P
Pavian
Themenstarter
- Dabei seit
- 03.02.2008
- Beiträge
- 145
Liebe Mopedfahrerinnen und –fahrer!
Seit nunmehr 26 Jahren auf zwei (und vier Rädern) unterwegs, stehe ich nun vor dem Dilemma, einen passenden Untersatz ohne Stützräder für mich und meine geliebte Sozia zu finden, bzw. mich endgültig und inniglich mit dem vorhanden Krad anzufreunden. Eben verfangen in der unerträglichen Leichtigkeit ...
Da ich schon viele Tips Eurem Forum entnommen habe, sehe ich jetzt die Gelegenheit, Euch etwas "zurückzugeben".
Ich bin in keiner Weise ein Markenfetischist: angefangen habe ich mit einer Honda XL250SB, habe Heinkel- und Vesparoller kutschiert und bin mit Yamahas XT 500 und RD 350 um die Ecken gewetzt. Zwischenzeitlich saß ich aber auch auf einer DT 175, einer BMW R75/5 und diversen Suzuki RV90. Dann gab es da eine DR 650 und eine SV 650 S.
Die beiden Letztgenannten sollten eigentlich noch in meinem Stall stehen und alle motorradtypischen Anwendungen meinerseits abdecken Nun ist man ja nicht mehr der Jüngste und Gleiches könnte man ja auch von der Sozia behaupten, wenn einem die mittelständische Erziehung solcherlei Behauptungen nicht generell verbieten würde. Will sagen: für Frau waren beide Geräte auf längeren Strecken (die SV650S auch auf kürzeren) zu unbequem. Gut, für mich letztlich auch
Das Anforderungsprofil ist schnell umrissen: Langstreckentauglichkeit (auch lange Autobahnetappen) im Zweipersonenbetrieb samt Gepäck und gemäßigte Geländetauglichkeit.
„Zu meiner Zeit“ – also so vor zwanzig Jahren , gab es noch eine erkleckliche Auswahl: BMW R80GS, R100GS, Honda AfricanTwin usw.
Heutzutage sieht es da eher mau aus. Letztendlich haben wir uns für eine R1150GS entschieden. In Testberichten überwiegend mit dem Prädikat „eierlegende Wollmilchsau“ ausgezeichnet, schien uns das Gerät das richtige für unsere Ansprüche zu sein.
„Eierlegende Wollmilchsau“? Wohl kaum! Aussagen wie: „Mit der GS hat man keine Gegner auf der Landstraße“, kann ich nicht bestätigen. Das Fahrwerk ist zwar sehr gut, aber immer nur in Relation zum Gesamtgewicht. 249kg stehen im Schein. Dazu kommen dann ABS, Heizgriffe, zwei, drei Anbauteile von Touratech, ein Kofferträger und zwei leere Alukoffer. Habe mir den „Spaß“ gemacht und bin mit der vollgetankten Fuhre auf eine geeichte Fahrzeugwaage gefahren: erschreckende 280kg! Also nochmals: für einen solchen Eisenhaufen fährt sich die GS außerordentlich handlich, spurstabil und gutmütig – wirklich klasse. Geländetauglichkeit? Über 300kg auf einem engen Feldweg schiebenderweise wenden zu müssen (vor-zurück, vor-zurück...) lässt einen schnell verzweifeln: warum ich???
Mit welchen Schwierigkeiten man aufgrund des zu hohen Gewichtes einer GS bzw. Adventure zu kämpfen hat, belegen auch eindrucksvoll die Filme von Michael Martin (Die Wüsten der Erde) und die Serie „Long way round“ von Ewin McGregor und Charley Boorman. Leider habe ich in meinen Urlauben kein Begleitteam in petto, das ich mittels Funkgerät zum Aufrichten meines zu Fall gekommenen Mopeds heranpfeifen kann. Hier hebt der Chef noch selbst – leider! Eine R1150GS, die leicht kopfüber im Graben liegt, hebe ich definitiv nicht mehr alleine auf, auch nicht mit Hilfe meiner Frau.
Davon abgesehen ist die 1150GS ein tolles Motorrad: sehr bequem für Zwei, schnell mit viel Drehmoment bei vergleichsweise bescheidenem Verbrauch (bei mir fast immer unter 6 Liter). Dazu gesellt sich eine „technische Ästhetik“ mit hohem Wiedererkennungswert, eben ein schöner BMW-Boxer.
