst. Der Jäger traute sich nicht einen Kugellauf seines Drillings zu nehmen. Er musste etwa 10 Minuten warten, bis wegen des dichten Berufsverkehrs endlich mal kein Wagen in Sichtweite war und er schießen konnte.
War eine Interessante Erfahrung im dicksten morgendlichen Berufsverkehr in der Warnweste am Rand einer ländlichen Hauptschlagader zu stehen. Obwohl ich die ganze Zeit Warnweste trug und den Warnblinker an der GS angeschaltet hatte, hielten in gut 90 Minuten genau null Auto- oder Motorradfahrer um ihre Hilfe anzubieten. Oder mal zu Fragen ob Hilfe benötigt wird.
Eine schönen Samstagnachmittags, im Sommer darauf, bin ich in einer weiten Landstraßenkurve, in guter Schrägläge und mit etwas über Hundert, mit der GS in eine Entenfamilie geprasselt. Die kamen im Pulk aus dem hohen Gras am rechten Straßenrand gewatschelt. Für die Mutterente und zwei Küken kam jede Hilfe zu spät. Hab dann versucht die überlebenden 5 Entenküken im hohen Gras mit der Jacke einzufangen. Das fiel in die Kategorie netter Versuch. Ich habe dann völlig entnervt den nächsten Tierschutz Verein angerufen. Die kamen nach ca. 1 Stunde und fingen die Küken mit einem Netz Ruck-Zuck ein.
Da 3,4 Meter neben der Straße ein breiter Rad- Wanderweg verläuft, der an diesem schönen sonnigen Samstagnachmittag rege genutzt wurde, durfte ich mir bis zum Eintreffen der Tierschutzleute eine Menge Sprüche anhören, wegen des Massakers das ich angerichtet hatte. Aber keiner der Wandernden oder Radelnden Tierfreunde wollte mir dabei helfen die Küken im hohen Gras einzufangen. Na ja. Ich schätze ich sollte zufrieden sein, das sie sich nicht trauen mich zu lynchen.
Mein Bedarf an Wild- bzw. Unfällen mit Tieren ist gedeckt und ich hoffe das ich keine weiteren mehr habe.