Schön ist ja relativ: meine Sozia meinte beim Anblick der schwarzen BMW mit der leuchtendroten Rückfront (sprich Sitzbank): „Sieht irgendwie aus wie ein Pavian.“ Soviel zu meinem Nickname im Forum
So, da haben wir also ein feines Moped: schnell und bequem, bestens geeignet für die Urlaubstour zu zweit, den Wochenendtrip ins Sauerland oder in den Schwarzwald. Da wir im Ruhrgebiet wohnen, sind es natürlich schon einige hundert Kilometer in den Schwarzwald. Fahren wir da nicht lieber mit dem Auto – unseren Motorradanhänger hinten dran? Eigentlich schon, aber uneigentlich ... ist da wieder das Gewicht Es war schon nicht ganz einfach, die 160kg schwere DR650 auf den Hänger zu schieben und festzuzurren. Aber die 280kg-BMW? Wehe, wenn ich mit dem Ding umkippe, beim Hochschieben ausrutsche etc. Allein mit Frau: viel zu gefährlich. Also erst einmal „auf der Straße“ nach kräftigen Männern und deren Hilfe Ausschau halten ... Bis heute haben wir es nicht gewagt, die BMW auf den Hänger zu wuchten. Vieles macht eben keinen Spaß, wenn es nicht „mal eben auf die Schnelle“ geht.
Ich erinnere mich noch gut an die Diskussionen bei Einführung der R80G/S: viel zu schwer! Damit ins Gelände? Usw. usw.
Heutzutage sind die 191kg der alten G/S samt Sprit ja rekordverdächtig: „lightweight“.
Wat nu? Habe ein tolles Moped und bin kreuzunglücklich, da ich mich schon mit Leistenbruch und/oder gezerrten Muskeln in Transsilvanien oder anderswo unter oder neben meiner BMW sitzen oder liegen sehe.
Aber was soll’s? Es gibt ja noch andere Mopeds, oder? Da sind ja noch die historischen Zweiventiler. Eine R80GS, vielleicht als letzte Basic-Baureihe, müsste sich doch auftreiben lassen? Lange Rede... gute Exemplare sind mehr als rar und die Preise bewegen sich auf einem Niveau, dass nur wenig unter dem Preis meiner 1150GS liegt. 6-10000 Euronen für ein 10 bis 20 Jahr altes Moped liegen jenseits meiner Schmerzgrenze.
Und selbst wenn man ein Exemplar aus 1. Hand mit um die 10.000 km ersteht: alle Dichtungen, Simmerringe usw. sind dann entsprechend alt und mitunter spröde und bald austauschbedürftig. Also: kaufen und erst einmal zigtausend Kilometer stressfrei zurücklegen – vermutlich Fehlanzeige! Klar kann das Basteln an einer BMW viel Spaß machen. Mit Freude denke ich an meine R75/5 zurück ... Die hatte aber auch nur 2600,00 gekostet! Ach ja, Deutsche Märker übrigens – aber ist ja auch schon ein paar Jährchen her. Dennoch: eine GS ist für mich kein typischer Oldtimer. Mit einer GS möchte ich in den Urlaub, eben da fahren, wo mir mein Auto vielleicht zu schade wäre ;-))
Das Gerät muss also fahren und darf bei mir keine Weinkrämpfe auslösen, nur weil sie mal umgekippt ist und einige Schrammen abbekommen hat (und der Wiederverkaufswert sich durch dieserlei Gebrauchsspuren halbiert hat).
Alternative: eine HPN aufbauen lassen? Ein Blick in die Preislisten lässt meine Nackenhaare steif stehen. Unter 15-20000 Euro wird das wohl nichts.
Gibt es jetzt mit der 800GS die Alternative? Nein! Warum? Weil sie nicht mehr wie eine BMW aussieht. Da könnte doch jeder andere Name draufstehen, oder? Klar, damit ist nicht viel über die Qualität des Motorrades gesagt – aber der Boxerfan wird nicht wirklich entzückt sein. Und es fehlt ja nicht „nur“ der Boxer. Da gibt es auch keinen Kardan. Es gibt auch keinen fernreisetauglichen 22 oder 30 Liter Tank. Apropos Tank: wie kriegt man eigentlich Benzin in die 800GS, wenn Kofferträger, Alukoffer montiert und darauf Gepäckrollen und Einzelteile verzurrt sind? Alles schön auf der rechten Seite abladen, um an den Tankdeckel zu kommen? Und wenn ich schon beim Meckern bin (ohne die Neue jemals in Natura gesehen zu haben ;-)
Der Bremsflüssigkeitsbehälter am Lenker schreit ja förmlich: bitte brich mich ab! Und die Auspuffkrümmer verlaufen auch sehr tief. Ein paar schöne Beulen im Krümmer verbessern vermutlich die Spülung nicht wirklich. Aber da gibt es ja bestimmt schon einen passenden Motorschutz aus Alu vom Zubehörlieferanten für ein paar Hunderter, oder? Aber das Moped kostet mit ABS, Heizgriffen, Hauptständer , Bordcomputer ja nur 10800,- Euronen (Konfiguratorpreis vom 3.2.08) zzgl. Überführungskosten. Dazu dann noch Koffer samt Träger und ein paar Teilchen für 1000,- ... Bitte geht’s noch?
Keine Frage: dieses Moped ist vermutlich geländetauglicher als unsere 1150GS – aber auch 100% weniger BMW und weniger Kult.
Es ist zum Verzweifeln: warum legt BMW die R80GS Basic nicht wieder zum Preis einer 800GS auf? Ich wüsste welche ich nehmen würde. Und wenn ich mir den Kampf auf dem Gebrauchtmarkt um gute Zweiventiler-GS anschaue, wäre ich nicht allein.
Aber was nützt das alles? In der Garage steht der Pavian – martialisch, technisch, mit Verlaub, ein echtes Männermotorrad. Mir geht es aber wie Karl Valentin, der stundenlang seine Brille sucht, dieselbe endlich im hochgeschobenen Zustand auf seiner Stirne ertastet und frustriert feststellt: „Da ist ja meine Brille! Aber leider – ohne Etui!“
Oder um es mit meiner Frau zu sagen: „Vielleicht behalten wir die 1150er ja auch und Du machst einen Enduro-Lehrgang in Hechlingen und lernst erst einmal fahren!“
Euer ergebener und auf den ultimativen Ratschlag hoffende - Pavian!
Seit nunmehr 26 Jahren auf zwei (und vier Rädern) unterwegs, stehe ich nun vor dem Dilemma, einen passenden Untersatz ohne Stützräder für mich und meine geliebte Sozia zu finden, bzw. mich endgültig und inniglich mit dem vorhanden Krad anzufreunden. Eben verfangen in der unerträglichen Leichtigkeit ...
Da ich schon viele Tips Eurem Forum entnommen habe, sehe ich jetzt die Gelegenheit, Euch etwas "zurückzugeben".
Ich bin in keiner Weise ein Markenfetischist: angefangen habe ich mit einer Honda XL250SB, habe Heinkel- und Vesparoller kutschiert und bin mit Yamahas XT 500 und RD 350 um die Ecken gewetzt. Zwischenzeitlich saß ich aber auch auf einer DT 175, einer BMW R75/5 und diversen Suzuki RV90. Dann gab es da eine DR 650 und eine SV 650 S.
Die beiden Letztgenannten sollten eigentlich noch in meinem Stall stehen und alle motorradtypischen Anwendungen meinerseits abdecken Nun ist man ja nicht mehr der Jüngste und Gleiches könnte man ja auch von der Sozia behaupten, wenn einem die mittelständische Erziehung solcherlei Behauptungen nicht generell verbieten würde. Will sagen: für Frau waren beide Geräte auf längeren Strecken (die SV650S auch auf kürzeren) zu unbequem. Gut, für mich letztlich auch
Das Anforderungsprofil ist schnell umrissen: Langstreckentauglichkeit (auch lange Autobahnetappen) im Zweipersonenbetrieb samt Gepäck und gemäßigte Geländetauglichkeit.
„Zu meiner Zeit“ – also so vor zwanzig Jahren , gab es noch eine erkleckliche Auswahl: BMW R80GS, R100GS, Honda AfricanTwin usw.
Heutzutage sieht es da eher mau aus. Letztendlich haben wir uns für eine R1150GS entschieden. In Testberichten überwiegend mit dem Prädikat „eierlegende Wollmilchsau“ ausgezeichnet, schien uns das Gerät das richtige für unsere Ansprüche zu sein.
„Eierlegende Wollmilchsau“? Wohl kaum! Aussagen wie: „Mit der GS hat man keine Gegner auf der Landstraße“, kann ich nicht bestätigen. Das Fahrwerk ist zwar sehr gut, aber immer nur in Relation zum Gesamtgewicht. 249kg stehen im Schein. Dazu kommen dann ABS, Heizgriffe, zwei, drei Anbauteile von Touratech, ein Kofferträger und zwei leere Alukoffer. Habe mir den „Spaß“ gemacht und bin mit der vollgetankten Fuhre auf eine geeichte Fahrzeugwaage gefahren: erschreckende 280kg! Also nochmals: für einen solchen Eisenhaufen fährt sich die GS außerordentlich handlich, spurstabil und gutmütig – wirklich klasse. Geländetauglichkeit? Über 300kg auf einem engen Feldweg schiebenderweise wenden zu müssen (vor-zurück, vor-zurück...) lässt einen schnell verzweifeln: warum ich???
Mit welchen Schwierigkeiten man aufgrund des zu hohen Gewichtes einer GS bzw. Adventure zu kämpfen hat, belegen auch eindrucksvoll die Filme von Michael Martin (Die Wüsten der Erde) und die Serie „Long way round“ von Ewin McGregor und Charley Boorman. Leider habe ich in meinen Urlauben kein Begleitteam in petto, das ich mittels Funkgerät zum Aufrichten meines zu Fall gekommenen Mopeds heranpfeifen kann. Hier hebt der Chef noch selbst – leider! Eine R1150GS, die leicht kopfüber im Graben liegt, hebe ich definitiv nicht mehr alleine auf, auch nicht mit Hilfe meiner Frau.
Davon abgesehen ist die 1150GS ein tolles Motorrad: sehr bequem für Zwei, schnell mit viel Drehmoment bei vergleichsweise bescheidenem Verbrauch (bei mir fast immer unter 6 Liter). Dazu gesellt sich eine „technische Ästhetik“ mit hohem Wiedererkennungswert, eben ein schöner BMW-Boxer.
Schön ist ja relativ: meine Sozia meinte beim Anblick der schwarzen BMW mit der leuchtendroten Rückfront (sprich Sitzbank): „Sieht irgendwie aus wie ein Pavian.“ Soviel zu meinem Nickname im Forum
So, da haben wir also ein feines Moped: schnell und bequem, bestens geeignet für die Urlaubstour zu zweit, den Wochenendtrip ins Sauerland oder in den Schwarzwald. Da wir im Ruhrgebiet wohnen, sind es natürlich schon einige hundert Kilometer in den Schwarzwald. Fahren wir da nicht lieber mit dem Auto – unseren Motorradanhänger hinten dran? Eigentlich schon, aber uneigentlich ... ist da wieder das Gewicht Es war schon nicht ganz einfach, die 160kg schwere DR650 auf den Hänger zu schieben und festzuzurren. Aber die 280kg-BMW? Wehe, wenn ich mit dem Ding umkippe, beim Hochschieben ausrutsche etc. Allein mit Frau: viel zu gefährlich. Also erst einmal „auf der Straße“ nach kräftigen Männern und deren Hilfe Ausschau halten ... Bis heute haben wir es nicht gewagt, die BMW auf den Hänger zu wuchten. Vieles macht eben keinen Spaß, wenn es nicht „mal eben auf die Schnelle“ geht.
Ich erinnere mich noch gut an die Diskussionen bei Einführung der R80G/S: viel zu schwer! Damit ins Gelände? Usw. usw.
Heutzutage sind die 191kg der alten G/S samt Sprit ja rekordverdächtig: „lightweight“.
Wat nu? Habe ein tolles Moped und bin kreuzunglücklich, da ich mich schon mit Leistenbruch und/oder gezerrten Muskeln in Transsilvanien oder anderswo unter oder neben meiner BMW sitzen oder liegen sehe.
Aber was soll’s? Es gibt ja noch andere Mopeds, oder? Da sind ja noch die historischen Zweiventiler. Eine R80GS, vielleicht als letzte Basic-Baureihe, müsste sich doch auftreiben lassen? Lange Rede... gute Exemplare sind mehr als rar und die Preise bewegen sich auf einem Niveau, dass nur wenig unter dem Preis meiner 1150GS liegt. 6-10000 Euronen für ein 10 bis 20 Jahr altes Moped liegen jenseits meiner Schmerzgrenze.
Und selbst wenn man ein Exemplar aus 1. Hand mit um die 10.000 km ersteht: alle Dichtungen, Simmerringe usw. sind dann entsprechend alt und mitunter spröde und bald austauschbedürftig. Also: kaufen und erst einmal zigtausend Kilometer stressfrei zurücklegen – vermutlich Fehlanzeige! Klar kann das Basteln an einer BMW viel Spaß machen. Mit Freude denke ich an meine R75/5 zurück ... Die hatte aber auch nur 2600,00 gekostet! Ach ja, Deutsche Märker übrigens – aber ist ja auch schon ein paar Jährchen her. Dennoch: eine GS ist für mich kein typischer Oldtimer. Mit einer GS möchte ich in den Urlaub, eben da fahren, wo mir mein Auto vielleicht zu schade wäre ;-))
Das Gerät muss also fahren und darf bei mir keine Weinkrämpfe auslösen, nur weil sie mal umgekippt ist und einige Schrammen abbekommen hat (und der Wiederverkaufswert sich durch dieserlei Gebrauchsspuren halbiert hat).
Alternative: eine HPN aufbauen lassen? Ein Blick in die Preislisten lässt meine Nackenhaare steif stehen. Unter 15-20000 Euro wird das wohl nichts.
Gibt es jetzt mit der 800GS die Alternative? Nein! Warum? Weil sie nicht mehr wie eine BMW aussieht. Da könnte doch jeder andere Name draufstehen, oder? Klar, damit ist nicht viel über die Qualität des Motorrades gesagt – aber der Boxerfan wird nicht wirklich entzückt sein. Und es fehlt ja nicht „nur“ der Boxer. Da gibt es auch keinen Kardan. Es gibt auch keinen fernreisetauglichen 22 oder 30 Liter Tank. Apropos Tank: wie kriegt man eigentlich Benzin in die 800GS, wenn Kofferträger, Alukoffer montiert und darauf Gepäckrollen und Einzelteile verzurrt sind? Alles schön auf der rechten Seite abladen, um an den Tankdeckel zu kommen? Und wenn ich schon beim Meckern bin (ohne die Neue jemals in Natura gesehen zu haben ;-)
Der Bremsflüssigkeitsbehälter am Lenker schreit ja förmlich: bitte brich mich ab! Und die Auspuffkrümmer verlaufen auch sehr tief. Ein paar schöne Beulen im Krümmer verbessern vermutlich die Spülung nicht wirklich. Aber da gibt es ja bestimmt schon einen passenden Motorschutz aus Alu vom Zubehörlieferanten für ein paar Hunderter, oder? Aber das Moped kostet mit ABS, Heizgriffen, Hauptständer , Bordcomputer ja nur 10800,- Euronen (Konfiguratorpreis vom 3.2.08) zzgl. Überführungskosten. Dazu dann noch Koffer samt Träger und ein paar Teilchen für 1000,- ... Bitte geht’s noch?
Keine Frage: dieses Moped ist vermutlich geländetauglicher als unsere 1150GS – aber auch 100% weniger BMW und weniger Kult.
Es ist zum Verzweifeln: warum legt BMW die R80GS Basic nicht wieder zum Preis einer 800GS auf? Ich wüsste welche ich nehmen würde. Und wenn ich mir den Kampf auf dem Gebrauchtmarkt um gute Zweiventiler-GS anschaue, wäre ich nicht allein.
Aber was nützt das alles? In der Garage steht der Pavian – martialisch, technisch, mit Verlaub, ein echtes Männermotorrad. Mir geht es aber wie Karl Valentin, der stundenlang seine Brille sucht, dieselbe endlich im hochgeschobenen Zustand auf seiner Stirne ertastet und frustriert feststellt: „Da ist ja meine Brille! Aber leider – ohne Etui!“
Oder um es mit meiner Frau zu sagen: „Vielleicht behalten wir die 1150er ja auch und Du machst einen Enduro-Lehrgang in Hechlingen und lernst erst einmal fahren!“
Euer ergebener und auf den ultimativen Ratschlag hoffende - Pavian!